Beitrag zur Sixty-Minutes-Challenge zum Prompt "Aus alter Zeit"
Møgeltønder, 30.11.2016
Es ist windig an diesem Tag. Ich fröstle und schlinge meine Jacke enger um mich, derweil ich von einem Bein auf das andere trete. Obwohl es mittlerweile Ende November ist, weigere ich mich immer noch, eine Mütze aufzusetzen, bevor der erste Schnee fällt. Wie es aussieht, werde ich dieses Jahr keine mehr tragen müssen.
Ich beginne, auf dem Parkplatz auf und ab zu gehen. Ein paar Autos parken hier, der Großteil dänisch, die paar deutschen Kennzeichnen sind ausnahmslos Schleswig-Holsteiner.
Würde ich die Augen schließen, so würde ich den Weg immer noch finden, so gut kenne ich mich auf diesem Parkplatz mittlerweile aus. Es ist ein Ort meiner Kindheit und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es mich beruhigen oder vielmehr beunruhigen sollte, wie sehr sich mein Inneres erinnert.
Die Wiese, die sich an den Parkplatz anschließt, ist momentan leer, aber in diesem Augenblick erinnere ich mich wieder daran, wie mich einst eine Kuh gebissen hat, als ich versuchte, sie durch den Zaun zu füttern. Damals war ich sechs.
Das ist nun gute fünfundzwanzig Jahre her, aber die Erinnerungen sind geblieben.
Ich überlege, ob ich lieber an der Straße warten soll, welche die Hauptstraße des kleinen Örtchen Møgeltønder ist. Das kleine dänische Dorf ist ein schmucker Ort mit alten Fachwerkhäusern, Antiquitätenhändlern und einem Kopfsteinpflaster, das die Autofahrer automatisch langsamer fahren lässt.
Doch ich will mich gerade in Bewegung setzen, als ein Auto auf den Parkplatz einbiegt. Kies knirscht. Der Wagen ist zu rasant, aber ich muss lächeln. Ich mache einen Schritt zur Seite und mehr schlecht als recht wird das Auto eingeparkt.
Kurz darauf wird die Fahrertür aufgerissen.
„Anna!“ Jubelnd springt meine Schwester mir entgegen. Sie umarmt mich. Ich bin erleichtert darüber, dass dies eine Zeit zu sein scheint, in der sie mir offen begegnet. Häufig ist dem nicht so. Häufig meidet sie mich. Jetzt jedoch scheint sie sich auf das zu freuen, was da kommt, und das bestätigt mich darin, dass es die richtige Entscheidung war, sich hier zu treffen.
Katharina schließt mich in ihre Arme. Ich rieche ihr Parfüm und das Shampoo, mit dem sie sich das Haar gewaschen hat. Sie hat es mittlerweile rot gefärbt. Noch eine Neuerung in ihrem Aussehen. Trotz des Wetters trägt sie ein schwarzes Kleid mit dünnen Strumpfhosen. Es mutet viktorianisch an mit dem Reifrock. Die Schminke hat sie großzügig aufgetragen und doch muss ich anerkennen, dass meine Schwester mittlerweile ihren eigenen Stil gefunden, der ihr gut steht.
„Das war aber noch verbesserungswürdig“, flüstere ich ihr ins Ohr.
Sie verzieht das Gesicht. „Du bist zweimal durch die praktische Prüfung gefallen“, entgegnet sie knapp, dann löst sie sich aus meinen Armen und tritt zurück. Normalerweise ist sie ein Stück kleiner als ich, doch ihre hochhackigen Stiefel lässt uns gleichgroß wirken.
Nun öffnet sich auch die Beifahrertür. Lächelnd blicke ich Fabi entgegen, meinem großen Bruder, der im Gegensatz zu Katharina eine unauffällige Jacke von Zalando trägt, darunter wird sich sicherlich ein Rollkragenpullover finden, vorzugsweise in deckenden Farben. In dieser Hinsicht ähneln wir beide uns.
„Ehrlich“, stöhnt Katha soeben, „dieses Kopfsteinpflaster ist der Horror!“
Ich muss grinsen. „Das ist eines der Sehenswürdigkeiten.“
„Mir doch egal.“ Meine Schwester ist zurück zum Auto gegangen, hat sich eine Flasche aus der Fahrertür genommen und trinkt nun in großen Schlücken irgendein zuckerhaltiges Getränk, das sicherlich unglaublich ungesund ist.
Meinen Kommentar schlucke ich mir hinunter, ich will die Atmosphäre nicht verderben, indem ich versuche, sie zu erziehen – etwas, woran meine Mutter zeit ihres Lebens gescheitert ist.
Für einen Moment schweigen wir alle drei, Geschwister, die einander doch so fremd sind.
Fabian ist mittlerweile verheiratet, hat zwei Kinder und lebt bei Nürnberg in der bayrischen Pampa. Auch ich bin verheiratet, doch hat es mich in die genau entgegengesetzte Richtung – den hohen Norden – getrieben. Katha dagegen ist gerade achtzehn geworden. Nächstes Jahr macht sie ihr Abitur in Hessen. Drei Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ich bin froh, dass wir noch nicht verlernt haben, einander auch als eben das zu sehen. Geschwister. Irgendwie gehören wir ja noch zusammen, auch wenn unsere Leben ansonsten wenig verbindet.
„Wollen wir?“, fragt Fabi. Ich hätte mir gewünscht, dass er mich zunächst fragt, wie es mir geht, immerhin haben wir uns zuletzt vor einem dreiviertel Jahr gesehen. Doch so ist Fabi nicht. Außerdem habe ich das Gefühl, dass er momentan viel zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist, um einen Blick für die von anderen zu haben, am wenigsten für die, bei denen er glaubte, dass sie fähig waren, sich um sich selbst zu kümmern.
„Ja.“ Ich nicke. Aufschieben können wir es sowieso nicht.
Sichtlich stolz schließt Katha das Auto ab, vergewissert sich, dass die Türen auch wirklich zu sind, dann brechen wir auf.
Der kleine Wald, der sich an den Parkplatz anschließt, ist eigentlich ein Schlosspark, auch wenn er wenig gepflegt zu werden scheint. Das war schon immer so, soweit ich mich erinnern kann. Jahrelang lebte der zweite Sohn der dänischen Königin, Joachim, in dem Schloss Schackenborg, dessen helle Wandfarbe zwischen den Bäumen hindurchblitzt. Seine Kinder sind in der wunderschönen Kapelle von Møgeltønder getauft worden. Ich, die Kunst studiert habe, bin vernarrt, in die von Menschen geschaffene Schönheit, die scheinbar für immer gemacht zu sein scheint. Vielleicht kann ich meine Geschwister ja überreden, nach unserem Ausflug auch die Kapelle zu besuchen.
Wir alle drei kennen die Pfade gut. Es ist ein schöner Tag, um im Wald spazieren zu gehen. Die Nachmittagssonne steht an einem blauen, klaren Himmel. Laub knirscht unter unseren Füßen und die Bäume zeigen stolz die letzten Reste von Gelb, Orange und Rot in ihrem bunten Farbenkleid. Dass es bald verschwunden sein wird, macht mich traurig. Ich mag den Winter nicht, noch nie. Schon jetzt freue ich mich auf den Frühling, die Zeit, wenn das Leben explodierend zurückkehrt.
„Zum Spielplatz?“, fragt Katha uns verschmitzt, während wir über den Weg laufen.
Ich nicke und auch Fabian scheint nichts einzuwenden zu haben.
Wir laufen über eine Brücke und kommen an dem Denkmal vorbei, das für den Feldherrn Hans von Schack auf einem kleinen Hügel errichtet worden ist. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Spielplatz unter Bäumen. Es gibt Klettergerüste und einen Balancierparcour, den ich nach jedem Jahr noch weniger als zuvor beherrsche. Für eine Weile begnügen wir uns damit, dort zu balancieren. Wir lachen gemeinsam, und doch glaube ich, dass wir alle spüren, dass noch etwas getan werden muss. Es stört die Atmosphäre und lässt jeden Gedanken schwermütig werden.
Schließlich ist es Fabian, der die Worte ausspricht, welche zwar den Spaß beenden, jedoch auch die Anspannung nehmen, die uns alle noch beeinflusst.
„Es ist Zeit.“
Wir reden nicht, als wir den Spielplatz verlassen und nach rechts abbiegen. Der Baum, den wir ansteuern, ist vor langer Zeit umgestürzt und spannt sich über einen verschmutzten und verschlammten Wassergraben. Brennnesseln wachsen hoch am Wegesrand – auch die Kälte scheint dieses Ungeziefer nicht vertreiben zu können.
„Bist du sicher?“, frage ich Katha, die im Gegensatz zu uns keine dicken Jeans trägt, welche gegen die Nesseln schützen.
Sie zuckt nur mit den Schultern. „Klar.“
Dennoch sehe ich, wie sie zusammenzuckt, als die Brennnesseln, die selbst über ihre Stiefel hinwegragen, sich an ihre Beine schmiegen. Meine Schwester ist nicht so tapfer, wie sie es manchmal aussehen lassen möchte.
Die Wurzeln des Baumes ragen hoch in die Luft. Verblüffenderweise schlagen sie wieder aus, als wolle sich der Baum nicht davon überzeugen lassen, zu sterben. Die Natur hat ihn zum Sterben verdammt, und doch weigert er sich, einfach aufzugeben. Merkwürdigerweise fühle ich mich dem Baum verbunden. Meine Mutter wüsste wahrscheinlich, was für eine Art es wäre. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich sie nie danach gefragt habe.
Fabi ist es, der sich inmitten des Nesselfeldes niederhockt. Keiner von uns hat daran gedacht, eine Schaufel mitzunehmen und so graben wir mit den Händen, auch wenn die Erde eisig ist. Schon bald frieren uns die Hände in der Kälte und Katha zittert noch mehr als wir beiden zusammen. Die Jacke, die Fabi ihr anbietet, lehnt sie dennoch ab.
Wir graben gemeinsam, Seite an Seite, weil wir uns nicht sicher sind, wo genau wir vor Jahren die kleine Schachtel vergraben haben, die es jetzt zu finden gilt.
Ab und an wirft einer von uns einen bestimmten Gedanken, eine Erinnerung ein und eine kurze Zeit sprechen wir darüber, bevor wir wieder im Schweigen versinken. Vielleicht weil vieles, was in unserer Erinnerung lauert, gefährlich ist und die schönen Momente unzweifelhaft auch Erinnerungen berühren, die jeder von uns am liebsten vergessen würde. Vielleicht haben wir deshalb so wenig Berührungspunkte. Katha ist es, die am meisten redet, aber das, worüber sie spricht – Mode, bestimmte soziale Projekte in Lateinamerika, Menschenrechtsverbrechen im Nahen Osten – haben wenig mit uns zu tun. Ein jeder von uns lenkt sich anders ab.
„Ich glaube, ich habe sie“, meine ich nach einer Weile, in der meine Finger auf ein Stück Metall gestoßen sind. Ich glaube das zumindest. Es ist hart und glatt und als ich die Finger aus dem Loch nehme und hineinblicke, erkenne ich einen matten, silbernen Glanz.
„Ja.“
Ich blicke zu meinen Geschwistern, die neben mir im Schmutz und zwischen plattgetretenem Gras und Brennnesseln sitzen und lächle, weil auch sie lächeln. Dieses Lächeln verbindet uns für den Moment.
„Worauf wartest du noch?“
Katha, die noch zu jung ist, weiß nicht, weshalb ich und Fabi zögern. Sie hat am Wenigsten Verbindung zu dieser metallenen Kiste, weil sie damals, als wir sie vergraben haben, noch ein Kleinkind war. Ich glaube, sie selbst weiß noch nicht einmal, ob das, woran sie sich erinnert, wirkliche Erinnerung oder ein aus unseren Erzählungen übertragenes Bild ist. Wahrscheinlich möchte sie das noch nicht einmal.
Schließlich beginnen wir, sie auszugraben. Es erstaunt mich doch ein wenig, dass diese Dose noch existiert. Zwar wüsste ich niemanden, der im Wald nach metallenen Kisten, die einst Kinder versteckten, sucht, doch sind seitdem Jahre vergangen, in denen sich auch Wälder verändern.
Es dauert, bis wir die Kiste in den Händen halten. Sie ist von Erde bedeckt, verrostet und leicht verborgen. Es ist nicht mehr als eine einfache Box aus Metall, nicht größer als eine Brotdose.
Wir sehen uns an. Stumm fragen wir einander, ob wir bereit sind.
Ich selbst bin es nicht. Aber ich erinnere mich an meinen Vater, der sich so sehr gewünscht hat, dass wir wieder einander finden. Die Tränen, die er in den Augen hatte, als wir uns noch an seinem Totenbett gestritten haben, werde ich nicht vergessen oder mir selbst vergeben. Ich weiß, dass wir ihm damals weh getan … Damals. Es ist ja erst wenige Wochen her. Und irgendwie ist auch er der Grund, aus dem wir jetzt hier sind.
„Er hätte es so gewollt“, spreche ich meinen Gedanken schließlich aus und sehe dass meine Geschwister zustimmend nicken.
„Ich finde, Katha sollte sie öffnen“, meine ich und reiche ihr die Dose.
„Ich?“ Ihre Augen blitzen und ich sehe, wie sehr sie sich freut, auch wenn sie es zu verbergen versucht. Ein bisschen, so glaube ich, fürchtet sie, die Ausgestoßene, das fünfte Rad am Wagen zu sein.
„Ja“, gibt Fabian in seiner typisch kurzen und prägnanten Sprache sein Einverständnis.
Ich zucke zusammen, als sie das Scharnier umklappt. Es quietsch lautstark. Mehr jedoch deswegen, weil ich weiß, was unter dem Deckel auf mich wartet: Erinnerungen.
Schließlich kann der Rost Kathas findigen Händen nicht länger widerstehen. Der Deckel fällt zurück und in ihrem Schoß liegt ein kleiner Schatz. Es sind drei Blätter. Zwei von ihnen sind eng beschrieben, eines ist nicht mehr als ein Bild, gemalt von einem Kind. Da dieses obenauf liegt, greift Katha zunächst nach der Zeichnung.
Sie lächelt, als sie betrachtet, was sie selbst vor Jahren malte. Es sind nicht mehr als ein paar bunte Farben und drei Herzchen darauf. Auch wenn ich mich nicht mehr daran erinnern kann, so vermute ich, dass ich ihr damals dabei geholfen habe.
Fabi gibt ihr einen Stoß in die Seite. „Warum bist du eigentlich nicht die Künstlerin der Familie?“, fragt er, „dafür haben schon andere deutlich mehr Geld bekommen.“
„Die wahren Künstler zaubern im Verborgenen“, entgegnet sie, ohne aufzusehen. Nun hat sie das Bild zur Seite gelegt und den obersten Brief in die Hand genommen. Es ist Fabis Schrift, ich erkenne sie, auch wenn sie sich mittlerweile stark verändert hat. Die Buchstaben sind eng geschrieben und die Tinte mittlerweile verblasst. Dennoch lässt sich gut erkennen, was er einst schrieb.
„Gott, hast du eine schreckliche Ausdrucksweise gehabt“, kommentiert Katha, „eine Jugendsprache ist das …“
Ihre gute Laune ist auch nur gespielt. Sie weiß es, wir wissen es. Jeder von uns geht mit der Anspannung, die diese Briefe bedeuten, anders um. Sie lacht, reagiert lauter als gewöhnlich, und Fabi und ich versinken im Schweigen. Höhlenzeit hat mein Vater es einmal genannt. Das beschreibt es gut. In meiner Höhle bin ich sicher, weil dort niemand anders Zutritt hat, niemand, der mich verletzen oder mir wehtun könnte. Nur ich. Und ich tue mir selbst am meisten weh.
„Lies ihn nicht vor“, bitte ich Katha.
Sie wirft mir einen überraschten Blick zu. „Ach, jetzt bist du es, die kneift?“
Ich zögere. Von meiner Schwester will ich mir keine Feigheit vorwerfen lassen. „Ich finde es, nicht richtig, von euch zu hören, was ihr damals empfunden habt, wenn ihr es mir auch einfach sagen könnt“, versuche ich, es zu erklären. „Es fühlt sich so an, als würde ich eure Gedanken lesen. Es geht mich einfach nichts an.“
Katha schüttelt nur den Kopf. „Ach Quatsch.“
Dennoch legt sie Fabis Brief beiseite. Nun hat sie meinen Brief in der Hand. Ich überlege, wie ich damals war. Ich war … ein Kind nur, das völlig verunsichert meinte, bereit für die große Welt zu sein. Katha erscheint mir so viel reifer zu sein, als ich es damals war.
Sie zögert. „Willst du ihn lesen?“, fragt sie schließlich und reicht mir den Brief. Ich nicke, erleichtert darüber, dass sie ihn nicht vorliest, wie ich es zuvor befürchtet hatte. Ich weiß nicht, ob ich will, dass Katha und Fabi erfahren, wie schwach ich mich damals wirklich gefühlt habe. Ich glaube nicht, dass sie sich erahnen können, wie schwach ich mich jetzt fühle.
Schließlich nehme ich den Brief, der für einen Moment in ihrer Hand zwischen uns schwebt, entgegen. Auch hier ist die Schrift verblasst und doch erkenne ich Gemeinsamkeiten. Dass „g“ schwinge ich noch genauso wie damals und auch das „s“ drücke ich noch heute mit dem Schreibschrift-s aus.
„Willst du es nicht lesen?“, wundert Katha sich. Als ich zu Fabi blicke, bemerke ich, dass er den seinen liest.
„Nein“, antworte ich.
Ohne viel darüber nachzudenken, zerreiße ich den Zettel.
„Es ist die Vergangenheit, Katha. Ich habe mich entschlossen, damit abzuschließen und die Vergangenheit das sein zu lassen, was sie ist: Vergangenheit. Ich bin nicht mehr die Person, die ich damals war.“
„Ah.“ Sie nickt skeptisch. „Machst du es dir damit nicht zu einfach?“
„Es ist meine Entscheidung“, erwidere ich, enttäuscht darüber, dass sie noch nicht einmal versucht, meine Sichtweise zu verstehen. Es beginnt schon wieder damit, dass wir streiten. Dabei hatte ich doch gehofft, dass uns diese Reise in die Vergangenheit wieder zusammenführen würde. Anscheinend habe ich unterschätzt, wie sehr mich das selbst fordern und verletzen würde. Oder vielmehr überfordern.
Ich spüre, wie meine Hände zittern und mein Herz rast. Ich habe gedacht, mit dieser Konfrontation klar zu kommen und war bereit, sie um meiner Geschwister willen zu ertragen. Aber ich kann es nicht. Ich kann diesen Brief, der aus einer Zeit stammt, als ich selbst so unfassbar schwach war, dass mir alles besser als mein eigenes Leben erschien, nicht ertragen.
Und am Wenigsten kann ich in diesem Moment mich selbst ertragen.