Chipale.
Auf den ersten Blick gleicht sie einem blassen Wintermorgen, den die Sonne noch nicht erwärmen mag. Ihr eisiges Haar und ihre eisblauen Augen lassen erahnen, dass sich noch Kälte in ihrem Gemüt verbirgt. Die Kälte des Winters hat sie noch im Griff, doch sieht man ihre Krone an, erkennt man neben Schneeflocken schon zarte, blassblaue Blüten. Ihre Lippen sind warm. Rot und warm. Ihr Blick ist weich. Weich und weit. Sie kann nicht der Winter sein, doch für den Frühling ist sie zu kalt!
Chipale.
Sie ist der erste Tag des Blütenmonats, der von der vorhergegangenen Kälte noch durchtränkt ist. Voller Frost und doch voller Wärme. Ihr Zauberbann birgt so vieles in sich, das ein Sterblicher nicht erahnen kann. Ihre Abweisung, ihre Herzlichkeit. Sie selbst ist der Gegensatz ihrer selbst.
Chipale.
Geschichten, Mythen ranken sich um sie. Geschichten, Mythen, die nicht aus den Köpfen der Menschen verschwinden. Ein langer Widerhall an Taten, ruhmreich, folgt ihr. Und nie vergessen, nie verloschen, immer da ist sie.
Chipale.
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Und hier noch der Link, der mich ein bisschen dazu inspiriert hat: https://pixabay.com/de/fantasie-m%C3%A4dchen-schnee-wald-1619043/
LG!