CN: Sex (explizit)
Spoiler: Samsas Erwachen (mittel)
Eigentlich hatte ich gehofft, mich unbemerkt zu Tino ins Bett kuscheln zu können, doch ich war noch nicht einmal dort angekommen, da drehte er sich zu mir herum. Erst als ich mich neben ihn gelegt und er einen Arm um mich gelegt hatte, fragte er: »Was tust du hier? Möchtest du nicht lieber in deinem eigenen Bett schlafen?«
Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. »Das fühlt sich so fremd an.«
Zärtlich küsste er mich hinter dem Ohr. »Das wird sich auch nicht ändern, wenn du nicht darin schläfst.«
Mein Brummen war unwillige Einsicht und Genießen gleichzeitig. Die Idee, mir beim Umzug ein größeres Bett zu gönnen, war mir im Vorhinein so brillant erschienen, immerhin war es endlich groß genug, damit auch Tino – oder vielleicht auch irgendwer anderes – mich dort bequem besuchen konnte. Doch als ich mich an diesem Abend zum ersten Mal hineingelegt hatte, war es mir viel zu leer und einsam erschienen.
»Es ist doch okay, wenn ich hier raufkomme, oder?« Erschrocken fiel mir ein, dass wir gar nicht darüber gesprochen hatten, ob Tinos Angebot, dass ich jederzeit bei ihm willkommen war, auch noch in unserer gemeinsamen Wohnung galt.
Tinos Hand schob sich langsam unter mein Shirt auf meinen Bauch und unterstützte damit seine Worte. »Natürlich. Ich lasse dich wissen, wenn ich lieber allein sein will.«
Beruhigend. »Wenn du ... zu mir möchtest, dann darfst du auch gern jederzeit runterkommen.«
Sein Lachen war genauso sanft wie seine Bisse in mein Ohrläppchen. »Ich denke, ich werde darauf zurückkommen.«
Er brauchte keine Worte, sondern lediglich ein leichtes Drücken gegen meine Seite, damit ich mich auf den Rücken drehte. Kühle Luft wehte durch das offene Fenster über meinen Bauch, als er mein Shirt nach oben schob.
»Tino«, flüsterte ich leise, aber drängend.
Er sah zwar aufmerksam in mein Gesicht, seine Hände waren aber weiter mit meinem Bauch beschäftigt.
»Ich bin zu müde und mir tut vom Schleppen alles weh.« Entschuldigend streichelte ich über seine Wange.
Er schloss die Augen, lehnte sich kurz gegen meine Hand, bevor er den Kopf drehte und einen Kuss darauf hauchte. »Auch wenn ich dir verspreche, dass du dich nicht bewegen musst?«
»Wenn dir das reicht ...«
»Genieße einfach.« Nach einem sanften Kuss auf meinen Mund richtete er seine ganze Aufmerksamkeit weiter nach unten.
Eine ganze Weile begnügte er sich damit, die weiche Haut auf meinem Bauch zu küssen und daran zu saugen, doch ganz langsam arbeitete er sich zum Bund meiner Shorts vor. Dort angekommen wollte ich ihn scherzhaft erinnern, dass er mir versprochen hatte, mich nicht bewegen zu müssen, doch das verlangte er gar nicht. Er zog den Bund lediglich an der Vorderseite herunter und klemmte ihn unter meinen Eiern fest. Mit seiner ganzen Hand massierte er diese, während Zunge und Lippen sich über meinen Schaft arbeiteten.
Tino ließ nach einem Moment von mir ab. »Heute war wirklich anstrengend, hm?«
Zuerst verstand ich die Frage nicht. Ich hatte doch gesagt, dass ich müde war. Aber immerhin nicht so müde, dass seine Bemühungen keine Früchte zeigten.
Er beugte sich wieder über mich, ich spürte seine Nase gegen die Schaftbasis drücken und er atmete hörbar tief ein. »Du riechst und schmeckst intensiv.«
Fuck! Ja, natürlich. Ich hatte ja auch einfach nur noch ins Bett gewollt und keine Lust mehr gehabt, mich mit der unbekannten Dusche auseinanderzusetzen und das daher auf morgens verschoben.
Bevor ich mich entschuldigen oder ihn davon abhalten konnte, verschwand mein Penis zwischen seinen Lippen.
»Tino, nicht ...«, versuchte ich es dennoch schwach.
Seine Hand blieb an meinen Eiern, doch der Rest seines Körpers schob sich zu mir hoch. Er rieb sein Kinn leicht gegen meine Wange und flüsterte mir ins Ohr: »Willst du wirklich nicht? Für mich ist es okay.«
»Sicher? Du könntest auch ...« Ich ließ den Satz unbeendet, weil mir zwar einiges einfiel, aber ich nicht sicher war, was ich ansonsten vorschlagen sollte. Dass er mich ritt? Mich fickte, auch wenn es bedeutete, dass ich mich doch noch etwas bewegen musste? Handjob?
Der Zeigefinger seiner freien Hand legte sich auf meine Lippen. »Sicher. Ich will dich schmecken, Isaac.«
Ein Schauer lief durch meinen Körper und die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Seine Stimme füllte meinen ganzen Schädel. Ich brachte nur ein gehauchtes »Ja!« zustande, so sehr verschlug es mir die Sprache.
Etwas unerwartet, aber nicht unerwünscht legten sich Tinos Lippen wieder um meinen Penis. Ich hatte die Augen geschlossen und fühlte nur noch, während in meinem Kopf weiterhin Tinos erregten Worte hallten. Erst nach einer Weile drang mein eigenes Stöhnen zu mir durch.
Tino ließ sich Zeit, wusste genau, wovon ich kommen würde und womit er mich gefahrlos weiter reizen konnte. Zum Beispiel mit einem Finger der Hand, die meine Eier massierte, immer wieder über den Damm zu reiben, ihn bis zu meinem Anus auszustrecken und neckend dagegen zu stoßen, ohne einzudringen.
Hätte ich mich bewegen können oder dürfen, wäre ich deutlich schneller gekommen. Doch Tino ließ mich nicht. Mit der freien Hand drückte er meine Hüfte gegen die Matratze.
Erst als sein Name flehend über meine Lippen kam, erlöste er mich.
Nicht einmal fürs Saubermachen musste ich mich bewegen. Das übernahm Tino liebevoll mit einem Waschlappen.
»Ich denke, wir können das Bett problemlos als eingeweiht betrachten«, witzelte er, als er sich danach wieder an mich kuschelte.
Ich rückte so nah wie möglich an ihn und schloss die Augen, um seine Wärme und Geruch zu genießen. »Weihst du auch mein Bett mit mir ein? Oder muss ich mir dafür jemand anders suchen?«
»Sehr gern, wenn wir das in den nächsten Tagen noch schaffen und du fit genug bist. Sonst müssen wir länger warten.« Träge streichelte er mit einem Daumen über meine Schulter.
»Warum nächste Tage?« Warum hatte er es so eilig? »Oh!«
Tino prustete ungehemmt. »Du hast schon wieder vergessen, dass du ab nächster Woche auf Tour bist?«
Böse grummelte ich. Ja, vermutlich hätte ich das mehr im Kopf haben sollen, doch die ganze Sache mit dem Umzug war für mich im letzten Monat deutlich präsenter gewesen. Nicht, dass ich die Proben vergessen hätte oder dass die Tour stattfand, aber es entfiel mir immer wieder, dass sie so schnell nach dem Umzug startete.
Tino hauchte einen Kuss auf meine Schläfe. »Du wirst jetzt aber nicht meganervös und kannst nicht schlafen, oder?«
»Nein, ich bin Profi. Auch wenn es echt merkwürdig ist, nach so langer Zeit mal wieder ›richtig‹ zu spielen. Nicht nur in den umliegenden Clubs.«
Ich meine: Fast 15 Jahre! So lange war es her, dass ich auf Tour war. Auch wenn mir die Umstände, die zu der Tour geführt hatten, noch immer nicht ganz behagten, Lance und ich hatten entschieden, dass wir diese Gelegenheit für Blutlaster nutzen wollten. Vermutlich würde es unsere einzige bleiben.
Doch mit diesen Details wollte ich Tino nicht nerven. Ich hatte ihm grob alles erzählt, was er dazu wissen musste. Und er hatte die wichtige damit verbundene Bitte an ihn abgelehnt ...
Ich schluckte die Bitterkeit herunter. Tino hatte jedes Recht, mir die Bitte abzuschlagen, und ich würde klar kommen. Kein Grund, diesen bisher schönen Abend zu versauen.
Die Art wie Tino den Arm um mich legte, machte deutlich, dass er schlafen wollte. »Ich bin gespannt, mit was für Geschichten du zurückkommst.«
Ich streckte mich kurz, um seine Wange zu küssen, dann kuschelte ich mich ein. »Ich auch.«