Damals als Gott die Welt geschaffen hatte
und Adam über die Erde wandelte
bemerkte er, dass etwas fehlte.
Woran er das erkannte?
Nun, alle Geschöpfe waren zufrieden.
Sie kletterten, tollten, tobten
durch Dschungel, über Berge
und schwammen in den Meeren
immer zu zweit.
Es war eine Lust, ihnen zuzuschauen
und Gott konnte auch nicht genug davon bekommen,
so stolz war er auf seine Schöpfung.
Nur Adam verfolgte ihn,
lief ihm nach auf Schritt und Tritt
und verlangte hier eine Nachbesserung,
dort ein neues Teilchen.
Das nervte Gott mächtig.
Vielleicht bekam er auch Zweifel
an seiner Schaffenskraft.
Jedenfalls hatte er bald wirklich genug.
„Pass auf, Adam“, sprach er da,
„ich glaube, es ist an der Zeit,
dass du selbstständig wirst.
Also geh in die Welt
und sieh zu, was du schaffen kannst.“
Adam war geschmeichelt und empört:
Geschmeichelt, dass Gott ihn aufforderte,
er möge ihm nacheifern und auch erschaffen.
Das hatte Er zwar so nicht gesagt,
aber Adam gefiel seine Interpretation so gut,
dass er jede andere gar nicht erst in Betracht zog
und zu Gotteslästerung erklärte.
Zugleich war er empört,
denn er wollte seine Bequemlichkeit
an Gottes Rockzipfel nicht aufgeben.
Als Gott den Zwiespalt in ihm sah,
merkte er, dass Adam etwas fehlte.
Etwas, dass ihm das Erschaffen
schmackhaft machen würde.
Da kam Gott die Erleuchtung:
Er würde Eva erfinden
und dafür sorgen,
dass Adam sie über alles vergotterte.
Deshalb nahm er auch ein Stück
aus Adams Rippe.
Also machte sich Gott ans Werk.
Damit Adam nicht zu viel leiden müsste,
narkotisierte er ihn kurzerhand.
Als Eva dann da stand,
versteckte sich Gott schnell.
Wahrscheinlich hatte er Angst,
dass ihm dann beide nachlaufen
statt zusammen Freude zu haben.
Wie wir wissen,
ist Gottes Plan aufgegangen.
Einige Milliarden Menschen
sind Zeugnis genug.
Allerdings wäre es jetzt an der Zeit,
dass Gott sich wieder zeigt.
Sonst haben wir bald nichts mehr,
aus dem wir weiter erschaffen können.