Dan und Jason hatten es fast geschafft. Die letzte Komponente fehlte noch, um die Zeitmaschine endlich fertigstellen zu können. Wie die größten Ingenieure tüftelten die beiden an ihrer großartigen Maschine herum. Der Traum von Jason sollte eines Tages Wirklichkeit werden. Er wollte den Tod seines Bruders Mike ungeschehen machen, der an einem schönen Sommertag, der nicht schöner hätte sein können, von einem LKW erfasst wurde. Diese Gedanken plagten Jason Tag für Tag. Doch nun sollte alles wieder so wie früher werden. Alles so besinnlich. Alles so..... schön. Mit Mike.
"Sitzt die Batterie? Kann es losgehen?" Voller Aufregung kletterte Dan von seiner Leiter herunter. Hatte gerade die Kühlung für die Zeitmaschine noch einmal überprüft, um sicherzugehen, dass auch wirklich nichts schiefgehen konnte. "Alles festgeschraubt und bereit!", gab Jason mit einem stolzen Ruf von sich zu hören. "Hätte niemals besser sein können." Wie ein wildes Tier schnaubte und dampfte die schließlich vollendete Zeitmaschine der beiden wirklich guten Freunde. Dan und Jason kannten sich lange genug, um sich blind verstehen zu können. Ihr Ziel war es nicht nur, den Bruder von Jason zu retten, sondern auch die Zukunft unserer Welt kennenzulernen. Ein gewagtes Vorhaben. Noch nie hatte sich jemand getraut, die Welt in hundert Jahren zu sehen. "Wer weiß was wir in der Zukunft unserer Welt zu Gesicht bekommen werden, Jason. Bist du dir wirklich sicher, dass wir dieses Vorhaben überhaupt bewerkstelligen können? Schließlich wird dies der erste Probelauf sein, den die Zeitmaschine heute durchlaufen wird." Der Freund von Dan war gerade mit ganz anderen Gedanken beschäftigt. Schließlich ging es ihm primär um seinen Bruder. "Ich habe die Maschine so konzipiert, dass du in die Zukunft reist, während ich die Vergangenheit besuche." Mit selbstverständlichem Blick stand Jason vor Dan und verschränkte die Arme. Verwundert und vollkommen überrascht verzog Dan die Stirn. "Ist das überhaupt möglich, mehrere Zeitzonen auf einmal zu besuchen? Wir benutzen schließlich ein und dieselbe Zeitmaschine. Sei dir eventuellen Störungen im Raum-Zeit-Kontinuum bewusst." Jason trat zu Dan heran und legte eine Hand auf seine Schulter. "Keine Sorge. Wir beide haben diese Maschine entworfen. Die Sache ist also idiotensicher. Außerdem ist es bald soweit. Nimm all deinen Mut zusammen! Wir werden nun unser gemeinsames Ziel verfolgen! Und ich werde meinen Bruder wieder ins Leben zurückholen!" Dan schluckte. Ein Gefühl der Unsicherheit durchfuhr ihn. Das kannte er gar nicht von sich. Eigentlich wollten sie beide zusammen in die Zukunft reisen. Aber natürlich verstand er die Absichten von Jason. Sein Bruder stand für ihn an erster Stelle. Dann sollte es so sein. Dan musste zunächst auf eigene Faust die Zukunft bereisen. Fasste sich einen guten Gedanken und stieg mit Jason gemeinsam in die Zeitmaschine. Die gewünschten Zeitzonen konnten vor der Reise eingestellt werden. Dafür standen mehrere Kapseln bereit, durch die unterschiedliche Zeitzonen betreten werden konnten. Jason stieg in eine Kapsel, die für die Reise in die Vergangenheit gedacht war, während Dan die Zukunft bereisen wollte. Bevor es losging, blickten sich die beiden Freunde noch einmal an und nickten sich selbstbewusst zu. Sie würden sich wahrscheinlich für eine längere Zeit nicht mehr sehen. Nun konnte die Maschine starten. Mit lautem Getöse beförderte die Maschine die beiden jungen Männer ins Ungewisse.
Es war ein schöner Sommertag. Der ganze Körper von Jason kribbelte und juckte. Langsam stand er auf und sah sich auf einer großen Wiese mit seinem kleinen Bruder Mike spielen. Vorsichtig schlich er sich an seine Familie heran. Er hatte Angst, etwas Schlimmes würde passieren, sobald das Ich von Jason aus der Vergangenheit den jetzt gerade eingetroffenen Jason zu Gesicht bekommen würde. Aus dem Grunde hielt dieser sich bedeckt. Doch mit einem Mal richtete der gerade angereiste Jason sein Augenmerk auf seinen kleinen Bruder Mike, dessen Ball plötzlich auf die Straße rollte.
Völlige Dunkelheit umschloss Dan, als er sich aus einem Staub- und Trümmerhaufen erhob. "Wo bin ich denn hier gelandet? Geht es Jason gut? Ist er auch in seiner Zeitzone angekommen?" Angestrengt richtete Dan seinen Körper auf. Scheinbar befand er sich auf einem großen Berg, von dem man einen guten Überblick über die gesamte Umgebung hatte. Als Dan sich allmählich einem kleinen Aussichtspunkt näherte, blieb sein Atem stehen. Er glaubte nicht, was er da am Horizont und überhaupt zu sehen bekam.