Der Weg zu Rubens Wohnung war nicht weit. Während Annemieke sich mit ihrem Vater unterhielt, ließen sich Thijs und Luuk ein wenig zurückfallen. Es war ihnen wichtig, dass Vater und Tochter zueinander fanden. Dabei wollten sie keinesfalls stören.
Schweigend lief Thijs neben Luuk die Straße entlang. Er wusste nicht, wie er ein Gespräch mit Annemiekes Freund beginnen sollte. Dabei hatte er so viele Fragen, die ihm im Kopf herumschwirrten wie ein Bienenschwarm.
Als hätte Luuk die kleine Verlegenheit seines Begleiters bemerkt, begann er zu sprechen. „Ich finde es außerordentlich gut von ihnen, dass sie Ruben geholfen haben, seine Tochter zu finden.
Thijs schaute Luuk an. Er war es gewohnt, für seine Arbeit gelobt zu werden. „Das ist doch selbstverständlich“, erwiderte er. „Ruben ist mein bester Freund. Ich musste ihm helfen. Ich wäre ein schlechter Mensch, wenn ich es nicht getan hätte.“
„Es war bestimmt eine sehr heikle Sache“, sprach Luuk weiter. „Ich kann mir nicht vorstellen, jemals von meinem Kind getrennt zu sein, falls ich mal eines haben sollte. Ich mag lieber nicht wissen, wie Ruben sich gefühlt haben muss.“
„Wollen sie denn Kinder?“, wollte Thijs wissen.
Luuk nickte nur. „Ich werde vielleicht irgendwann welche haben.“ Sein Blick ging zu Annemieke, die einige Meter vor ihm lief und immer noch in ein Gespräch mit ihrem Vater vertieft war.
Thijs musste schmunzeln. „Kinder sind etwas sehr Schönes“, erwiderte er und auch sein Blick schwenkte zu Annemieke, die von dem Gespräch der beiden Männer nichts ahnte. Ein leichtes Ziehen in der Magengegend machte sich bemerkbar, so wie er es kannte, wenn er verliebt war. Doch dann riss er sich zusammen. Annemieke war Luuks Freundin und somit für ihn tabu.
„Thijs, kommt ihr endlich“, rief Ruben seinem Freund zu, der mit Luuk an seiner Seite zurückgeblieben war. Sie hatten die Wohnung des Freundes erreicht. Ruben und seine Tochter standen bereits vor der Haustür und warteten auf die beiden Bummler.
„Wir kommen schon“, rief Thijs Ruben zu und ging etwas schneller. „Kommen sie“, sagte er dabei zu Luuk, der Mühe hatte, ihm zu folgen. „Wir wollten euch nicht stören“, entschuldigte sich Thijs, als sie bei Annemieke und Ruben angekommen waren.
„Ihr stört doch nicht“, warf Annemieke ein und lächelte Luuk zu. Der erwiderte ihr Lächeln.
„Gehen wir nach oben“, sagte Ruben und schloss die Haustür auf.
In der Wohnung angekommen, kümmerte sich Ruben als Erstes, seine Gäste mit Getränken und Knabbereien zu versorgen. Es war zwar bereits Abendbrotzeit, doch um noch ein Essen zu bereiten, hatte er keine Zeit. Das würden sie kurzerhand auf später verschieben. Viel lieber wollte er endlich Annemieke aufklären. Es brannte ihm auf der Seele, seine Tochter endlich in die Machenschaften ihrer Mutter und deren Gatten einzuweihen.
Annemieke hatte die Aufregung ihres Vaters bemerkt. „Setz dich doch erst einmal zu uns“, sagte sie zu ihm und klopfte mit der Hand auf die freie Fläche neben sich.
Aufatmend nahm Ruben Platz. Er griff nach seinem Glas und nahm einen Schluck daraus. Erschrocken sah er auf, als hätte er etwas vergessen. „Entschuldigung“, sagte er, „ich bin ein schlechter Gastgeber, wenn ich einfach ohne einen Toast zu trinken beginne.“ Er hob sein Glas. „Auf uns! Auf Annemieke, auf euch alle.“
Die anderen erwiderten seinen Trinkspruch. Dann schauten sie alle neugierig zu Ruben, damit er endlich mit seiner Erzählung begann.
„Dass du auf einmal nicht mehr auffindbar warst, davon hatten wir bereits gesprochen“, begann er. „Wie glücklich war ich, als Thijs eines Tages zu mir sagte, er hätte dich in Amsterdam gesehen. Herangewachsen zu einer wunderschönen Frau. Er hatte sogar ein Foto dabei, das er heimlich von dir gemacht hatte.“ Er lächelte Annemieke an, die errötend den Kopf senkte. „Leider wusste Thijs auch nicht, wo du die ganzen letzten Jahre gewesen warst. Doch das hat sich inzwischen aufgeklärt. Ich bin froh und glücklich, dass du gesund zurück nach Holland gekommen bist.“
Zärtlich strich Annemieke Ruben über den Handrücken. „Ja, ich bin auch froh, dass ich zurück bin. Amerika ist so hektisch, so ganz anders als Holland. Aber nun erzähle einfach weiter. Ich bin ganz gespannt, was ich noch zu hören bekomme.“
„Du wirst dich nun bestimmt wundern, warum gerade du dieses Haus hier in der Stadt geerbt hast“, sprach Ruben weiter, worauf Annemieke nur nickte. „Marlene Brouwer war meine Schwester“, brachte er endlich die Wahrheit zutage.
„Aber…“, Annemieke war ganz aufgeregt. „Dann sind ja Daan und Deike meine Cousins.“
„Genau so ist es“, antwortete Ruben.
„Aber warum haben sie nicht geerbt, sondern ich“, fragte Annemieke, immer noch ganz baff von der Mitteilung.
„Nun ja, wie soll ich es sagen. Meine Schwester war nicht gerade begeistert von ihren Kindern. Besonders Deike war ihr ein Dorn im Auge.“
„Das kann ich mir gut vorstellen“, erwiderte Annemieke. „So wie ich sie in Luuks Kanzlei kennengelernt habe, möchte ich sie nicht geschenkt bekommen. Eine Xanthippe, wie es im Buche steht.“ Annemieke schüttelte den Kopf, als sie an die Begegnung mit ihrer Cousine dachte. „Aber was ist mit Daan? Der kam mir recht verständnisvoll und umgänglich vor?“
„Du hast richtig erkannt, das ist Daan auch“, erklärte Ruben. „Doch er hatte sich schon vor langer Zeit, kurz nachdem sein Vater gestorben war, mit seiner Mutter abgesprochen. Er meinte, er würde zu deinen Gunsten auf sein Erbe verzichten. Er hätte alles, was er braucht. Er hat sich auch bis zu deren Tod, aufopfernd um seine Mutter gekümmert.“
„So ein Lieber“, entfuhr es Annemieke unbewusst.
„Du sagst es. Daan ist ganz anders als seine Schwester. Er ist sehr großzügig und wünscht anderen Menschen nur das Beste.“
„Also wusste Daan, dass er nach dem Tod seiner Mutter nichts außer ein wenig Geld erben würde?“, fragte Annemieke, worauf Ruben nur zustimmend nickte.
„Deike wusste nichts davon. Daan und seine Mutter hatten sich abgesprochen, ihr nichts zu erzählen, was auch gut so war. Deike ist unberechenbar und wer weiß, was sie alles angestellt hätte, an die gesamte Erbschaft zu kommen. So erfuhr sie erst bei der Testamentseröffnung, dass sie nur das Pflichtteil zugesprochen bekommt.“
„Kein Wunder, dass sie so aufbrausend reagiert hat“, warf Luuk ein. „Ich habe sie auch erst bei der Testamentseröffnung kennengelernt und war sehr erschrocken über ihr unmögliches Benehmen. So benimmt sich niemand, der um einen verstorbenen Angehörigen trauert.“
„Wir müssen ihr ja nicht unbedingt noch einmal begegnen. Aber bei Daan könnte ich mir schon vorstellen, mit ihm in Kontakt zu bleiben. Plötzlich eine Familie zu haben, ist für mich wie ein Wunder“, rief Annemieke aus.
„Das kannst du haben“, antwortete Ruben und griff nach seinem Telefon. Während er wählte, ging er hinaus. Annemieke und die anderen hörten ihn nur murmeln, verstanden aber nicht, was und mit wem er sprach. Kurz darauf kam Ruben zurück. Lächelnd sah er seine Tochter an.
„Ich bin irgendwie… ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll“, brach Annemieke die plötzlich auftretende Stille.
„Geplättet“, half Luuk ihr aus der Patsche.
„Genau“, erwiderte Annemieke und wartete darauf, dass ihr Vater die Geschichte weitererzählte. Doch als er gerade beginnen wollte, hörte sie die Wohnungstür klappen. „Wer kommt jetzt?“, wollte sie wissen.
Da ging auch schon die Wohnzimmertür auf und Daan trat ein. Annemieke sprang auf und lief ihm entgegen. „Ich glaube es kaum, dass du mein Cousin sein sollst“, platzte sie heraus und fiel ihm lachend um den Hals. Obwohl sie sich nur ein einziges Mal gesehen hatten und sich noch fremd waren, kam sofort eine Vertraulichkeit auf, als würden sie sich schon ewig kennen.
„Na na, nicht so stürmisch“, wehrte Daan lachend ab und hielt seine neu dazugewonnene Cousine auf Abstand, damit er sie sich genauer anschauen konnte. „Mit dir kann ich mich abfinden“, meinte er scherzend und küsste Annemieke auf die Wange. „Nicht jeder hat eine so schöne Cousine wie ich“, sagte Daan nicht ohne Stolz.
Annemieke errötete erneut. „Süßholzraspler“, sagte sie dann nur und ging zu Luuk hinüber, der die Tändelei seiner Freundin mit ihrem Cousin interessiert beobachtet hatte. „Du kommst leider zu spät“, klärte Annemieke Daan auf. „Ich habe einen Freund, einen sehr lieben sogar.“ Sie zeigte auf Luuk.
„Sie kenne ich doch…“, sagte Daan, „aber woher?“ Er überlegte angestrengt, kam aber nicht darauf, woher er Luuk kannte.
„Ich bin der Rechtsanwalt und Testamentsvollstrecker ihrer Mutter“, löste Luuk das Rätsel.
„Ah, ja! Das stimmt“, rief Daan aus. „Aber wieso? Kanntest du ihn schon vorher?“, wandte er sich an Annemieke.
„Wir sind erst nach der Testamentsvollstreckung zusammengekommen“, stellte Luuk die Sache klar. Er wusste, es war nicht gut, wenn man als Anwalt mit einer Klientin tändelte. Das konnte gut und gerne falsch ausgelegt werden.
„Ist schon gut. Ich glaube euch. Außerdem geht es mir nichts an“, wehrte Daan ab und setzte sich zu den anderen.
„Nun erzähle du mal“, wandte sich Annemieke an Daan. „Wusstest du von mir und woher?“
Daan lächelte. Schneeweiße Zähne blitzten hinter seinen Lippen hervor. „Ja, ich wusste von dir. Meine Mutter erzählte mir schon vor Jahren, dass ich noch eine Cousine habe, die leider verschollen war. Dabei erfuhr ich auch von der Hinterhältigkeit, die deine Mutter meinem Onkel angetan hat.“ Er hielt kurz inne, unterbrach aber Annemieke, als beginnen wollte, sich zu verteidigen.
„Du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich denke nicht, dass du mit daran beteiligt warst. Du warst viel zu klein, als diese üble Sache geschah. Ich denke auch nicht, dass du mich und meine Schwester um unser Erbe bringen wolltest. Woher solltest du auch wissen, dass es uns…“, er sah zu Ruben, „und deinen Vater doch noch gab.“
Annemieke war beruhigt. „Aber wieso lässt du mir den Vortritt. Das Erbe stände dir und deiner Schwester zu und nicht mir“, fragte sie Daan noch einmal, obwohl sie es bereits von ihrem Vater gehört hatte.
„Ach weißt du“, begann Daan. „Ich habe alles, was ich brauche. In der Stadt habe ich noch ein großes Anwesen mit Haus, in dem ich mit meiner Frau und den Kindern lebe. Was soll ich mit einem zweiten Haus? Natürlich, es ist mein Elternhaus. Eigentlich sollte ich daran hängen und nicht darauf verzichten. Doch meiner Mutter habe ich damit eine Freude gemacht, darauf zu verzichten. Sie wollte gerne, dass es in der Familie blieb, aber nicht an meine Schwester ging, die meine Mutter, seit sie erwachsen wurde, schlecht behandelte. Ich will nicht sagen, da bliebst nur du. Ich weiß, dass du noch keinen großen Bezug zu unserer Familie hast. Wofür du natürlich nichts kannst. Es ist die Schuld deiner Mutter. Doch als sozusagen kleine Gutmachung ist das Häuschen und das Anwesen bestimmt nicht schlecht. Außerdem wärst du, falls du dich entscheidest, hier zu leben, uns näher und wir müssten nicht jedes Mal den Weg nach Amsterdam auf uns nehmen oder du von Amsterdam hierherkommen.“
Daan sah Annemieke in die Augen, die bereits vor Tränen schwammen. „Du musst nicht weinen“, sagte er. „Ich freue mich sehr, eine Cousine dazu gewonnen zu haben, auch wenn ich dafür eine Schwester verloren habe.“ Er stand auf. „Komm her, meine liebe kleine Cousine“, flüsterte er, zog Annemieke hoch und in seine Arme. Zärtlich küsste er sie aufs Haar. „Beruhige dich doch“, meinte er und lächelte sie an. Aber auch ihm standen die Tränen in den Augen.
„Wollen wir jetzt alle gemeinschaftlich heulen“, warf Ruben in die Runde. Auch seine Augen waren verdächtig nass. Ihm war die Rührung ins Gesicht geschrieben.
Annemieke schniefte noch einmal. Dann zog sie ein Tempo aus der Tasche und wischte sich über die Augen. Dass sie Makeup und Wimperntusche damit verschmierte, bemerkte sie nicht. Erst als alle über ihr eulenartiges Aussehen lachten, verschwand sie im Bad und beseitigte die Schmiererei. Erfrischt, aber mit noch immer feucht glänzenden Augen kam sie zurück ins Wohnzimmer.
„Was wird nun mit deiner Schwester?“, wandte sich Annemieke an Daan, als sie sich wieder auf dem Sofa neben ihrem Cousin niederließ.
Daan winkte nur ab. „Darüber musst du dir wirklich keine Gedanken machen. Die beruhigt sich schon wieder. Wie du weißt, hat meine Mutter eine Klausel einfügen lassen, dass es unanfechtbar ist. Dagegen kann Deike nichts tun, dafür hat dein Freund Luuk bereits bombensicher gesorgt.“
„Hast du Kontakt zu deiner Schwester?“, fragte Annemieke. Das tat sie nicht aus Neugier, sondern weil sie ihre Verwandtschaft kennenlernen wollte.
„Nur sehr wenig. Sie ist nach der Testamentsvollstreckung mit ihrem Mann nach Brüssel gezogen. Er ist Diplomat und an der holländischen Botschaft in Brüssel beschäftigt. Wie ich weiß, soll er demnächst nach Madrid versetzt werden.“
„Also so gut wie, aus den Augen, aus dem Sinn“, sagte Annemieke schulterzuckend.
Daan nickte darauf. „Cousinchen, mache dir bitte keine weiteren Gedanken um meine Schwester. Sie war schon immer eine Xanthippe, die anderen ihren Willen aufzwingen wollte. So war sie schon als Kind und so ist sie auch heute noch. Daran wird sich wohl nie etwas ändern. Mir tut nur ihr Mann leid, der nun darunter zu leiden hat. Aber er wollte es nicht anders. So muss er nun auch damit auskommen.“
Der Abend verging wie im Flug. Als sich Annemieke und Luuk verabschiedeten, schmiegte sich Annemieke noch einmal an ihren Vater. „Ich bin so glücklich, dich endlich kennengelernt zu haben“, sagte sie zu ihm.
„Und ich erst“, erwiderte Ruben, dem schon wieder das Wasser in den Augen stand. „Wir werden uns in Ruhe kennenlernen. Darauf freue ich mich so sehr. Endlich habe ich meine Tochter wieder. Die Tochter, die ich so lange Jahre vermisst habe.“
Später, als Annemieke in der Pension mit Luuk im Bett lag, fragte er: „Was denkst du von deinem Vater?“
Annemieke lächelte in die Dunkelheit. „Es ist so schön, plötzlich einen Vater zu haben, obwohl ich immer dachte, mit dem deutschen Mann meiner Mutter hätte ich einen. Doch er war nur der Mann, der mich großgezogen hat. Es ist noch sehr viel schöner, zu wissen, dass es die Blutsverwandtschaft ist, die einen verbindet. Ich freue mich so sehr, dass er mich gefunden hat.“
Luuk drehte Annemieke so zu sich, dass sie ihm ins Gesicht schauen konnte. „Was willst du mit dem Haus tun? Verkaufen geht nicht, aber vielleicht vermieten.“ Fragend schaute er sie an.
Annemieke überlegte nicht lange. „Was denkst du“, erwiderte sie. „Ob wir hierherziehen? Das Haus wäre doch wunderbar dafür geeignet, unsere Kinder großzuziehen.“
„Wie? Was?“, stotterte Luuk.
„Sei doch nicht so begriffsstutzig“, meinte Annemieke lachend. „Es gehört sich zwar nicht so, aber ich frage trotzdem. Luuk, willst du mein Mann werden und mit mir durch Dick und Dünn gehen, bis dass der Tod uns scheidet?“
„Was?!“, Luuk sprang auf und riss Annemieke an sich, dass ihr die Luft wegblieb. „Natürlich will ich das!“, rief er. „Aber eine Bedingung habe ich noch“, sagte er, ohne eine Miene zu verziehen.
Annemieke sah ihn erstaunt an. Doch, ehe sie fragen konnte, ergriff Luuk erneut das Wort. „Ich will einen ganzen Stall voll Kinder!“
„Hunderte, wenn du willst!“, rief Annemieke lachend und stürzte sich auf ihren Geliebten, um ihn zu küssen.
Acht Wochen später fand eine Hochzeit statt. Annemieke und Luuk heirateten in kleinem Rahmen. Dabei waren nur Annemiekes Vater Ruben, Cousin Daan und Thijs Huismann. Außerdem gaben sich noch einige von Luuks besten Freunden die Ehre. Es wurde ein schöner Tag, den alle genossen.
Annemieke hatte bereits vor der Hochzeit ihre Zelte in Amsterdam abgebrochen und war nach Vaals gezogen. Dort begann sie, sich um die Renovierung und Instandsetzung des Hauses zu kümmern, worin sie gänzlich aufging. Sie war damit in ihrem Element, konnte schalten und walten wie sie wollte und sich ihre Wünsche von einem eigenen Heim mit Luuk wahrmachen.
Luuk pendelte noch einige Zeit zwischen Vaals und Amsterdam. Er wollte in der Hauptstadt erst seine Kanzlei verkaufen, ehe er ganz nach Vaals zog. Das war, sehr zu seiner Freude, schnell geschehen. Seine Sekretärin Lieke schnupfte zum Abschied in ihr Taschentuch. Der neue Inhaber der Kanzlei hatte sie kurzerhand mit übernommen, nachdem Luuk sie übermäßig gelobt hatte.
Und Ruben? Er war glücklich, seine Tochter gefunden und sie von jetzt an, um sich zu haben. Bis sich Enkelkinder ankündigten, würde er sie besser kennenlernen und versuchen, die verloren gegangene Zeit zu vergessen.