Es gibt Tage, da bin ich nicht ich. Da bin ich jeder, nur nicht ich. Ich glaube es gibt Tage, an denen bin ich einfach nicht. Und falls doch, dann unscheinbar und klein. Quasi zerbrechlich und nicht prächtig. Quasi kaputt und nicht ganz. Da falle ich ständig. Ich bin quasi nicht. Ich bin quasi nichts.
Ich falle, und ich kann nicht mehr aufstehen. Ich laufe, und ich kann nicht weitergehen. Ich schrei ganz laut und bin dabei so leise, quasi. Und dann rufst du mich an und ich gehe dran und sage: „Bei mir ist alles gut und bei dir?“.
Und dann reden wir kurz und dann legst du auf und dann geht es quasi wieder von vorne los. Und dann ist mir die Einsamkeit zu laut, und mein Bett zu groß und sowieso… Bin ich mir nicht genug. Meist fangen dann die Augen an zu brennen und das Schönste ist, wenn ich dann weinen kann, und das Schlimmste ist, wenn’s dann nicht geht. Und dann ersticke ich quasi.
An Verzweiflung und Hass, Hass vor allem auf mich. Auf diesen erbärmlichen kleinen Wicht, der sich selbst so leid tut, quasi. Dann ist jede Musik zu eintönig, jedes Licht zu hell und jedes Wort eins zu viel. In meinem Kopf ist ein Karussell und in meinem Bauch ein Loch, im Herzen ein Sturm.
Und dann gibt es Tage, an denen bin ich nicht ich. Da bin ich jeder, nur nicht ich. Ich glaube, es gibt Tage, an den erkenne ich mich quasi nicht. Und falls doch, dann bin ich die Größte im Raum, die Beste in allem und sowieso unschlagbar, quasi.
Da reißt du Bäume aus, und ich ganze Wälder. Da gibst du die Runde aus und ich ganze Nächte. Ich bin quasi Superwoman. Geweint wird nicht, denn das macht dich nur schwächer. Und wird es mal laut, dann ist das mein Gelächter, weil ich es kann, quasi.
Und dann rufst du an und ich gehe dran und sage: „Alles gut bei mir und bei dir?“. Und dann reden wir kurz und dann legen wir auf und dann drehe ich die Musik so laut, dass ich mein eigenes Wort nicht mehr verstehen, und tanze in der Küche und sowieso… Bin ich mir genug. Ich reiche mir. Meist hab ich dieses dicke Grinsen im Gesicht und das Schönste ist, wenn wir dann um die Häuser ziehen, bis morgens um sechs, quasi.
Und dann ersticke ich. An guter Laune und purem Glück. Glück vor allem, weil ich mich habe. Weil das Leben schön ist und ich diese Welt nie wieder verlassen will. Dann ist jede Musik perfekt, jedes Licht könnte nach heller sein und jedes Wort ist wertvoll. In meinem Kopf ist ein Karussell, in meinem Bauch Zuckerwatte und im Herzen eine Party.