»You're not weak because you can't read. You're weak because you're afraid of people seeing your weakness. You're letting shame decide who you are.«
»The heart is an arrow. It demands aim to land true.«
- Leigh Bardugo
Mein Name ist Fra Glich und ich spreche heute mit der hobbymäßigen Autorin @💠Emmerilla, die Vampirrotflauscheule, Meister des Chaos, der NICHT User anknabbert💠Hat das hier ein Zeichenlimit?. Herzlich Willkommen, schön, dass du da bist! ;)
Stell dich doch bitte mal vor.
Ich bin Emmerilla, auch Eule oder Emmi genannt, und schreibe seit ungefähr 5 Jahren belletristische Texte. Angefangen mit Fanfiktions, aber jetzt ausschließlich eigene Werke, meist Dark Fantasy oder Krimi-ähnliches, denn nach einigem pendeln, fühlte ich mich da am wohlsten
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Eigentlich hatte ich nur nach Online Quizzes zu Warrior Cats gesucht und bin über tausend Ecken in den Fanfiktion-Seiten gelandet. Es hat mich so fasziniert, wie Leser wie du und ich solch tolle Geschichten schreiben konnten und da hat etwas in mir gesagt: "Das will ich auch können!" und so begann ich mit dem Schreiben
Was ist die größte Herausforderung in deinem Bereich, hast du sie schon überwunden? Und was gefällt dir am Besten?
Das Schlimmste am Schreiben ist das Überarbeiten und die Plotholes zu stopfen. Manchmal landet man in einer literarischen Sackgasse und nichts will sich zusammenfügen. Als würde man falsche Puzzleteile aneinder zwängen. Das kann manchmal dauernd, bis man eine Lösung findet
Hmm, am besten? Ich liebe es, wenn man seine aktuellene Gefühle in den Text verarbeiten kann und wenn du den Punkt erreichst, dass du für deine Charaktere mitfühlst. Besonders drei-dimnesionale-Charaktere liebe ich, aber das selber erstellen ist immer eine kleine Herrausforderung
Gibt es Werke, an denen du derzeit arbeitest?
Ja, gerade arbeite ich an "Kristalldieb", ein dark-Fantasy Roman. Es geht um einen Zirkusjungen, der eines Morgens mit dem wertvollsten Relikt der Wüste erwacht. Auf den Diebstahls dieses Relikt steht die Todesstrafe, deswegen ist er von da an auf der Flucht und gleichzeitig auf der Suche nach Antworten
Du bewegst dich wohl gerne in 'düsteren Handlungssträngen': Worauf legst du besonderen Wert, wenn du diese Atmosphäre mit Spannung füllen willst?
Die Gefühle sind das wichtigste! Wenn die nicht rüberkommen, fühlt sich die Szene hohl an. Auch muss man vorher sichergestellt haben, dass die stakes hoch genug sind, dass diese düsteren Szenen auch den gewünschten Effekt haben.
Bei düsteren Kampfszenen gehe ich gerne auf die Techniken ein und die Verletzungen. Da ich selber Kampfsport mache, ist es mir wichtig, dass dir Schritte realistisch rüberkommen
Verständlich, dass du dann sehr genau dabei bist ;-)
Achtest du auch bei fremden Büchern speziell auf die Ausführung einer Kampfszene?
Auf jeden Fall! Entweder nehme ich diese fremden Kampf-Szenen um draus zu lernen und mir zu merken, was sich gut anhört. Oder manchmal kritisiere ich sie selber beim Lesen, weil - eins der häufigsten Fehler - das Lesetempo so überfüllt ist mit langen Sätzen und unnötiger info, dass die Action nicht rüberkommt
Wie planst du die Handlung deiner Werke, dadurch, dass du auch 'Krimi-ähnliches' schreibst?
Am wichtigsten ist das Geheimnis! Mir ist es wichtig ein großes Geheimnis zu haben und dieses genau durchzuplanen, sodass die Auflösung logisch erscheint. Dann setze ich einen Protagonisten in die Welt, der dieses Geheimnis lösen will, ganz vereinfacht gesagt. Das hat bei meinem letzten Projekt gut geklappt
Wenn du schon gute Erfahrungen damit gemacht hast kann bei der Vorgehensweise ja gar nichts mehr schiefgehen! ;P ^^
Woran erkennt man sogenannte 'Plotholes', auf die du dich bei der Überarbeitung besonders fixierst ? Und wie löst du sie?
Meistens sind sie sehr offensichtlich. Z.B. der Charaktere hat etwas, weiß etwas, was er nicht haben sollte oder Menschen tauchen auf, wo sie nicht sein sollten. Die Feinheiten aber findet man meist nur durch betaleser und Feedback raus. Sowas wie out-of-character Aktionen oder Logik-Fehler. Deswegen lad ich so gerne auf Belle hoch, da man da diese Rückmeldungen bekommt
Schreibst du lieber in einem Rutsch durch oder machst du auch mal Pausen dazwischen?
Ich würde gern in einem Rutsch durchschreiben, aber mache doch sehr große Pausen zwischendurch ^^" Meistens fehlt die Motivation, denn so sehr ich das Schreiben auch mag, es ist anstrengend
Ja, das unterschätzt man gerne -
Welche Tipps würdest du anderen Autor*innen weitergeben, die eine realistische Kampfszene schreiben wollen?
Kurze Sätze! Starke Verben und Nomen anstatt Adjektiven! Zum Beispiel, "Der Pfeil flog schnell durch die Luft" wird dann zu "Der Pfeil schoss durch die Luft.". Generell, Verben, die viel Kraft mit sich bringen. Aufklatschen, schlagen, schießen, zermahlmen, zerdrücken,schmeißen, pressen. Eine gute Überprüfung ist der Lesbarkeitsindex, der einem sagt, wie einfach zu lesen dein Text ist. Bei einer Action Szene sollte der immer sehr lesbar sein, weil das auch heißt, dass die Sätze kurz und prägnant sind.
Würdest du uns eine besondere Anekdote erzählen, vielleicht auch aus deiner Erfahrung mit Schreibchallenges?
Hmm, vielleicht dass meine erste lange Geschichte zu einer Schreibchallenge war? Dreißigtausend Wörter und die habe ich nur dank dem Zeitdruck geschafft. Deadlines können einen echt ansporren!
Hui, das ist aber eine große Challenge gewesen ._.
Auf welche Erfahrung hättest du gerne verzichtet und gibt es eine Erkenntnis, die du im Nachhinein daraus ziehen kannst?
Story-Diebe. Man muss aufpassen, auf welchen Websiten man Geschichten veröffentlicht, sonst werden sie noch gestohlen. Mir ist das zwar nur mir Kurzgeschichten auf reddit passiert, aber das hat mir noch mal gezeigt, wie vorsichtig wir damit sien müssen, unsere Geschichten frei zugängig zu der Welt zu posten
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Ich plane, meinen Dark-Fantasy Roman in den nächsten Jahren fertigzustellen und womöglich sogar zu publishen, entweder bei einem Verlag oder selber
Das hört sich ja toll an! Ich wünsche dir viel Erfolg dabei <3
Möchtest du sonst noch etwas sagen?
Hmm, noch ein Rat, der mir generell so einfällt: Echte Gefühle machen Texte immer besser. Besonders schlechte Gefühle wirken sehr real in fiktiven Texten, wenn man genau über das Gefühl schreibt, weil die meistens viel stärker und greifbarer sind als die "Guten". Da kann man aus einem schlechten Tag etwas Gutes herauszaubern
Danke für das Interview, Emmi! Freut mich, dass du extra für dieses Interview hergeflattert bist :D