Sommer, Sonne, Sonnenschein,
so würde meine Reise sein.
Sehr spät in der Nacht, die Sonne hatte schon hinter den Bergen gewartet,
wurde, schlaftrunken noch, der Weg gestartet.
Per Auto ging es Kilometer um Kilometer,
per Flugzeug Meile um Meile später.
Wohin mich die eisernen Flügel trugen?
Nach Sizilien - Urlaubsziel vieler Familien.
Wie erwartet war es heiß und wolkenlos,
die Freude über die Ankunft, doch auch die Erschöpfung waren groß.
Der erste Tag an einem neuen Ort bringt ein eigenes Gefühl,
man bleibt für immer dort oder die Meinung darüber ist eher kühl.
Ich fand es nicht so prickelnd dort,
wollte am liebsten gleich wieder fort.
Es war wohl ein Urlaub, den ich für meine Freunde machen wollte,
weil ich sie alle liebe und ihnen so meine Freundschaft zollte.
Ich langweilte mich unter der heißen Sonne
und so brachten mir die ersten Tage keine Wonne.
Müßig war der tägliche Gang zum Strand
und glühend heiß der dortige Sand.
Und der Trott, in den ich verfallen war,
machte mir einiges klar.
Meine Freunde suchten sich bald neue Bekannte,
ich lächelte mit, spielte ganz die Galante.
Innerlich fand ich alle furchtbar arrogant,
doch das war für den Rest von uns wohl irrelevant.
Und dann kam der Tag der plötzlichen Wende.
Hatte meine Langeweile endlich ein Ende?
Wir trafen Menschen aus der Nähe von unserem Heimatort.
Mit denen kamen wir gut aus und zu Wort.
Ich hielt mich zurück, lächelte diesmal doch ehrlich
und auf einmal war die Reise gar nicht mehr so beschwerlich.
Schließlich besuchten wir sie in ihrem Ferienhaus
und beschlossen, wir gehen heute gemeinsam aus.
Beigeistert war ich nicht,
doch in den Augen der anderen sah ich Licht.
So wollte ich mich fügen,
mich wieder selbst anlügen.
Zu meiner großen Überraschung dann,
sprach mich einer aus ihren Reihen an.
Er fragte mich ob denn ich hier bleiben wolle,
er meinte das ihm Musik dort im Club nicht so gefalle.
So kam es, dass wir Stunden da saßen,
hinter dem Haus im kurzen Rasen.
Wir sprachen über Gott und die Welt,
was wir hassten und was uns gefällt.
Wir erkannten, dass wir gleiche Prinzipen schätzten,
aber gleichzeitig andere Dinge voraussetzten.
Um gleiche Ziele zu erreichen, gingen wir verschiedene Wege,
als ob das Schicksal sie uns so zu unseren Füßen lege.
Die Nacht schritt voran und der Tag graute,
die Sonne schon in den Himmel schaute.
So sagten wir zum Abschied leise "Servus"
und gingen voneinander ohne weiteren Gruß.
Nach dieser Nacht war jedoch alles wie vorher,
er war freundlich, lustig, aber nicht mehr.
Und jetzt sitze ich da und schreibe diese Zeilen,
weil die Gespräche mit dir in meinen Gedanken weilen.
Und ich schreibe wieder, um mir über alles klar zu werden,
und frage mich, warum alles so schwer sein muss auf Erden.
Eine Hoffnung sende ich noch gen Himmel hinauf:
Ich hoffe die dünne Eisschicht zwischen uns taut wieder auf.
Denn deine Bekanntschaft war ganz neu und so gut,
sie gab mir irgendwie Freude und Mut.
Also solltest du jemals diese Zeilen hier lesen und wissen, dass sie für dich bestimmt sind,
dann ruf mich an oder schreibe mir Briefe, nur melde dich bitte, du verträumtes Kind!