Es passierte nichts. Absolut nichts und Salim war ungewöhnlich froh darüber. Glen rührte sich nicht und schien keine Anzeichen zu zeigen, dass er jeden Moment aufspringen und ihm die Kehle durchbeißen würde.
Nach einigen Herzschlägen Wartezeit trat Salim erneut an den Verletzten und fuhr mit der Prozedur fort, seine Wunden mit dem Kräuterbrei zu bedecken und sie hoffentlich dazu anzuregen, sich ohne Infektionen zu schließen.
„Das wär’s“, sprach der Kuder, als auch der letzte kleine Kratzer mit der Paste verschlossen war und entfernte sich schnell wieder von Glen, der noch immer regungslos dalag. Nun aber ging ein starker Geruch nach Breitwegerich von ihm aus, der durch irgendeine seltsam verzerrte Brille wohl dazu geführt hätte, die Gefahr zu vermindern. Leider besaß Salim keines dieser seltsamen Dinger, die die Kahlhäute nur zu gerne bei sich trugen und dessen Namen er nur durch Zufall erfahren hatte.
„Danke.“ Die leise Stimme und vor allem das Wort, das sie aussprach, ließ den Kuder aufhorchen. Das war wohl das letzte, was er von Glen erwartet hatte.