Am Nächsten Morgen verspürte Romy wieder einen extrem flauen Magen und Unterleibskrämpfe. Chris war so besorgt, dass er die Proben für die 2. Show schon absagen wollte. "Kommt gar nicht in Frage! Ich schaff das, mir geht es gut und außerdem ist Hedi auch hier." Schimpfte Romy, doch Chris war nicht so einfach zu beruhigen. "Dann machen wir einen Deal, wie vor einiger Zeit! Wenn es dir schlechter geht, rufst du mich an oder fährst direkt zum Arzt und schreibst mir wenigstens." Romy stimmte zu und nickte Richtung Halle und deutete an, dass er mit Andreas zu den Proben soll. Hedi nickte zustimmend und kochte in der Küchenzeile einen Tee. "Gibt es sonst noch was außer den flauen Magen?" Hedi beobachtete jede Bewegung von Romy genau. "Außer dieses blöde Unterleibsziehen manchmal ist eigentlich alles gut. Ich hasse es vor allem alle 4 Wochen eine Frau zu sein... Entschuldige, ich wollte dich damit nicht vollheulen." Sie presste genervt die Lippen zusammen. Hedi zog beide Mundwinkel hoch. "Nicht doch Liebes, ich hab dich ja gefragt. Vielleicht ist es ja tatsächlich der Stress. Ruh dich etwas aus, ich bring dir gleich eine Wärmflasche." Hedi lief erneut zur Küchenzeile und füllte die Wärmflasche. Als sie zurückkam bedankte sich Romy und drehte sich mit der Wärmflasche am Bauch auf die Seite. Nach nur kurzer Zeit, schlief sie ein.
Hedi legte sich auf ihr Bett schräg hinter Romy und achtete immer wieder auf sie, während sie aber noch Kreuzworträtsel löste zum Zeitvertreib. Immer wieder beobachtete sie, wie Romy sich etwas mehr zusammenzog vor Schmerzen. Als Hedi es erneut bemerkte rief sie ihr zu: "Sollen wir ins Krankenhaus?" "Nein, das geht schon, es sind nur normale Krämpfe." Hedi gab ihr eine Schmerztablette. Wieder schlief Romy ein und Hedi tigerte erneut zu ihrem Bett.
Gegen Spätabend kochte Hedi Essen, da die Show bald zu Ende sein würde. Nicht viel später fielen die Brüder auch schon in die Tür. Chris wollte seine Freundin begrüßen, als ihm auffiel, dass sie tief und fest schlief. "Lass sie ruhig schlafen. Sie war sehr unruhig, ich bin froh, dass sie jetzt nach der Schmerztablette etwas durchschläft." Chris blickte zurück zu Romy und litt sichtlich mit ihr. Er aß ein wenig mit und legte sich zu ihr. Romy klammerte sich im Schlaf an ihn ran.
Am Nächsten Morgen frühstückten sie gemeinsam am Tisch. Verschlafen trat Romy den Weg ins Bad an zum Duschen. Da heute eine Weiterfahrt anstand, beschloss sie, nur bequeme Sachen anzuziehen. Als sie fertig war mit dem Duschen und sich die Hose anzog, tat sie sich aber schwer. Sie saß irgendwie enger. Naja, sie hat aber ja auch die letzten Tage gut gegessen und sich so gut wie gar nicht bewegt. Trotzdem machte sie sich Sorgen, ob sie noch in das Kleid passt. "Hedi? Kannst du mal bitte kommen?" Rief sie durch die Tür. Alle starrten auf die Tür. Was hat sie wohl? Warum soll Hedi kommen und nicht Chris? Hedi stellte sich auf die andere Seite der Tür. "Was ist denn los kleine?" Romy öffnete die Tür etwas und winkte sie herein. "Dass ich selbst auch drauf achten muss weiß ich, aber wenn ich mich in meine 'STRETCH' Jogginghose schon quetschen muss, wie soll ich in 6 Monaten dann bitte noch in mein Kleid passen?" Hedi musterte ihre Schwiegertochter in Spe von oben bis unten. Sie konnte keine drastische Zunahme erkennen und verzog irritiert ihr Gesicht. "Warte, ich versteck das Kleid und dann probieren wir es nochmal an!" Hedi steuerte auf ihren Schrank und packte das Kleid in eine große Tasche. Alle starrten sie an. "Kleiner Notfall, nichts wildes." Lachte sie und verschwand mit der Tüte im Bad. Während Romy es nochmal anprobierte schauten alle Chris fragend an. Doch auch er saß ratlos dort und zog nur unwissend die Schultern hoch. "Guckt mich nicht so an... Mein Name ist Hase und ich weiß von nix! Leider hab ich momentan grundsätzlich das Gefühl." Als Chris gerade den Satz beendete, hörten sie nur einen lauten Schrei aus dem Bad. Hedi versuchte Romy verzweifelt zu beruhigen. Sie allerdings hatte so einen starken Heulkrampf, dass sie alles um sich herum ausblendete. Sie zog wieder die bequemen Sachen an und verließ weinend das Bad. Hedi bat den Fahrer um eine Pause, sodass alle mal etwas an die Luft konnten.
Als sie einen Rastplatz anfuhren, stellten sie sich in die hinterste Ecke an einem kleinen Wäldchen. Romy nutzte die Chance und lief weinend hinaus. Sie setzte sich auf einen großen Stein und dachte nach. Chris folgte ihr und hockte sich Romy direkt gegenüber und nahm sie vor der Fragerei in den Arm. "Was ist denn los mein Schatz?" "Was los ist? Ich bin fett geworden, das ist los! Ich pass nicht mehr in mein Kleid, die Hochzeit kann nicht stattfinden!" Romy's Wangen waren rot, die Augen waren glasig und verweint. Chris drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Und selbst in dem Outfit würde ich dich heiraten! Du bist für mich immer wunderschön." Er schaute in ihre Augen und rieb ihr die Tränen von den Wangen. Der Magier nahm sie in den Arm und führte sie zurück zum Bus. Hedi setzte sich zu Romy auf das Bett und erklärte ihr, dass sie in der nächsten Stadt eine Schneiderei aufsuchen würden gemeinsam, um das Kleid umnähen zu lassen.
In der nächsten Stadt angekommen, hielt sie ihr Wort. Sie liehen sich das Auto vom Management-Team und gingen auf die Suche nach einer Schneiderei. Nach einer halben Stunde wurden sie fündig und parkten das Auto. In der Schneiderei musste Romy es für die Abmessungen nochmal anziehen, zudem konnten sie es 2 1/2 Stunden später wieder abholen. Romy war etwas verstört, immerhin hatte sie Angst noch mehr zuzunehmen. Sie kann ja schlecht jedes Mal das Kleid umnähen lassen.
Es ging immer weiter auf die Hochzeit zu und die Tour an sich machte es nicht leichter. Man merkte jedem einzelnen die Anstrengung an. Sie nutzen mittlerweile jede Stadt, um auch eine kleine Erinnerung mitzunehmen und wenn es nur ein Foto war. Chris bemerkte dennoch, dass vor allem Romy unter dem Stress litt. Als sie auf der Hochzeitsinsel angekommen waren, gesellte er sich eines Abends zu ihr auf eine Bank in der Nähe des Busses. Sir starrte das Meer an und war auffällig im Gedanken, aber irgendwie trotzdem unruhig. "Möchtest du drüber reden?" Christian wechselte den Blick vom Meer in ihr Gesicht. Romy's Augen wanderten nach unten auf den Boden. Fast so, als wär sie traurig. "Du hast dich doch so auf die Hochzeit gefreut. Ich hab irgendwie das Gefühl und auch die Angst, wenn ich ehrlich bin, dich nicht mehr zu kennen. Du hast dich in den letzten Monaten zurückgezogen. Zuerst dachte ich, es ist nur der Tour Stress am Anfang, aber da gewöhnt man sich dran, aber jetzt.... Wir heiraten in 2 Wochen, direkt mit dem Tour Ende, dass wir danach auch sogar sowas wie Flitterwochen in Anspruch nehmen könnten. Ich hab mich total drauf gefreut, zumindest die Frau für's Leben gefunden zu haben und sie sogar heiraten zu können und zu dürfen. Inzwischen habe ich das Gefühl, du willst es gar nicht mehr. Ich hab dich irgendwo verloren und weiß nicht wie, wo, geschweige denn warum." Er steigerte sich mehr und mehr rein, bis ihm schließlich selbst die Tränen liefen. Geschockt von den Worten und dem Anblick, schaute Romy ihn an. "Ich liebe dich! Ich habe nur Angst, dass ich eben nicht die Richtige für dich bin! Du hast gemerkt, wie es mir erging in den letzten Monaten. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich es so schlecht durchhalte." Auch Romy liefen die Tränen. "Für mich ist halt klar, entweder du oder keine!" Entschlossen drückte sich Chris ihr gegenüber aus und spazierte zum Bus. Er wischte sich die Tränen weg und betrat den Bus. Völlig in Sorge fragte Hedi, was denn los sei. In kurzen und knappen Worten erklärte er ihr die Situation.
Mitten in der Nacht, als Chris schon schlief, kam Romy rein und legte sich zu ihm. Der kommende Morgen erwies sich als sehr ruhig. Nur Andreas und seine Familie fanden Worte zum Wechseln. War die Hochzeit in Gefahr? Christian sah Romy's Hand auf ihrem Knie liegen. Er nahm seine und legte sie auf ihre ab. Romy schaute kurz drauf und klammerte ihre Hand in seine. Vorsichtig lächelte sie ihn an. Hedi beobachtete das Spiel und freute sich mit ihnen, dass die Liebe doch so viel stärker ist, als der Tour Stress.