Warnung: Dieses Kapitel ist heftig!!!
Wie schon vermutet, war Sam nicht gerade hellauf begeistert, als er in meinen Terminkalender schaute. Wie eine Dampflok kam er in meine privaten Räume gestürmt und polterte sogleich los.
Idiot, du spinnst doch, wie soll ich das alles schaffen, und noch mehr ließ er vom Stapel, bis er sich von mir abwandte und sich einen Kaffee einschenkte. Seine Triade ließ nach, als er den ersten Schluck zu sich nahm. Er murmelte etwas wie, der ist köstlich und ich schmunzelte nur die ganze Zeit.
»Also, du weißt Bescheid?« War meine vorsichtige Frage an ihn und er nickte nur.
»Mario wird es überhaupt nicht gefallen, wenn ich jetzt noch länger hier bin!« Ich gluckste. Denn ich glaubte kaum, dass die beiden sich in irgendetwas nachstanden. War Sam nicht im Hotel tätig, so hüpfte Mario hier herum und andersherum verhielt es sich nicht anders.
***
Der Flug war eine Katastrophe. Überall wurden Unwetterwarnungen ausgegeben und das Flugzeug musste eine Zwischenlandung machen.
Irgendwann, mit wer weiß wie vielen Stunden Verspätung, kam ich endlich an meinem Ziel an.
Während der Zwischenlandung hatte ich Sascha eine SMS geschickt, dass er nicht auf dem Flughafen auf mich warten sollte, weil ich nicht wüsste, wann ich landen würde. Er ließ sich jedoch nicht beirren und war da, als ich endlich ankam und mich, mit meinem Koffer beladen, nach einem Taxi umschauen wollte. Er war eine Augenweide wie schon immer. Das wurde mir wieder einmal klar, als er jetzt wieder real vor mir stand und mich nicht über einen Bildschirm beim Videochat anschaute. Unsere Begrüßung war herzlich und er half mir bei den Koffern.
Scheiße war es hier kalt und ich zog schnell meinen Parker enger um mich. Er schmunzelte und meinte, dass es im Auto schön warm sei und der Kaffee, der auf mich in der Stadt wartete, rief die Lebensgeister zurück.
Während der Fahrt in die Stadt wies er mich auf einige Gebäude hin. Bei einem fuhr er sogar etwas langsamer vorbei und meinte, dass es das die Schule war, auf die er früher ging. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese Schule bei ihm nicht gerade in bester Erinnerung geblieben war, aber ich fragte nicht weiter, denn er bog kurz danach um eine Kurve und parkte sein Auto. Schnallte sich ab und deutete mir an auszusteigen.
Ein überdimensionales Rentier mit einem riesigen Schlitten nahm fast den ganzen Parkplatz in Beschlag und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Die Amis haben schon so ihren Schlag. Die ganze Stadt war mit Weihnachtsdekoration total zugepflastert.
»Kil kommst du?«, trieb mich Sascha an und betrat einen ... was? Ne’ oder? Eisladen? Ne‹ das war nicht sein Ernst, oder? Eis im tiefsten Winter?
Er wurde von einem, jungen Mann begrüßt.
»Hey Chef ...!« Chef? Hatte Sascha nicht gesagt, er sei Psychotherapeut oder so etwas?
»Tim das ist Kilrian. Ein Freund aus Deutschland. Er hat sich endlich mal durchgerungen, mich besuchen zu kommen.« Der Mann der Tim hieß, beugte sich zu Sascha und flüsterte etwas in sein Ohr. Sofort kicherte Sascha und tat, als ob er ihm eine Ohrfeige verpassen würde. »Glaube ich kaum! Er ist hetero!« Mir blieb die Luft weg, denn der Moment war einfach zu köstlich. Wahrscheinlich war ich der Traum schlafloser Nächte für Tim und bei Sascha, jemand der auf Frauen stand. Warum auch nicht? Halten wir diese Fantasie doch ruhig aufrecht und ich reichte Tim die Hand.
Der Kaffee brachte wirklich sämtliche Lebensgeister zurück. Wahrscheinlich war da mehr als nur ein kräftiger Schluck Alkohol drin. Sascha erzählte mir, wie er zu diesem ›Eisladen‹ kam. Der Vorbesitzer war zurück nach Italien und Kyel hatte den Laden gekauft. Seitdem war Sascha der Chef. Oder, wie Sascha sich bezeichnete, der Inhaber. Der Chef war Tim.
Tim war wirklich sehr freundlich und zuvorkommend zu seinen Gästen. Ihn könnte ich sehr gut in meinem Team gebrauchen, er wäre eine Bereicherung für das Hotel. In letzter Zeit stellten sich immer irgendwelche Bewerber vor, die sich nicht mit meiner Geschäftsphilosophie identifizieren konnten. Kein einziger konnte auch nur für einen halben Tag die Kompetenz aufweisen, die ich unbedingt für mein Hotel und Restaurant brauchte. Es war zum Verzweifeln.
***
Endlich. Ich war froh, für ein paar Stunden meine Augen zuzumachen. Die Zeitverschiebung und der Jetlag machten mir schwer zu schaffen und wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich den ›Anstandsbesuch‹ für heute Abend schlichtweg vergessen.
Konnte ich aber nicht.
First würde es mir ziemlich übel nehmen und seinen Zorn wollte ich nie wieder zu spüren bekommen. Davon hatte ich so viel abbekommen, dass es für fünf Leben reichte.
Ich stellte den Wecker meines Handys so ein, dass ich noch genügend Zeit hatte, um mich für ihn vorzubereiten. Seine Vorlieben waren grauenvoll, sehr schmerzhaft und eklig. Und ich hoffte inständig, dass es nur er sei, dem ich es besorgen musste. Und vor allem hoffte ich, dass sich seine Perversionen gelegt hatte, und überhaupt hoffte ich, dass ich nicht wieder einem Jüngling zeigen musste, wie es ging. Das war das schlimmste überhaupt. Es war einfach nicht meine Art, jemanden Schmerzen zuzufügen oder zu ficken, der nicht mehr Herr seiner Sinne war. Der durch Drogen gefügig gemacht wurde und nicht einmal mehr wusste, wo oben und unten war.
Mein Handy klingelte und ich konnte es kaum glauben, dass ich wirklich schon über drei Stunden geschlafen hatte. Verdammter Jetlag. Gerädert stand ich auf und ging unter die Dusche. Gott sei Dank hatte das Gästezimmer ein eigenes Bad. Sascha oder seinem Ehemann zu begegnen und ihnen Rede und Antwort stehen zu müssen, warum ich jetzt noch zur späteren Stunde aus dem Haus gehen würde, wollte ich nicht.
Okay, mitten in der Nacht war es eigentlich nicht und ausgerechnet als ich unter der Dusche stand, hörte ich, wie jemand an die Tür klopfte, eintrat und sich entschuldigte. Es war Sascha.
»Moment bin gleich fertig!«, rief ich aus der Dusche, stieg raus, und schlang mir ein Handtuch um die Hüfte. Denn in meiner vollen oder zumindest halbvollen Pracht wollte ich Sascha nicht gegenübertreten. Auch wenn es mir völlig egal war, wenn mich jemand nackt sah, so wollte ich Kyel doch nicht herausfordern. Er war sehr bedacht auf seinem Sascha und mein Zweitjob könnte Kyel noch auf falsche Gedanken bringen.
»Entschuldigung, ich war mir nicht sicher, ob du noch schläfst!«, sagte Sascha.
»Kein Problem.«
»Das Essen ist fertig, also wenn du Hunger hast, kannst du gerne jetzt etwas mitessen, ansonsten halt später, wenn dir danach ist.« Ich nickte und gerade in diesem Moment erschien Kyel. Er musterte mich kritisch und wog anscheinend den Abstand zwischen Sascha und mir ab. Nun ich schätzte ihn auf ungefähr drei bis fünf Meter. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es für Kyel noch viel zu nah war. Seinem Blick nach zu urteilen, war die Tatsache, dass ich mit Sascha im gleichen Raum war, schon zu viel.
»Ah Kilrian! Herzlich willkommen. Fühl dich wie zuhause!«, sagte Kyel und schwups, weg war er. Kalt und unnahbar, wie eh und je. Dennoch damals die Session mit ihm, war eine wirkliche Erfahrung.
»Ja danke!«, murmelte ich. Sascha grinste und zuckte gleichzeitig mit den Schultern.
»Na dann!«, sagte mein Kindheitsfreund und ging ebenfalls. Nun gut. Ich sollte mir wohl angewöhnen, abzusperren, wenn ich unter die Dusche ging. Wer weiß, wer sich sonst noch hierher verirrte.
Kyel hatte anscheinend schon gegessen, denn von ihm sah ich die ganze Zeit nichts mehr und irgendwann verabschiedete sich dann auch Sascha. Ich selbst ging noch für ein paar Minuten auf mein Zimmer und stellte mich auf das Kommende ein. Rief ein Taxi und fuhr zu der Adresse, die First mir gegeben hatte.
Als das Taxi mich abgesetzt hatte, stand ich noch einige Zeit auf dem Gehsteig und betrachtete das Gebäude. Warum bewohnten immer solche schmierigen Wichser Gebäude, die bis in die Wolken ragten, alles überblickten und sich wie Gott aufführen mussten?
Innerlich schüttelte ich den Kopf und fragte mich, ob hier irgendeiner wusste, wie es in der Welt wirklich aussah? Wohl nicht. Sie sahen nur sich. Sie sahen die Lichter unter sich aufleuchten und erfreuten sich an dem Anblick. Sie könnten sich nicht im Geringsten vorstellen, dass gerade der liebe Nachbar ein Monster war, der allzu gerne seine sadistische Ader an schwächeren ausließ. Wie es war, unter so jemanden zu leiden. Seelisch und körperlich. Nur wenn es ausnahmsweise mal ans Tageslicht kam, was ansonsten in manchen Nächten geschah, dann waren die Empörung und die Fragerei groß.
Und genau zu so jemand war ich im Begriff mich zu begeben. Entgegen meinen eigenen Regeln. Mir blieb nichts übrig also machte ich den ersten Schritt, um es endlich hinter mich zu bringen.
Was würde gesehen, wenn ich jetzt den Rückzug antrat? Einfach abhauen würde? Ich durfte mich da nicht reinsteigern, also machte ich einen weiteren Schritt in Richtung der Eingangstür und versuchte, krampfhaft meine Nervosität zu unterdrücken. Nein, es war keine Nervosität, es war schiere Angst. Pure kalte Angst, die mich frösteln ließ. Meine Finger waren feucht und kalt. Alles in mir schrie, dreh um! Geh weg! Und dennoch taten meine Füße etwas anderes. Sie gingen nicht zurück, sie drehten nicht, sondern gingen Schritt für Schritt weiter. Die Glastür öffnete sich, Lampen gingen an und ich stand im Foyer. Blickte mich um. Briefkästen der feinsten Sorte. Klingeln symmetrisch aufgereiht, die Wände und Boden aus italienischem Marmor.
Diesen mir nichts bedeutenden Prunk hatte ich schon viele Male gesehen. Alles nur kalte, tote Materie. Keine Wärme, keine Geborgenheit, nichts.
Ohne auf weitere Details zu achten, ging ich zum Fahrstuhl. First erwartet mich bereits. Das wusste ich, deswegen sah ich keine Notwendigkeit darin zu klingeln, mich anzumelden und zu sagen, »Hallo ich bin jetzt da!« Der Fahrstuhl tat seinen Dienst und brachte mich zum Penthouse und ich stieg aus. Hier erleuchteten die in der Decke integrierten Lampen meinen Weg.
Es war ein langer Flur mit nur einer Tür. Vor der Tür stand ein Mann in dunklem Jackett und mit finsterem Blick. First bestand immer noch auf solch einen Auftritt und ich trat auf diesen zu.
Er musterte mich. Ohne Regung.
»Ich werde erwartet«, sagte ich, ohne meinen Blick von dem gestandenen Mann zu nehmen. Auch wenn dieser so hoch wie breit war, und bestimmt nicht der intelligenteste, so durfte man ihn ganz bestimmt nicht unterschätzen. First hatte wirklich sehr ausgesuchtes Personal. Er musterte mich und plötzlich befand ich mich mit dem Kopf an der Wand wieder. Meine Hände wurden hochgezogen und an die Wand gedrückt und meine Beine auseinandergeschoben.
»Nicht rühren!« Hatte ich auch gar nicht vor und so ließ ich die Leibesvisitation über mich ergehen. Er nahm seine Aufgaben wirklich ernst und hob meinen Mantel hoch. Ich spürte, wie seine Finger den Bund meiner Hose suchten und er seine Hand reinschob. Erst knetete er meinen Hintern und als er Anstalten machten dazwischen zu gehen, meinte ich nur. »Das würde ich unterlassen. Der Boss sieht es nicht gerne, wenn jemand vor ihm dran war.« Er grunzte oder war es ein Kichern?
»Junge das ist mein Job. Jegliche Gefahr zu erkunden. Ich will ja nicht, dass so einer, wie du ihn verletzt.«
»Ich habe darin bestimmt kein Messer versteckt. Aber, wenn es dich glücklich macht. Nur zu!« Ich spürte, wie er über meine Rosette fuhr und seinen Finger reindrückte. »Komm nur her!«, dachte ich, drückte mich ihm entgegen und ließ ein Stöhnen los. Er sah sich in seinem Tun bestätigt und fing an, mich bearbeiten zu wollen.
Ich wurde lauter und stöhnte ein »Oh Gott, hmmm, ja, ...« und was mir sonst gerade so einfiel. Er ließ mich abrupt los, als die Tür aufgerissen wurde. Mein Hintermann zuckte zusammen und ich konnte mir gut vorstellen, wie ihm seine Gesichtszüge entgleisten, als er seinen Boss erblickte.
Ich richtete mich auf, zog meinen Mantel wieder zurecht, drehte mich zu dem Mann, steckte mir den Mittelfinger in den Mund, schob in rein und raus, grinste ihn herablassend an und meinte beiläufig: »Mein Name ist Zeth und wer mich anfasst, zahlt. Du schuldest mir 500 Cash auf die Hand. - Ah First. Lange nicht mehr gesehen ...«
***
First wies mich an, dass ich mich direkt in sein Schlafzimmer zu begeben hätte, und er selbst ging aus dem Apartment raus. Ich konnte nur erahnen, was gerade in diesem Moment mit dem Türsteher passierte und er tat mir jetzt schon leid.
In den Augen von First war ich noch immer sein Eigentum und ohne seine Erlaubnis durfte mich niemand anfassen. Aber diese Gedanken verdrängte ich, so schnell es ging. Ich blickte mich auch nicht um. Ich stand einfach da und wartete. First ließ mich lange warten, das sah ihm üblich, ob ich wollte oder nicht meine Nervosität steigerte sich enorm.
Als er endlich reinkam, ging er zur Bar, nahm sich einen Drink und setzte sich in einen Sessel. Kurz schloss ich meine Augen und atmete tief ein. Es ging los.
»Zieh dich aus!« Seine Stimme war kalt wie Eis. Langsam zog ich meinen Mantel aus und ließ ihn auf den Boden fallen, dann knöpfte ich mein Hemd auf und streifte es ab. Schuhe und Stümpfe folgten, dann die Hose. Er sog scharf die Luft ein, als er sah, dass ich unter meiner Hose nichts mehr trug. Als ich nackt war, stand er auf und kam langsam auf mich zu.
»Du hast dich nicht sehr verändert. Dein Körper ist immer noch so stramm wie früher.« Er griff nach meinem Schwanz und meinen Eiern, wog sie in der Hand und drückte zu. Der Schmerz ließ mich fast aufschreien, aber ich konnte es gerade noch unterdrücken. First betastete meinen Körper, als würde es sich um eine Ware auf dem Wochenmarkt handeln deren Frische er überprüfen musste. Ich stand die ganze Zeit still und rührte mich keinen Millimeter. Jegliche Bewegung meinerseits hätte ihn verärgern können und was das für mich bedeutet hätte, wusste ich nur zu gut.
»Dreh dich um!« Seine Stimme war nun leise und gefährlich. Also befolgte ich seinen Befehl und blickte gegen die Wand. Plötzlich bekam ich einen Stoß in den Rücken und fiel gegen die Wand, ich konnte gerade noch die Hände hochreißen, um nicht mit dem Gesicht dagegen zu knallen. Mit den Händen gegen die Wand gestützt blieb ich stehen. Er fuhr mit der Hand zwischen meine Arschbacken und befingerte meinen Eingang.
»Immer noch eng, genauso wie ich es mag!« Mit den Füßen trat er gegen meine Beine und machte mir dadurch klar, dass ich sie weiter zu spreizen hatte.
Während des Duschens hatte ich mich geweitet und zuletzt drei Finger in meiner Rosette versenkt, in der Hoffnung dadurch den Ringmuskel zu entspannen und nicht so viele Schmerzen zu haben. Ich hatte auch darüber nachgedacht, etwas Gleitgel in den Darm einzuführen, hatte mich aber dagegen entschieden. Hätte First dies bemerkt, wäre er sauer geworden und hätte es an mir ausgelassen. Er hätte mich bestimmt erst selbst gefickt und dann mindestens ein halbes Dutzend seiner Gorillas reingerufen und mich von einem nach dem anderen durchficken zu lassen, da war ich mir sicher. Einmal war ich dabei, als er einen jungen Stricher, der, als er von ihm gefickt wurde, vor Schmerzen gewimmert hatte, anschließend von zwei seiner Bodyguards gleichzeitig hatte nehmen lassen. Der Junge war ohnmächtig geworden, als er zwei Schwänze in sich aufnehmen musste. First hatte nur gemeint, dass es ihm helfen würde, lockerer zu werden.
Ich hörte, wie er sich entfernte und wartete, ohne mich zu rühren. Dann hörte ich das Klicken eines Feuerzeugs und der Angstschweiß trat aus allen Poren. »Lieber Gott, tu mir das nicht an, nicht noch einmal!« Ich musste meinen ganzen Willen aufbringen, um mich nicht nach ihm umzusehen. Der Zigarrenrauch hüllte den Raum ein und ich hörte ab und an, wie er den Rauch ausblies. Meine Angst, diese Schmerzen noch einmal zu spüren, ließ mein Zeitgefühl durcheinandergeraten. Er ließ mich bestimmt nur 5 Minuten in meiner Ungewissheit, aber für mich schien es wie eine Ewigkeit, bevor ich mitbekam, dass er sich wieder bewegte. Plötzlich spürte ich etwas Kaltes an meinem Hintern und bevor ich mich versah, drückte er es mir in den Arsch. Kalt und hart, es mussten sich um Analkugeln handeln. Ich hatte mich nicht geirrt. Er drückte gleich eine Weitere rein. Als er die Letzte reingeschoben hatte und auch sogleich wieder rauszog, hatte ich damit zu tun, mich auf den Beinen zu halten. Ich schloss die Augen. Die Erinnerungen, wie er mich früher immer so bearbeitet hatte, kamen hoch. Plötzlich zuckte ich zusammen. Etwas Nasses und Kaltes fuhr er über meine Rosette. Ein Eiswürfel?
»Damit dein Loch enger wird!«, flüsterte er in mein Ohr. »Wie du weißt, mag ich enge Eingänge. Wovon ich bei dir ja leider nicht mehr ausgehen kann. So leicht wie die Kugeln reingerutscht sind« Wenn er es eng haben möchte, warum schob er mir dann erst diese Kugeln rein? Ich hörte, wie er seinen Gürtel und dann den Reißverschluss öffnete und ehe ich mich versah, rammte er mir seinen Schwanz bis zum Anschlag rein und das, ohne vorher die Kugeln wieder zu entfernen. Ich schrie auf und gleichzeitig verkrampfte ich mich. Jetzt wusste ich, warum er am Schluss den Eiswürfel nahm. Es schmerzte höllisch, wenn der Ringmuskel sich zusammenzog und man so unvorbereitet genommen wurde. Mein Versuch, mich selbst zu weiten hatte nichts gebracht. Ohne mir eine Verschnaufpause zu gönnen oder die Kugeln wieder rauszunehmen, fickte er mich so brutal, dass ich Mühe hatte mich an der Wand abzustützen. Und wie beim ersten Mal als First mich gefickt hatte, reagierte mein Schwanz und wurde hart. Ich verstand mich selber kaum. Ich gab mich ihm nicht gerne hin, er demütigte mich und fügte mir Schmerzen bei und trotzdem wurde ich sexuell erregt. Er machte immer wieder mal eine Pause um nicht zu schnell zu kommen, um dann weiter zu stoßen. Ich hielt es nicht mehr aus und mein Schwanz begann zu zucken, ich spritze gegen die Wand und es dauerte noch einige Minuten, bevor er sich in mir entlud. Als er sich aus mir zurückgezogen hatte, richtete ich mich auf und meine Arme schmerzten von der Anstrengung, mich an der Wand aufrecht zu halten. Ich drehte mich um und wollte nach meinen Sachen greifen, als First mit harter Stimme mir Einhalt gebot.
»Nicht so schnell mein Lieber, ich habe gesehen, dass du meine Wand versaut hast, mach sie sauber!« Ich schaute mich um, sah aber nichts, mit dem ich die Wand hätte abwischen können, nur mein Hemd. Auch wenn es teuer war, blieb mir wohl nichts anderes übrig, also nahm ich es in die Hand. »Nicht doch! Es wäre schade um das schöne Hemd, nimm deine Zunge!«, befahl er und ich hatte alle Hände damit zu tun, meine Tränen zu unterdrücken. Zu einem waren es höllische Schmerzen, die er mir zugefügt hatte und zum anderen, war das seinen Art mir zu zeigen, wem ich gehörte ... immer noch gehörte. Angewidert kniete ich mich vor die Wand und begann mein eigenes Sperma von der Wand abzulecken, zum Teil war es auch schon auf den Boden getropft, sodass ich gezwungen war auch diesen abzulecken. »Da ist noch ein Fleck!«, meinte er gehässig, als ich aufstehen wollte, und wieder ging ich auf die Knie und leckte auch noch den letzten Rest auf.
Wenn ich dachte, dass ich es hinter mir hätte, täuschte ich mich, denn als ich wieder nach meiner Kleidung griff, meinte er: »Ich bin noch nicht fertig, schließlich habe ich nicht oft die Möglichkeit, mich an dir zu vergnügen, also will ich es richtig auskosten. Leg dich aufs Bett!« Ich befolgte seinen Befehl, legte mich hin und schloss die Augen.
Ich vernahm, wie er das Zimmer verließ. Hörte Wasser rauschen und kurze Zeit später wurde das Licht gedämmt. Wie er irgendetwas aus einer Schublade holte, wie das Bett sich bewegte und wie kaltes Metall um meine Handgelenke einschnappte. Wie er meine Beine in Position brachte und etwas Hartes wieder ohne, vorherigen Vorbereitung, in mich reingeschoben wurde. Da ich eigentlich damit gerechnet hatte, dass es nach diesem Fick vorbei war, hatte sich mein Muskel wieder zusammengezogen. Stoßweise holte ich Luft und als der Schmerz langsam wieder abflachte, öffnete ich meine Augen. Er wollte, dass seine Opfer ihm zusehen, wenn er sie zu Ende verschnürte und quälte.
»Du hast nichts vergessen!« Ich sagte nichts dazu. Ich betete nur, dass es bald vorbei sein würde. Lange hielt ich das nicht mehr aus. Seine Brutalität hatte nicht nachgelassen und vereinzelte Tränen flossen nun über mein Gesicht. Doch ich wimmerte nicht. Ich stöhnte und keuchte nicht und wieder wurde mein Schwanz steif. Ich war mir sicher, dass ich heute keinen Orgasmus mehr haben würde, aber dafür sehr schmerzhafte Momente. Jetzt erfuhr ich auch noch, wie es war, eine Vergewaltigung, durch Finger und Dildo mit offenen Armen zu empfangen. Nun es war nicht das erste Mal.
Erst als er mit meinem Loch zufrieden war, brachte er sich in die 69 Stellung, rammte mir den Dildo bis zum Anschlag rein und seinen Schwanz in meinem Mund. So bearbeitete er sich selbst und mich. Bis endlich das erlösende, warme Zeugs mein Rachen runterlief. Er zog sich aus mir zurück und betrachtete mich mit einem diabolischen Grinsen. Sein Blick blieb an dem noch immer vibrierten Ding in mir und meiner noch immer standhaften Erektion hängen. Ich wusste, an was er dachte, aber diesmal war es mir egal.
»Na ... bis zum Nächsten mal.« War alles, was er sagte, löste die Fesseln und zog das Ding aus mir heraus.
Ich war froh, es endlich hinter mich gebracht zu haben. Doch er hielt inne und wieder grinste er. Er atmete tief ein und ich sah, wie seiner sich erneut aufrichtete. Ich wollte nicht mehr, daher gab ich mir selbst einen Ruck. Zumal ich einen Ruf zu bewahren hatte.
»Jonas!«, raunte ich seinen Namen und strecke ihm einladend meine Hand entgegen. Ich nahm bewusst seinen eigentlichen Namen in den Mund, denn ich wusste, dass er dies, als eine Aufforderung meiner Seite ansah, was er absolut nicht ausstehen konnte, und ich hatte recht.
»Lass es!«, fauchte er und schlug meine Hand weg. Er lachte herablassend und ging. Wahrscheinlich war er der Meinung, ich hätte es tierisch nötig. Was für ein Witz!
Dem war nicht so. Aber ich wusste aus Erfahrung, dass er niemanden an sich ranließ, der es selbst wollte. Der Erlösung forderte und sich ihm mehr oder weniger freiwillig darbot. Er hatte dann das Gefühl, die Kontrolle über den anderen zu verlieren.
Ich blickte an mir herab. Er stand noch immer, doch ich spürte davon nichts. Wahrscheinlich war es nur ein Reflex, der mich, auch bei einem Termin, der mir wirklich gegen den Strich ging, steif werden ließ. First hatte es falsch interpretiert, genau wie ich gehofft hatte, und ich war von ihm befreit.
Endlich.
Die Schmerzen, die er mir zugefügt hatte, waren bereits wieder am abklingen und ich hievte mich endgültig aus dem Bett. Zog mich an und ließ das Apartment hinter mir. Ich versuchte, erst gar nicht daran zu denken, dass ich früher oder später ihm wieder zur Verfügung stehen musste. Ob es diesmal wieder Jahre dauern würde bis er mich zu sich rief, oder ob es gleich noch einmal in dieser Woche wäre? Oder, mit viel Glück, ich es überhaupt nie wieder tun müsste.
***
Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand, und mir war es auch egal. Ein Taxi rufen wollte ich nicht. Deswegen schlenderte ich durch den sanften Schneefall. Samt und weich wie Federn fielen die Schneeflocken auf meine Nasenspitze. Ich spürte, wie meine Wärme sie zum Schmelzen brachte. Alles war vergänglich. Die Schönheit, die Liebe, selbst Gebäude, wenn sie nicht hin und wieder eine Schönheits-OP erfahren durften. Vielleicht auch irgendwann meine kaputte Vergangenheit, die mit knapp 16 Jahren angefangen hatte. Nein, eigentlich noch früher. Mein Leben zerplatzte wie eine Seifenblase als mein Vater den Schlaganfall hatte und Mutter der Meinung war, wieder etwas Erziehung in mein Leben bringen zu müssen.
Ich befand mich in einem Park, weit und breit sah ich keine Bank. Um nicht der Witterung des Winters ertragen zu müssen, waren sie wahrscheinlich eingemottet worden. Toll. Ich stand inmitten einer schneebedeckten Wiese und starrte in den sternenklaren Nachthimmel. Keine Sternschnuppe erfreute sich an meinem Dasein, aber dafür Abermillionen samtweicher Schneeflocken, die ihr kristallenes Wesen aufgaben, nur um mich einmal zu berühren.
Meine Gedanken schweiften ab. Ich sah ihn. Tom. Er stand neben mir und ich wollte seine kalten Hände in die meinen nehmen. Ich ergriff sie, doch sie entglitten mir und er ging weiter. Kurz drehte er sich um und deutete mir mit einem Lächeln an, dass ich ihm folgen sollte. Als ich dann einen Schritt in seine Richtung machen wollte, war er weg. Einfach so. Verschwunden.
Das einzige, was blieb, war das abgekühlte und leere Bett. Ja ich wusste, meine Gedanken spielten verrückt. Immer und überall sah ich ihn. Es war nicht einfach, aber ich schüttelte die Erinnerung an ihn ab.
Ich fröstelte und starrte wieder gen Himmel.
»Was willst du eigentlich? Jetzt wo du hier bist? Sag es mir! - Du hast einen Arsch voller Schulden. Arbeit, dass du nicht mehr weißt, wo du als Erstes anfangen sollst. Für was brauchst du den Lehrgang? Warum hast du dich darum beworben? Nur um noch mehr Arbeit, auf dich zu nehmen? Ist es das? Dein Engagement als Hure ist das wirklich nötig? Ist es das, was du immer wolltest? Ein Hotel besitzen und eine Hure sein? Beides fängt mit H an. Beides ist ausgefüllt. Aber hast du schon mal daran gedacht, was noch mit H anfängt? Herz. Was ist mit deinem Herz? Ist es erfüllt? - Nein ist es nicht. - Ach halt doch deine blöde Klappe!...« Mein Zwiegespräch war absurd, unnormal. Es kam mir fast vor, als spielte ich Teufelchen und Engelchen. Am Ende tat ich es mit dem Jetlag ab.
Noch eine Zeitlang schlenderte ich durch die Stadt. Betrachtete die Weihnachtsdekorationen in den Schaufenstern. Am Straßenrand, den Gehsteigen, vor den Läden und an den Häusern. Große, kleine, bunte oder einfarbige. In vielen Variationen waren sie zu sehen und irgendwie konnte ich mich nicht daran sattsehen.
Weihnachten konnte ich nie richtig erleben. Immer lebte ich im Stress und die Feierlichkeiten bedeuteten mir auch nichts. Diese ganze vorweihnachtliche Zeit, hier um mich herum, weckte aber jetzt ein Gefühl der Wärme in mir und ich nahm mir vor, wenigstens in den zwei Wochen, die ich bei Sascha in Amerika war, sie zu genießen und etwas davon mitzunehmen. Auch, wenn es nur wenig war.
***
Ich zückte mein Handy und rief mir ein Taxi. Ließ mich zu Saschas Villa fahren und schlich, jetzt wirklich ziemlich hundemüde in mein Zimmer. Von Kyel, und wie er mich dabei beobachtet hatte, wie ich ins Zimmer ging, bekam ich nichts mit. Legte mich ins Bett und schlief sofort ein.
Als ich aufstand, fühlte ich mich wieder einigermaßen gut. Der Jetlag war halbwegs überstanden und ich trat unter die Dusche. Die vergangene Nacht musste dringend in die Kanalisation gespült werden. Danach zog ich mir eine einfache Jeans und einen Pulli über und ging in Richtung der Küche.
Ein Kind weinte und Kaffeeduft schlug mir entgegen. Ja, Kaffee war genau das, was ich jetzt brauchte, so folgte ich dem Duft. Ich betrat die Küche und hielt inne.
Dort saß er. Er unterhielt sich mit Sascha. Als ob es das Normalste auf der Welt war. Seine wohlgeformten Hände umschlossen eine Tasse, die er zu seinen liebkosenden Lippen führte.
Ich krächzte ein Guten Morgen raus, worauf Sascha sofort aufsprang. Doch dies nahm ich nur noch am Rande wahr.
Ich spürte nur seine Gegenwart. Ich sah nur ihn.
Tom.
Mit ihm hatte ich nicht gerechnet.
Mein Körper schrie nach ihm.
Sascha sprach mit mir.
Ich antwortete wie automatisch.
Meine Sinne schlichen in seine Richtung.
Sascha bot mir einen Platz am Tisch an.
Seine Augen glommen auf.
Sascha stellte mir eine Tasse mit Kaffee hin.
Seine ganze Haltung wurde abweisend und seine Augen strahlten eine Kälte aus, die ich bis jetzt nur bei einem einzigen Mann gesehen hatte. Bei First.
Ich war wieder in der letzten Nacht. Nein ich war in der kalten Zelle auf einem modifizierten Tisch angebunden. Die Beine weit von mir gespreizt und durch den Knebel, der mir verpasst wurde, konnte ich die Schmerzen die First mir mit der Zigarre verursachte nicht rausschreien.
Diese kalten Augen und die heiße Zigarre waren sein Abschiedsgeschenk.