… Es war einmal eines Tages, da sah unten an der Steilwand die Prinzessin, die Mutter an dem Seil gefährlich an dem Gemäuer in den Turm klettern und wunderte sich über das Gebaren. Da fasste sie den Entschluss, mal nachzusehen, was los sei. Und als sie einige Tage die Mutter und den Schatten im Turmzimmer beobachtet hatte, trat sie selbst heran und rief: „Valerianello, Valerianello, lass mir das Seil herunter, deine Mutter kommt und macht dir’s munter.“
Das Seil entrollte sich flux und sie packte es. Umständlich kletterte sie hinauf und geriet bald ins Schwitzen von der Anstrengung. Dann war sie oben.
Sie erblickte den schönsten jungen Mann, den sie je gesehen hatte. Sie fragte ihn nach seinem Namen und verliebte sich sofort in ihn. Valerianello traute der Sache nicht, er hatte ja nicht mit so hoch vergoldetem und vollbusigem Besuch gerechnet.
Doch die Prinzessin, in ihrem Minirock und mit dem verboten sexy Top unter dem flatternden Umhang saß noch immer auf dem Fensterbrett und starrte ihn gierig an. Keine Frage, sie war hübsch und er mochte sie auf Anhieb, aber wie kam sie hier herauf und woher kannte sie die Losung? Da nur seine Mutter das kannte, musste sie endlich ein Einsehen haben und ihm die Prinzessin geschickt haben.
Valerianello gab sich ihr hin. Beim ersten Mal, ohne jede Zurückhaltung, er kam schnell, denn es war schon Monate her, dass er eine Frau gehabt hatte. Und hier im Turm hatte er nur seine Hände und seine Phantasie. Er gab sich ihr gleich noch ein weiteres Mal hin und sie genoß ihn in vollen Ritten. Das Bettgestell quietschte, der Schreibtisch wackelte und der Teppich verrutschte, als sie es in ihrem jugendlichen Übermut auch dort trieben und sich die Knie wund scheuerten. Danach versprach ihm die Prinzessin bald wiederzukommen und kletterte das Seil hinunter. Müde, glücklich ausgewrungen und bis über beide Ohren verliebt sank Valerianello in sein Bett.
Da kam seine Mutter am nächsten Tag.
„Valerianello, Valerianello, lass das Seil herunter, deine Mutter kommt und macht dich munter.“
Er erschrak, denn er hatte verschlafen, die ganze Bude stank nach Sex und überall waren die Zeugnisse zu sehen. Er versuchte notdürftig aufzuräumen. Doch da rief seine Mutter voll Ungeduld schon ein weiteres Mal.
„Valerianello, Valerianello, lass das Seil herunter, mach hinne, wird’s bald?“
Der hübsche junge Mann sputete sich und warf das Seil herab, während er sich richtete und die beweislastige Wäsche im Korb ganz nach unten wühlte. Als seine Mutter bei ihm war, wedelte sie mit der Hand vor dem Gesicht. „Uff, wie ein Pumakäfig hier.“
„Verzeih, ich habe schon mal die Betten abgezogen“, entschuldigte sich Valerianello und deutete auf die Unordnung.
Mutter nickte zufrieden. Sie tischte ihm sein Essen auf und setzte sich an den Schreibtisch, um seine Hausaufgaben zu kontrollieren.
Auch in den kommenden Tagen und Wochen merkte sie nichts vom Treiben ihres Sohnes. Denn der hatte stets eine andere Ausrede parat.