Aiden streifte durch die dunklen Straßen. Die Begegnung mit der verrückten alten Dame auf der Straße, die er als Zigeuner beschimpft hatte. Es war eine ziemlich hitzige Auseinandersetzung mit der Frau und damals war auch sein bester Freund Ricky noch dabei. Die Worte, die ihm bis heute im Kopf blieben, waren: „Irgendwann wird der Fluch der Zigeuner auch dich treffen.“
Damals dachte Aiden sich nichts dabei, aber als bei seinem besten Freund Ricky letzten Monat ein Tumor festgestellt wurde, war er sich der Sache nicht mehr ganz so sicher. Ricky war Kern gesund und in seinem ganzen Familienstammbaum gab es kein Krebs.
Jetzt war es kurz vor Halloween und Aiden war so gar nicht in seiner üblichen Halloweenvorfreude Stimmung. Drei Tage waren es noch bis zum beliebten Feiertag seiner Freunde und er hockte hier und schaute sich Kinderfilme an. Gerade schaute er sich mit Lin >Descendants- die Nachkommen< an. Ein Film, in dem die Bösewichte der Märchen Kinder bekamen.
Halloween war gar kein Thema. Es gab keine Kostüme und auch keine Deko und dieses Jahr auch keine Feier.
„Ich muss immer noch an die Wörter dieser Frau denken“, murmelte Aiden.
„Wirklich? Man Aiden, das ist blödes Schicksal, nicht mehr und nicht weniger“, erwiderte Lin und versuchte damit ihren besten Freund zu beruhigen. Aiden seufzte und strich sich durch sein schwarzes langes Haar.
„Ich glaub das nicht.“
Er sah genau, dass Lin etwas antworten wollte. Dazu kam sie aber gar nicht. Plötzlich krachte das Fenster auf und mit solche einer Wucht gegen die Wand, dass er zusammenzuckte. Im nächsten Moment fiel Lin von der Couch und begann zu zucken. Aiden war so damit überfordert, dass er direkt einen Krankenwagen rief und von dem schlimmsten ausging. Das Zucken von Lin wurde Schlimmer. Aiden rutschte neben sie, wollte irgendetwas tun, aber er wusste nicht was. Immer wieder streckte er seine Hand aus und ließ sie überfordert wieder sinken. Als es klingelte, eilte er vor der Haustür und schaute sich den Satz an, der auf die Beschlagegene Fensterscheibe geschrieben wurde: „Der Fluch des Zigeuners wird auch dich treffen.“
Ja, dachte Aiden, als er die Tür öffnete.
Ja, er trifft mich, indem alle Leute die mir wichtig sind sterben.