Es war tiefster Winter als die beiden sich entschlossen einen Ausflug in die Berge zu machen.
Im Internet hatten sie sich kennengelernt und beide gemeinsam entschlossen, dass sie eine Auszeit von allen und all dem was sie im Alltag belastete, haben wollten.
So buchten sie auf einer Seite für Ferienhäuser eine kleine Holzhütte in einem Wäldchen in den Bergen.
Am ersten Advent ging ihre Reise los.
Sie trafen sich in einer kleinen Stadt, luden ihr Gepäck in einen für sie bereitgestellten Geländewagen, der Teil des Ferienhauses war, und machten sich mit einer vom Vermieter selbstgezeichneten Landkarte auf den Weg.
Etwa eine halbe Stunde fuhren sie noch auf einer befestigten Straße, ehe sie auf einen kleinen Waldweg abbogen. Das Geröll auf dem Weg wurde immer größer und die Straße immer kleiner.
Sie waren nun schon gut eine Stunde mit dem Geländewagen unterwegs, als sie es dann erblickten. Auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald stand das Kleinod, ihre gemietete Hütte.
Sie nahmen sich den Schlüssel aus dem Handschuhfach und betraten diese.
Alles war wie im Internet beschrieben. Abgelegene Hütte, ein Brunnen, Strom aus einem Generator, eine große Wohnküche inklusive gemütlicher Eckbank mit einem Ofen und Tischherd, und dann noch zwei kleine Kämmerchen zum Schlafen.
Er, technikbegeistert wie er war, verschwand direkt in einem kleinen Schuppen neben dem Haus. Hier stand der Generator für den Strom, sowie ein Tank mit genug Diesel für zwei Wochen um den Handy Akku zu laden und etwas Licht in der Hütte zu schaffen.
Er startete den Generator, der mit einem lauten Brummen anlief, welches dann in ein leichtes Surren überging.
Fast schon pünktlich, wie es typisch für diese Jahreszeit war, ging die Sonne auch schon früh unter.
Sie luden ihre Taschen aus dem Auto und trugen sie ins Haus. Erschöpft von der Anfahrt und den Strapazen des Alltags setzte er sich auf das Sofa und sie öffnete eine Flasche Wein, nahm zwei Gläser aus dem Schrank und kam zu ihm. Sie schauten einander an und seufzten dann fast zeitgleich. Sie hatten es geschafft. Sie waren angekommen. Nun hieß es zwei Wochen einsam und allein. Keiner der was von ihnen wollte, keiner der ihnen auf die Nerven ging.
So saßen die beiden noch ein paar Stunden auf dem Sofa, tranken Wein und erzählten sich aus ihrem Leben.
Ihre Körper wurden schwer und die Augen konnten sie kaum noch offenhalten, weshalb sie sich entschieden, dass es Zeit war ins Bett zu gehen. Sie nahmen sich nochmals in den Arm und verschwanden dann beide, jeder für sich in seiner Kammer.