Hallo, hallo und hereinspaziert in die Arena! Heute gibt es einen Zweikampf ohnegleichen zwischen zwei mächtigen Dämonen mit einem Herzen aus Gold! Ihre Autoren wollen sich nämlich beide in Kampfszenen üben, und da bin ich natürlich immer gern zur Stelle!
Begrüßt mit mir die Kontrahenten:
Mørliga! Fanólas dämonischer Bruder. Neben dem Dotrión, einem Dolch aus Sternenlicht, beherrscht er vier Zauber und kann sich in einen Lyfux, eine Mischung aus Luchs und Fuchs, verwandeln. Seine Magie funktioniert nur in Elfengestalt, in der er seiner Gegnerin jedoch an Kraft unterlegen ist - seine Zauber sind dagegen mächtiger.
https://belletristica.com/de/books/26892/chapter/122165
Copyright Fanóla512: https://belletristica.com/de/users/3448
Mirael! Ein gefallener Schutzengel mit Hut und schwarzem Mantel. Sie beherrscht goldene Engelsmagie, die jedoch geschwächt ist, seit sie von einem Dämon gebissen wurde und beide Seiten in ihr um die Vorherrschaft ringen. Das zog auch ihre Schwingen in Mitleidenschaft. Sie trägt das schwarze Dämonenschwert, ein verfluchtes Katana, und kann sich in eine Möwe verwandeln.
https://belletristica.com/de/books/17465/chapter/64734
Copyright Marvin Grauwolf: https://belletristica.com/de/users/1658
Die Arena beinhaltet ein Quadrat, in dem sich zwei Hochhäuser und eine Fabrik erheben, während auf dem Boden Knochen verstreut liegen. Herzlich willkommen beim ...
☠ DEATHRUN ☠
Mirael kam vor einer flimmernden, roten Barriere zu sich, die leichte Hitze ausstrahlte. Zu ihren Seiten befanden sich Betonwände, hinter der Barriere konnte sie eine Straße erkennen, die an der Seite eines langgestreckten Fabrikgebäudes auf der einen und zwei Hochhäuser auf der anderen Seite entlangführte. Dann endete die Straße an einer zweiten Barriere, doch dahinter stand eine dunkle Gestalt.
Miraels Blick fixierte das Wesen. Ein schwarzes Raubtier, nicht ganz Fuchs und nicht ganz Luchs, aber beiden sehr ähnlich. Seine Augen loderten dämonisch.
Dämmerlicht hüllte die drei Gebäude ein, die unter einer roten Kuppel lagen.
"Kontrahenten!", donnerte die Stimme des Knochenknurpslers durch den Raum. "Drei ..."
Der weißhaarige Mørliga knurrte drohend.
"Zwei ..."
Mirael rückte den Mantelkragen zurecht.
"Eins ... Zerfleischt euch!"
Die Barriere flackerte und verschwand. Mirael trat aus dem Betonraum und auf die Straße, ihr gegenüber machte es der Weißhaarige gleich. Sofort schloss sich die Barriere wieder hinter ihnen.
"Na, komm her, Kätzchen", lockte Mirael.
Der Lyfux nahm eine andere Gestalt an: Ein weißhaariger Junge in dunkler Kleidung. Graue Tierohren ragten aus seinem Haar, und ein Schwanz zuckte erwartungsvoll hinter seinen Beinen. "Angst, Halbengel?"
Mirael grinste. "Träum weiter."
Beide schritten geduldig aufeinander zu.
Mørliga zog den Dolch. "Gleich fließt Blut."
"Oh, bitte nicht so optimistisch. Du wirst gar nicht mehr sehen, wohin dein Blut fließt!"
Der Weißhaarige kicherte.
Mirael blieb stehen und zog in aller Ruhe das Katana. Dabei summte sie leise. "The door cracks open ... but there's no sun shining through ..."
"Hey, das kommt mir bekannt vor!", rief Mørliga. "Na gut, Dämonenengel, dann bete lieber noch, bevor ich dich im Abgrund willkommen heiße!"
Der Knochenknurpsler grollte ungeduldig. "Kämpft! Oder ich lasse die Barriere schrumpfen!"
Mirael rollte mit den Augen. Dann stieß sie sich vom Boden ab, unterstützte ihren Sprung mit einem Schlag der Schwingen, und ließ das Katana wie einen strafenden Blitz aus dem Himmel auf Mørliga hinabsausen. Der riss schützen einen Arm hoch, als der Engel ihn so unvermittelt angriff. Stolpernd wich er zur Seite und hieb blindlings mit dem Dolch zu.
Die Klinge schnitt durch das Mantelleder, als Mirael sich im letzten Moment zur Seite warf. Sie prallte auf den Boden, rollte herum und kam fast mühelos auf die Beine.
Mørliga wirbelte auf dem Absatz herum und verwandelte sich noch in der Drehung. Die Zähne des Lyfux' schlossen sich um Miraels Schwertarm.
"Mistvieh!", brüllte Mirael statt eines Schmerzensschreis. Knurrend wälzten sich beide am Boden. Mirael schlang den freien Arm um den Hals des Lyfux' und drückte zu.
Krallen kratzten über den Stein und das harte Leder des Mantels, drangen darunter in weiches Fleisch. Mirael biss die Zähne zusammen und ignorierte die Schmerzen.
"Luuu-ffft!" Japsend gab der Lyfux ihren Arm frei.
Sofort umschlang Mirael den Hals des Raubtieres mit beiden Armen. "Hättest du wohl gerne!"
Regen prasselte aus dem Himmel. Das Fell des Lyfux', der sich wild hin und her warf, wurde feucht. Miraels Griff lockerte sich und Mørliga wand sich mit neuerwachtem Kampfgeist.
Plötzlich war der Kopf des Raubtiers frei. Zähne bohrten sich in Miraels Schulter, zornig brüllte sie auf. Ihr Griff lockerte sich. Mit der unverletzten Hand hieb sie auf das Auge des Lyfux'. "Böse Katze!"
Mørliga sprang aus der gelockerten Umklammerung und glitt zurück in die Elfengestalt. "Mal sehen, ob du was von Magie verstehst! Laprol!"
Noch während Mirael auf die Beine kam, sah sie sich alarmiert nach dem erwarteten Angriff um. Im nächsten Moment ging ein Regen aus Dachziegeln auf sie nieder. Knurrend duckte sie sich vor den Geschossen und taumelte zurück, näher an die Hauswand, wo sie geschützt war.
"Ich glaube, die Dachziegel mögen dich nicht, Engeldämon!" Mørliga hatte sich die Szene lachend angesehen.
"Das beruht immerhin auf Gegenseitigkeit - aber ich glaube, das war's jetzt mit deiner Chance, die Ablenkung zu nutzen!"
"Auweia. Der Anblick war zu schön."
Mirael ließ das Schwert einmal kreisen und sprang auf Mørliga zu. Die schwarze Klinge biss in seine Seite.
"Aua! Na warte!" Stolpernd wich der Herr der Dämonen vor den wilden Schwertschlägen in die Seitengasse zurück, während er sich die verletzte Seite hielt.
Mirael drang unbarmherzig auf ihn ein. Mørliga stolperte und fiel. Seine Hand fand einen Totenkopf, und er schleuderte ihn auf den Engel. "Morto soll dich holen und dich hoffentlich NICHT zu mir in den Abgrund verbannen!"
Mirael zögerte in Erwartung eines weiteren Zaubers. "Mor... Wer?"
Mørligas tastende Finger trafen auf einen Knochen. Er warf ihn in die Höhe und rief: "Buragios!"
Der Knochen ging in Flammen auf und schoss auf Mirael zu, die erschrocken nach hinten sprang. Der Knochen folgte ihr. Das Schwert teilte ihn entzwei und der Knochen zerfiel in Asche. Winzige Funken setzten sich auf Miraels schwarzen Mantel, die sie rasch ausklopfte.
Als sie den Blick wieder hob, war Mørliga verschwunden.
"Hey, Katzenvieh! Wo bist du?"
"Laprol", erklang es von oben. Ziegelsteine prasselten auf das Pflaster und zerplatzten rings um Miraels Füße. Den Arm schützend über den Kopf erhoben wich sie auf die andere Straßenseite zurück.
Ihre ungleichen Augen, eines Golden, das andere Rot, richteten sich auf das Dach. "Da bist du!"
"Kuckuck!", rief Mørliga grimmig nach unten.
Mirael breitete die Schwingen aus, trug sich hinauf, über Mørligas Kopf hinweg und an die Kante des Daches, nach an die rote Barriere. Die feurige Grenze summte statisch und strahlte eine Hitze aus, die bei jeder Berührung den sofortigen Tod bedeutete.
"Ein schöner Dämon bist du mir!", rief sie herausfordernd. "Rennst du immer so feige davon?"
Ein tiefes Knurren antwortete ihr. "Ich bin nicht feige."
"Ach, nicht?" Mirael zog den zerbissenen Ärmel am Schwertarm zurecht. Blut tropfte von ihren Fingern und rann von ihrer Schulter. "Davon merke ich wenig."
In Gestalt des Lyfux' begann Mørliga, sie zu umkreisen. Wachsam drehte Mirael sich mit und wich immer weiter zur Barriere, bis es dem Raubtier unmöglich war, sie weiter zu umkreisen. "Bist du ein Lyfux oder ein Hai? Oder vielleicht doch nur ein Schmusekätzchen?"
Mit wilden Zickzacksprüngen jagte Mørliga auf sie zu, die Zähne gefletscht, die Augen blitzend vor Zorn. Der Aufprall des zornigen Raubtiers warf Mirael zurück. Doch damit hatte sie gerechnet. Während Krallen durch das Leder ihres Mantels drangen, gab sie mit der linken Seite nach, drückte mit rechts und wirbelte das schwarze Raubtier so herum, um es in die Barriere zu schleudern.
Im letzten Moment erkannte Mørliga die Gefahr. Er packte Mirael mit den Krallen, die sich selbst zurücklehnte, um sich zu retten. Kratzend stoppten seine Klauen auf dem Dach und hinterließen feine, weiße Linien. Mirael stolperte nach hinten, der Lyfux jaulte auf, als er zu einem abrupten Stopp kam.
"Schade", brummte Mirael und ließ Schwertschläge auf Mørliga niedersausen.
Mit schnellen Sprüngen zu beiden Seiten wich der Lyfux zurück, doch Mirael drängte ihn konzentriert in eine Ecke. Sie streckte das Schwert aus. "Gibst du auf, Dämon?"
"Niemals!", knurrte der Lyfux und wuchs plötzlich in die Höhe. "Nibimis!", rief der Elf gebieterisch.
Große, schwarze Würmer entsprangen dem Boden. Mirael schrie auf und wich zurück, jedoch nicht schnell genug. Mächtigen Ketten gleich wickelten sich die Wesen um ihre Arme und Beine, begannen, ihre Brust zusammenzudrücken.
"P... Pro..." Japsend sank sie auf die Knie.
Mørliga sprang. Im Flug wurde er zum Lyfux, traf Mirael und landete auf ihrer Brust. Mit einem kurzen Biss vertrieb er die schwarzen Würmer, dann grinste er auf den Halbengel hinunter. "So. Gibst du auf? Ich beiße dir die Nase ab! Oder fresse ich lieber dein Auge?"
Mirael rang nach Luft. Ein siegessicheres Grinsen teilte ihr Gesicht. "Protegor!"
Eine goldene Blase aus Magie umhüllte Mirael und drängte den verdutzten Lyfux zur Seite.
Leicht schwankend kam Mirael auf die Beine. Die Schutzblase flackerte - und erlosch.
Mørliga hob seinen Dolch auf. "Na, noch alle Rippen heil?"
"Absolut." Mirael unterdrückte ein Ächzen. "Ist das alles, was du drauf hast?"
Grinsend zuckte Mørliga mit den Schultern. "Normalerweise übernehmen meine Dämonen ja die Angriffe, aber ich bin schließlich in ihre Schule gegangen und beherrsche deshalb auch noch das Ein oder Andere."
"Du lässt also Andere die Dracksarbeit übernehmen ..."
"Irgendjemand muss ja das tun, was ich ihm sage."
"... und deshalb bist du so eingerostet."
"Eingerostet?!"
"Oder warst du nie besser? Kein Wunder, dass du so ein leichter Gegner bist."
"Leichter Gegner?" Ein Knurren drang aus Mørligas Kehle.
"Falls man überhaupt von einem 'Gegner' sprechen kann ..."
Mørliga warf den Dolch und hetzte hinterher.
Mirael ließ sich fallen. Die Klinge aus Sternenlicht flog über ihren Kopf und landete auf dem Dach. Im Fallen richtete sie das Schwert auf Mørliga, der ihr hinterhersprang. Doch er warf sich zur Seite, ehe das Schwert seine Brust durchbohren konnte. Nach einer Rolle kam er auf und sprang erneut.
Diesmal biss die Klinge in seine Seite. Der Lyfux wurde auf das Dach geschleudert. Warm rann das Blut durch sein dunkles Fell.
Mirael rollte von ihm weg und kämpfte sich schwerfällig hoch. Sie keuchte. Doch als sie Mørligas Knurren hörte, lächelte sie überheblich. "Ups ..."
In Elfengestalt betastete Mørliga das Blut. "Magst du auch?" Den Dolch hielt er wieder in der Hand.
Mirael erstarrte. Das Rot ihres Dämonenauges glühte stärker. Sie wich unwillkürlich zurück. "N-nein, danke ..."
Mørliga grinste. "Dann auf die feine, englische Art."
"Ich hasse Engländer!" Mirael wich weiter zurück. Ihre Hand bebte. Ihre Haken stießen auf den Rand des Daches, kleine Steinchen rieselten in die Tiefe.
"Ich weiß nicht mal, was das ist. Aber ich mag Menschen im Allgemeinen nicht ..."
"Ich auch nicht ... blöde Halbaffen."
"... und ganz besonders keine Engelmenschendämonen!" Mørliga stürmte auf Mirael zu. Er stieß den Dolch vor.
Als sich die Klinge in Miraels Brust bohrte, kroch ein Lächeln auf die Lippen des Halbengels. Sie ergriff Mørliga und ließ sich nach hinten fallen.
"Was tust du da?!", kreischte er.
Fast wie in Zeitlupe fielen sie. Erst lag Mirael auf dem Rücken, dann fielen sie kopfüber. "Jedes Mal ... jedes Mal der gleiche Trick", flüsterte sie. Mit den Flügeln, von denen sich schwarze Federn lösten, steuerte sie sich weiter, bis ihr Gegner auf dem Rücken lag.
Er schrie in Todesangst und klammerte sich hilfesuchend an sie.
Der Schrei brach abrupt ab, als die beiden Kontrahenten in ihrer tödlichen Umarmung auf der Straße aufschlugen. Alle Luft wurde aus ihren Körpern gepresst, ein kurzer Schmerz und dann ... nichts.
☠
"Oh." Der Knochenknurpsler friert das Bild ein und betrachtet den doppelten Matschfleck. "Das ... ist dann wohl ein Unentschieden."
"Sie sind beide tot!", jubelt Fanóla.
Marvin unterdrückt ein Würgen. "Urgs."
Der grünliche Wolf macht einige Notizen auf einem Block. "Also, in der nächsten Runde werden die Häuser niedriger." Er guckt zu den beiden Autoren. "Sagt mal, ihr habt daran gedacht, vor dem Kampf in das Klonlabor zu gehen, oder?"
"Klar haben wir! ... Oder?" Fanóla sieht unsicher zu Marvin.
"Ähh. H-haben wir?" Unsicher starrt der Wolf zurück.
Dann sehen sie zu den Überresten ihrer beiden Figuren und schlucken.
Der Knochenknurpsler kichert. "Hehe, keine Sorge, das läuft automatisch. Wäre ja sonst schön blöd gelaufen."
Mørliga erscheint wie aus dem Nichts bei ihnen und flauscht Fanóla. "Das war cool!"
Mirael tritt neben Marv. "Ich hab mich zurückgehalten bei dem Kätzchen", behauptet sie, während der Knochenknurpsler offiziell ein Unentschieden ausruft. Etwas widerstrebend, aber doch anerkennend zieht Mirael ihren Hut. "Guter Kampf ... Dämon."
Mørliga verbeugt sich. "Ich bin der Herrscher über die Dämonen. Aber es war schon richtig toll, gegen einen Dämonenengel zu kämpfen - jetzt weiß ich, wie ich eine Chance gegen den Laghian habe."
Mirael grinst fies. "Gar keine."