Reaktionen
Hermiones Sicht
Ich rannte und rannte als wären die Dämonen der Hölle hinter mir her. Als ich die Schwelle des Gasthauses hinter mir ließ, sprintete ich los und lief und lief, apparierte noch im Lauf, zückte den Zauberstab, öffnete mir den Zugang und verschloss ihn routiniert, hielt aber nicht an und hetzte weiter. Ich lief blind weiter, immer weiter und stoppte erst am Ende des Ganges, wer sagte, dass das tägliche Laufen mir nichts brachte?
Ich brach schlussendlich übergangslos zusammen, sank erschöpft auf die Knie und blieb geschlagen auf dem dreckigen, festgetrampelten Lehmboden knien, schlug mir die Hände mit einem unterdrückten Schluchzen vors Gesicht und stöhnte schmerzerfüllt auf, da mir alles wehtat. Er hatte mich schrecklich zugerichtet, innerlich fühlte ich mich zerrissen und wund, der Schmerz, als ich auf den Boden sank, war über mein Rückgrat bis in mein Hirn geschossen. Er hatte ganze Arbeit geleistet, ich war eine einzige Wunde und das wohl nicht nur körperlich, auch geistig hatte ich gerade Probleme, mich selbst zu finden.
Denn ich war bei weitem nicht so tough wie ich tat!
Ich spürte meinen Körper nur noch als eine Hülle, wie hatte ich so unbeteiligt und abgebrüht bleiben können, solange er in meiner Nähe war? Wie hatte nur alles so aus dem Ruder laufen können? Ich hatte wieder Seiten an mir kennengelernt, von denen ich nicht gewusst hatte, dass ich sie besaß, aber es war gut zu wissen, dachte ich freudlos, pragmatisch und stieß ein leicht hysterisches Kichern aus.
Als erstes stand für mich nun fest, ich war wahnsinnig! Ich hatte ein zweites Mal gefordert, jetzt hatte ich es schwarz auf weiß, dass ich nicht mehr richtig tickte. Das Zweite war mein Stolz, mein dummer Stolz, der mich dazu gebracht hatte. Ich wollte ihm zeigen, dass nichts was er mir antat, mir irgendetwas bedeutete! Ich war so eine Lügnerin, aber wie es schien auch eine begnadete Schauspielerin! Oder, kam mir ein erschreckender Gedanke in meinen fassungslosen, verwirrten Geist, ich schauspielerte gar nicht, ich war so geistesgestört?
Wohl schon eher, denn das zweite Mal war gut, echt! Ich hatte ihm nichts vorgespielt, ich war zu der Zeit innerlich zerrissen vor Schmerz und Lust, gefangen in einer ganz eigenen, nicht nachvollziehbaren Welt. Ich hatte es genossen, Macht über ihn zu haben, ihm trotz allem meinen Willen aufzuzwingen, somit hatte ich es tatsächlich genossen, wie er es mir beim zweiten Mal besorgte und ich wusste es, ohne professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, dass das krank war, sehr krank!
Aber zu wissen, dass er es nun wusste, dass ich, Hermione, seine Schülerin, unter ihm lag, ihm so ausgeliefert war und ich auch wusste, dass ich es sehenden Auges mit meinem Professor, Severus Snape trieb, war gewöhnungsbedürftig.
Wie sollte ich ihm nach dieser Nacht noch ins Antlitz sehen können? In dem Wissen, dass er wusste, dass ich für ihn die Hure gespielt hatte? Und Draco, ich schluchzte trocken auf und sah in dem finsteren Gang verloren und verzweifelt in die tiefe Dunkelheit, denn ein Licht hatte ich mir nicht gemacht.
Warum hatte ich mich so gegeben? Das beschäftigte mich sehr, ich hatte mich gefühlt, als müsste mein schnell klopfendes Herz aus meiner Brust springen, aber ich wollte ihn nicht gewinnen lassen, es war als würden wir ein Duell führen, wer den anderen mehr schocken konnte, auf die ein oder andere Weise. Ich auf Grund meiner Gefühlskälte, er mit seiner barbarischen Brutalität, ich wusste, er konnte strafen!
Ich erinnerte mich dabei an den Kuss bei unserem ersten Kampf auf der Matte, aber diese Strafe, die er mir diesmal hatte zukommen lassen, diese körperliche Strafe… wenn ich gedacht hatte der Kuss wäre strafend, dann kann ich jetzt guten Gewissens sagen, er hatte mich eines besseren belehrt. Dass man ihm nicht unter die Finger kommen sollte, wenn er einen fickte um zu bestrafen, wusste ich nun. Das war kein Vergnügen, gar keins… es war durchwegs demütigend, erniedrigend und verletzend, fast vernichtend.
Als mich diese nachtschwarzen Augen so abgrundtief wütend anstierten, fiel mir das Atmen schwer. Seine Iris hatten die Farbe der Pupillen angenommen, sodass sie riesig erschienen, so vor Wut brodelnd hatte ich ihn wirklich noch nie erlebt, noch nie! Ich wusste, wenn er könnte würde er mir am liebsten die Lichter ausblasen und so hielt ich unter diesem lodernden Blick ganz still, selbst als er mich hart schlug, rührte ich mich nicht und ließ ihn sich an meinem Leib austoben und ohje, das tat er ohne Hemmungen!
Rücksichtlos und gnadenlos, ich hatte zuerst meine Hände im Laken fest verkrallt, um den Schmerz stoisch zu ertragen, um keine Regung zu zeigen und um nicht zu laut zu schreien, hatte ich mir auf die Zunge gebissen, als ich dachte, er würde versuchen, mich zu zerbrechen, zu zerreißen, als er sich so vehement, immer wieder gewaltsam in mich trieb! Selbst jetzt zitterte und erbebte ich in Erinnerung an diese grenzwertige Erfahrung, die ich niemandem gönnte, denn er bohrte sich aufgrund meiner Trockenheit regelrecht verroht in mich. Erst als er mich auch noch küsste, so gefühllos und kalt und alles in und an meinem Körper so barbarisch, besitzergreifend beanspruchte und seinem Willen absolut unterwarf, bohrte ich meine Nägel verzweifelt in seinen Bizeps.
Oh Göttin, ich war so verdorben, so schlampenhaft, es war grausam, was hatte mich geritten, ihn noch mal auf so beschämende Weise aufzufordern, mich weiter zu erniedrigen? Ich war nicht normal, schon lange nicht mehr! Was machte dieses Leben aus mir, was für ein Mensch wurde ich? Ich umschlang hilflos meinen Oberkörper mit meinen Armen und hielt mich selbst verzweifelt fest. Ich hatte Angst, mich zu verlieren. Ich biss gepeinigt auf meiner geschwollenen Lippe herum, um etwas zu spüren, um zu fühlen, ich hatte Angst, diese Fähigkeit zu verlieren, so leer wie ich mich gerade fühlte!
Hilfe, als er mich auf die Tischplatte gepresst hatte, kam ich mir so unendlich schutzlos vor. Dann drohte er mir so unverhohlen wegen Sirius und Harry und anderen Männern! Ich war mir bewusst, er meinte das ernst, todernst, genauso wie er mich, als er das Mal entdeckt hatte, am liebsten eiskalt umgebracht hätte, ohne Wenn und Aber. So hatte er mir aber nur eine geknallt, mir dabei meine Lippe aufgerissen und eine schmerzende und angeschwollene Wange verpasst und ich wusste, ich hatte diese Zurückhaltung nur dem Zeichen zu verdanken. Da es ihn hinderte, mehr zu tun und ich wusste, er könnte noch brachialer und brutaler sein und in diesem Moment war ich Draco so dankbar für das Zeichen, wie noch nie zuvor, als ich diesem ungerührten Mörderblick entgegensah.
Ich musste von heute an noch vorsichtiger sein, da er sehr deutlich, genau wie Draco, klargemacht hatte, dass er keinen anderen Mann mehr an meiner Seite dulden würde. Es kam genauso wie ich es immer erwartet hatte, sie sahen mich alle als ihren Besitz an!
Ich schrie frustriert auf und schaukelte mit meinem Oberkörper beruhigend vor und zurück, das Schlimme war, ich hatte mit so was gerechnet…, dass die Salbe nicht lange genug halten würde, deswegen hatte ich, als ich seinen erschreckenden, fast an einen Berserker erinnernden Blick gesehen hatte, richtig gedeutet und so ruhig und besonnen reagiert und ich hatte richtig kombiniert, dass ich aufgeflogen war! Sein Blick, als er meine Reaktion sah, hatte mich so befriedigt, dass ich diese kaltschnäuzige Taktik eiskalt kalkulierend weiterfuhr. Was hätten mir Tränen gebracht? Nichts! Nicht bei ihm und selbst jetzt kamen sie nicht, ich konnte nicht weinen, nicht um mich!
Und als wäre das nicht genug an unvorstellbar Schrecklichem, was mir in einer einzigen Nacht hatte widerfahren können, hatte mein Glück mal wieder beschlossen, helfend einzugreifen, um mir zu zeigen, dass ich nur ein willenloser Spielball des Schicksals war.
Denn wir hatten noch Lucius begegnen müssen, mein Glück war schon immer unbeschreiblich grausam, erst dieses Erlebnis mit einem vollkommen außer Rand und Band geratenen Snape und dann Lucius, der mich auch gleich in die Ecke ziehen wollte. Genau, ich glaubte, ich hatte fürs erste meinen Bedarf an Schwänzen gedeckt, dachte ich selbstironisch, als mir mein pochender Unterleib ins Bewusstsein rückte. Warum war Lucius auch auf meine Tarnidentität angesprungen? Es war zum Verzweifeln, ich konnte bei dem wohl tun was ich wollte und er würde noch auf mich abfahren.
Ich konnte immer noch nicht weinen, keine einzige Träne verließ meine Augen, ich spürte keine Scham oder Scheu, nur Leere und ein unbestimmtes Gefühl im Magen und ich fragte mich, was Draco tun würde, denn der Utopie, dass er es nicht erfahren würde, der gab ich mich nicht hin. Er würde durchdrehen, dass ich ihm nicht gesagt hatte, dass ich ging.
Aber auf der anderen Seite breitete sich ein leicht wahnsinniges Lächeln auf meinen Lippen aus, als ich an den erfolgreichen Nachmittag denken musste und das heiterte mich doch glatt ein wenig auf. Genau dies zeigte mir, es gab Höhen und Tiefen, all dies lag eng beieinander. Ich musste mich mit den neuen Begebenheiten arrangieren und bitte, Hermione, was war nun schlimmer? Ein Messer bis zum Ansatz in dir zu haben, oder Snape? So dachte ich bitter und sehr sarkastisch, dass ich kicherte, nein, es stimmte schon, was stellte ich mich so an? Jetzt wusste er es und mehr als mich grausam zu ficken würde mir nicht mehr passieren. Ich begann meine verkrampften Arme zu lösen und rieb über mein eiskaltes Gesicht, ja genau, es würde nur eine große Sache werden, wenn ich mich weiter reinsteigerte, es war… nichts… mein Körper hielt das aus, mit meinen Tränken und Salben wären die Schmerzen morgen in der Früh vergessen, rechnete ich mir in Gedanken vor und das Seelische?
Nun, nimm es wie´s kommt, meine liebe Hermione, ändern kannst du daran ja nun wirklich nichts mehr. Ärgere ihn, indem du ihm zeigst, wie gleichgültig dir das doch alles ist, das wird ihn zur Weißglut treiben und mehr beschäftigen, als wenn du das zerbrochene Wrack spielst, sprach ich mir gut zu! Ich erhob mich ächzend auf meine wackeligen Beine, scheiße, brannte das und es zwickte gefährlich zwischen meinen Beinen.
Ich wollte zu Draco, meinem Draco, ich brauchte ihn, ich brauchte ihn so sehr, aber ich traute mich nicht, mein Mut hatte mich verlassen, mein Herz schrie nach ihm und seiner Nähe aber mein Verstand verbot es mir, ich konnte ihm jetzt nicht unter die Augen treten, das würde ich nicht verkraften!
Ups… da fiel mir ein, ich sah noch nicht wie Hermione aus und änderte dies schnell, das wäre aber nicht gut gekommen. Reiß dich jetzt am Riemen und bewahre einen ruhigen, kühlen Kopf, ich balancierte mit zu vielen, zu gefährlichen und zu komplizierten Bällen auf einmal, als dass ich es mir leisten könnte, jetzt den Kopf zu verlieren. Ich spürte, wie meinen Geist eine scheiß egal Mentalität ergriff und ich diesen Abend wirklich mit diesem kleinen Zusammenbruch hier im Ansatz verarbeitet hatte, gut, das war gut, wenn der körperliche, innerliche Schmerz noch weg wäre, würde ich dies vollends begraben, beschloss ich gespielt kalt!
Und ein selbstgefälliges Lächeln legte sich auf mein Gesicht, doch da entglitt mir das Grinsen und mir fiel etwas ein. Er hatte mich nicht bezahlt!
Oh, ich wusste nun schon, wie ich ihn wieder auf die Palme treiben konnte, ich liebte es.
Und Rache war doch zu schön…
Oh, ich verlor mich schon wieder, ich konnte jetzt nicht alleine sein, ich konnte jetzt nicht in den hellen, bunten, friedlichen Kindergarten von Gryffindor zurückkehren. Ich konnte nicht, alles in mir sträubte sich dagegen. Ich hatte heute mal wieder eine grenzwertige Erfahrung gemacht, die mich noch mehr von den anderen wegdrängte. Ich hatte erneut ein Stück weit Ernüchterung erlangt und auch wenn mein Verstand mir sagte, ich solle nicht zu Draco gehen, war mir das egal. Ich brauchte seine starken Arme und ich wusste, er würde erst Fragen stellen, wenn ich dazu bereit war und so zog ich mir nun entschlossen die Kapuze ins Gesicht und schritt nach Slytherin, zu meinem Freund, zu meinem Geliebten… dem Mann, dem ich vertraute und von dem ich mir ein bisschen Trost erhoffte, nach dieser Tortur.
Als ich ankam, ging es gut zu und ich schritt schnell zu ihm und bemerkte, wie er mich mit erhobener Braue skeptisch musterte und an seinem recht gefühlskalten Blick, der mir durch Mark und Bein ging, wusste ich, dass er wusste, dass ich den Tag über nicht im Schloss gewesen war!
Und selbst durch mein wattiertes Hirn zog ich die Schlüsse, dass die Twins gepetzt hatten und er wohl sehr genau wusste, warum ich nichts gesagt hatte.
Ich hielt mein Haupt gesenkt, selbst mit der Kapuze und betrachtete nur den Boden. Ich wollte seinen Blick nicht sehen und nicht deuten. Ich hatte Angst, Enttäuschung, Wut, Trauer, solche tiefen Gefühle zu erkennen, das brauchte ich aber nicht, denn die Schuldgefühle machte ich mir schon selbst.
Ich hörte, wie es raschelte und er sich erhob, dann konnte ich spüren, wie er nach meiner Hand unter dem Mantel fischte und sie ergriff, mich sachte mit sich zog und er schien meine bescheidene Verfassung zu erfühlen. Er hatte bis jetzt kein Wort gesprochen und ich ebenso wenig, er führte mich sicher zu seinem Zimmer und zog mir nun hier sofort meinen Umhang aus, sah mir lange und sehr intensiv ins Gesicht und ich blickte überall hin, nur nicht zu ihm. Dann hob er mich plötzlich hoch und ich stieß einen kleinen, schmerzhaften Schrei aus, als er mich ins Bad trug. Sonst tat ich nichts und sagte nichts, aber ich hielt ihn auch nicht auf, ich war nur dankbar, dass er nichts sagte und so ohne alle Worte bei mir blieb, denn er schien instinktiv zu ahnen, was passiert war.
Er zog uns beide mit Bedacht aus und stellte uns unter die Dusche, ich nahm alles wie durch einen dicken Schleier wahr. Er wusch mich sanft und liebevoll, ich spürte, wie das warme Wasser meine so kalte Haut erwärmte, als würden spitze Nadeln auf mich einstechen, aber ich hielt den Kopf unter das Wasser und genoss das Rauschen, das somit in meinen Ohren einsetzte und meinen Geist betäubte.
Als wir fertig waren, behandelte er mich wie ein Kleinkind und es tat so gut, die Führung und die Kontrolle so vollkommen abzugeben und mich von ihm derart fürsorglich, vertrauensvoll und sanft leiten zu lassen, als er mich auf seinem Bett absetzte und verschwand, um dann mit einiger Medizin wiederzukommen. Und so verabreichte er mir schließlich alles gewissenhaft.
Danach verpackte er mich noch immer wortlos in seinem Bett und legte sich frisch angezogen zu mir, aber er blieb oberhalb der Bettdecke und schloss mich beschützend in seine starken Arme.
„Draco… ich…“, wisperte ich ängstlich, nach Äonen des Schweigens.
„SchSch…, Liebling, morgen ist früh genug!“, meinte er da sehr zärtlich.
„Du bist nicht sauer?“, hauchte ich atemlos.
„Doch, aber wie gesagt, wir haben Zeit und nun schlaf!“, wiegte er mich unendlich sanft hin und her und küsste zärtlich meine Stirn, als ich fühlte, wie mir die Sinne entglitten, er hatte mir einen Schlaftrunk verabreicht… Göttin sei Dank.
Hermiones Sicht ende
Snapes Sicht
Als ich, einem Rachegott gleich, in den Gemeinschaftsraum fegte, war dieser trotz der späten Stunde gut besucht, dank dem Umstand, dass Ferien waren. Mein liebreizender Patensohn war nicht zu übersehen, stach er doch genauso überall heraus wie sein Vater, es schien der Fluch der Malfoys zu sein, so etwas wie Unauffälligkeit nicht zu kennen, selbst wenn sie nichts taten waren sie noch immer präsent. Anders als ich, der sich immer so sehr in seiner Umgebung versteckte und im Hintergrund blieb, war für diese beiden nur der erste Platz gut genug. So viel Selbstverliebtheit war anstrengend.
Und als Draco mich wahrnahm, schlich sich ein durchtriebenes Lächeln auf sein Gesicht, was mir sagte, er wusste, was heute Abend passiert war und dass er mich erwartete? Aber woher? Woher wusste er das schon wieder, Granger meinte doch, sie hätte Draco nichts gesagt? So runzelte ich unwillig meine Stirn und schaute missgestimmt durch den grünlich trüben, tristen Raum, der gerade sehr meiner Stimmung entsprach.
„Mr. Malfoy, auf ein Wort!“ und rauschte mit wehenden Roben von dannen, mit Sicherheit würden jetzt einige Mutige vielleicht zu wagen behaupten, dass auch ich große Auftritte hätte in meinen Abgänge, waren meine Gedanken voller Zynismus und Ironie.
„Wie Sie wünschen, Professor!“, hörte ich ihn in meinem Rücken höflich antworten.
Ich rauschte in meine Räume und entledigte mich meiner starren Oberbekleidung. Ich brauchte Luft, ich hatte sonst Angst zu ersticken, so geschwollen war mir der Kropf, wenn ich an dieses unsägliche Biest namens Granger dachte und an das wozu sie mich trieb, dass ich mich so vergaß, das war nicht ich!
Draco folgte mir auf dem Fuß und setzte sich mit seiner angeborenen Eleganz auf die Couch, überschlug seine Beine lässig und sah mich abwartend und geduldig an, eine Strähne hing ihm keck ins Gesicht und verlieh ihm einen verwegenen Ausdruck. Auch ich hatte mich wieder soweit gefangen und war wieder der eiskalte Mistkerl, der ich immer war und so ließ ich für uns beide Drinks erscheinen. Er erhob seinen gleich und prostete mir fast süffisant erscheinend zu. Ich sackte mehr, als dass ich sank, in meinen Sessel und stöhnte tief auf. Was für ein Spiel spielten diese beiden? Das Knistern des Feuers und das Knacken der brennenden Scheite war das Einzige, was in meinen Räumen zu hören war, aber die Spannung war mit Händen zu greifen, als keiner von uns sprach und wir uns nur lauernd in die Augen blickten.
Und so ergriff Draco das Wort:
„Was kann ich für dich tun, Severus?“, fragte er absolut tadellos und ganz der selbstbewusste Malfoy.
„Mir kommt es so vor, als wüsstest du das. Ich frage mich nur woher?“, legte ich den Kopf taxierend schief und sah ihn durchdringend an.
„Du meinst, dass du heute mein Mudblood gesehen hast, außerhalb der Schule, zu einem eher… intimen Treffen?“, kam es so gelassen aus dem Mund von Draco, dass ich eine Gänsehaut unterdrücken musste.
Ich konnte nur knapp Nicken, da ich Angst hatte, meine Stimme würde mir nicht gehorchen.
„Dann, ja?“, entgegnete er kühl.
„Aber woher, sie meinte, du wüsstest es nicht, da sie es dir nicht gesagt hat?“, warf ich nun gehässig ein und schenkte ihm ein verächtliches Heben meiner Mundwinkel.
„Das ist alles korrekt, aber sie weiß nicht alles!“, sprach er sehr blasiert, aber ich konnte den aufziehenden Sturm in den grauen Augen sich spiegeln sehen, auch wenn er nach außen so ruhig tat, scheiß Erziehung.
„Jetzt bin ich wirklich neugierig, Draco!“, schnarrte ich ölig, auch ich hatte mir bis jetzt nichts an Gefühlen anmerken lassen, es war, als umkreisten wir uns, darauf lauernd, dass jemand zuerst die Kontrolle verlor.
„Die Twins, sie haben mich informiert, sie hat diese zur Sicherheit eingeweiht, dass sie etwas erledigen muss, sie hat um halb vier das Schloss verlassen! ... Und ist vor einer halben Stunde wieder angekommen!“, klärte er mich nonchalant auf.
„Aber Draco, halb vier? Wir waren erst für neun verabredet, was hat sie getan?“, warf ich sehr erstaunt ein und Draco zuckte die aristokratisch geraden Schultern. Irgendwie hatte mir Dracos geruhsames und leidenschaftsloses Verhalten den Wind aus den Segeln genommen und ich fühlte mich nur noch erschöpft und ausgelaugt, auch dämmerte mir langsam, aber sicher, dass ich mich brutal an einer Schülerin vergangen hatte, was mir unwohl aufstieß. Ich hasste es abgrundtief, wenn sich meine sogenannten DeathEater Kollegen bestialisch an jungen Frauen vergingen und berief mich immer auf meine eherne Kontrolle und selbst war ich heute nicht wirklich besser vorgegangen und hatte mich triebgesteuert auf sie gestürzt, ein Umstand, der mich jetzt verächtlich die Züge verziehen ließ.
Auch wenn sie sich noch so unberührt gezeigt hatte, es konnte nicht sein, jede Frau würde irgendetwas fühlen, so wie ich mich an ihr vergangen hatte und es als… und es als das sehen, was es war. Ich hatte vollständig die Kontrolle verloren, etwas was ich mir sonst nie zugestand! Als mich Draco wieder aus meinen verworrenen Gedanken riss.
„Irgendwas, wer weiß das schon, Informationen sammeln, nehme ich mal an, sie wird all ihre Termine um dich herum gebaut haben, so strukturiert wie sie ist!“, kam es monoton von ihm, er musste innerlich brodeln, so kalt wie er tat und nun trank er affektiert von dem Alkohol und schloss genießend die Augen, ja, so ruhig wie er tat, war auch er nicht.
„Und was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Draco? Du hast ihr das Mal, das Zeichen, das Wappen von euch eingebrannt! Hast du sie noch alle? Was hat dich geritten? Und wie konntest du es zulassen, dass sie mit mir… das wir, also… ich dachte, sie bedeutet dir was? Wie kannst du so ruhig bleiben?“, sprach ich immer noch leise sowie betont ruhig, ich war gerade wieder sehr beherrscht, ja die Reinblütigen waren schon ganz schön überheblich und blasiert in ihrem so adeligen Verhalten und Betragen und ich hatte es vor Granger perfektioniert. Und dann kam dieses Biest und erschütterte mich bis in die Grundfesten. Darüber würde ich nur schwer hinwegkommen.
„Wie, fragst du? Viele Fragen auf einmal, nun gut, ja, sie bedeutet mir viel, sehr viel sogar… mehr als alle anderen… ich… sie bedeutet mir alles! Und ich bin nicht gewillt, sie herzugeben! Warum ich so ruhig bleibe? Das habt ihr mir beigebracht, erfolgreich, wie du siehst, sollte ich jetzt dein Wohnzimmer demolieren! Hmpf… ich bitte dich, das wäre unter meiner Würde! Wie ich es zulassen konnte? Nun, ich weiß, auch wenn du es nie zugeben wirst, dass auch sie dir etwas bedeutet…“, bekannte er detailreich, dabei sah er mich hochmütig an.
„Unsinn!“, unterbrach ich ihn schroff und unterstrich dies mit einer harschen Geste.
„Wenn du das sagst, Onkel!“, sagte er lapidar, aber ich konnte ausmachen, dass er mir kein Wort glaubte und mich zweifelnd maß, so wissend, so lauernd. „Außerdem weiß ich, egal ob sie für dich die Beine breit macht, in ihrem Herzen bin nur ich!“, kam es hart, kalt und bösartig von Draco und da wusste ich, er wusste wirklich, wie er verletzen konnte und ja, er hatte recht, gleichgültig oder egal war mir Granger nicht… nicht mehr und so wie er mir unter die Nase rieb, dass ich vielleicht ihren Körper besitzen konnte, aber nicht ihr Herz… schluckte ich schwer, diese bittere Pille der Erkenntnis und schlug eiskalt zurück.
„Das ist doch krank, Draco! Das kann dir so oder so nicht gleichgültig sein!“, fauchte ich böse, dabei fühlte ich mich von ihm wie von ihr hintergangen.
„Sagt ja keiner, aber kann ich was, nun da es passiert ist, ändern? Wir sind alle manchmal in Situationen, die wir lieber nicht hätten und umgehen möchten, aber können wir das? Nein, nicht immer und wer müsste das nicht besser wissen als du, Severus? Was soll ich ihr vorwerfen, dass sie gehandelt hat, wie sie glaubte handeln zu müssen? Als ich damals bei Vater war, wo er mich kurzfristig zu sich beordert hat, an dem Abend als Pansy ihre Strafe erhielt, da war ich echt schlecht drauf, da hatte ich die Ehre, einer kleinen, erlauchten Runde beizuwohnen, eine kleine Feier und ja, ich hatte meinen „Spaß“ …“, spuckte er abwertend und verzog angewidert seinen Mund „… Was? Denkst du ich liebe es, Frauen zu vergewaltigen und dann auch noch vor dem Haufen? Es war wie immer demütigend, erniedrigend und ekelhaft und schau nicht so, nein, ich habe es Hermione nicht erzählt!“, zuckte er nun die Schultern und ich rollte die Augen.
Ich war kurz sprachlos von dem kleinen Plausch wusste ich, nur dass Draco daran teilgenommen hatte nicht. Ich wusste, wie sehr er solche Zusammenkünfte hasste, verachtete und sich jedes Mal davor ekelte und ich konnte ihn verstehen. Selbst Lucius, der in dieser Beziehung der wohl zugänglichste und offenste war, mochte diese Treffen nicht und erfüllte wenn nur sein Soll und haute dann fluchtartig ab, suchte sein Heil in der Flucht, ja, da waren wir drei uns sehr ähnlich.
„Angst, wie sie reagiert hätte?“, forschte ich nach, ich wollte die Beziehung der beiden zueinander besser verstehen.
„Ja, aber anders als du denkst! Sie hätte mir ihr Verständnis gezeigt und noch gesagt, dass ich halt da durch müsste, bestimmt wäre ihr wieder so ein blöder Spruch eingefallen, wie „Augen zu und durch, Draco! Meist kann man sich nicht aussuchen, was man tun will, soll, kann und muss!“, aber echt darauf konnte ich getrost verzichten!“, erzählte er sichtlich widerwillig, schüttelte den Kopf und sein weißblondes Haar ging so schön mit und ich fühlte mich leicht vor den Kopf geschlagen!
Das sollte Granger zu Draco sagen, wenn er sie betrügen würde? Das konnte nicht sein, oder? Aber auf der anderen Seite hatte sie sich auch nicht gegen mich gewehrt, das würde dann die Worte von Draco doppelt bestätigen, dass sie das ganz bewusst entschieden hatte, es einfach zu ertragen. Sich ihrem Schicksal zu fügen, nein, so skrupellos konnte sie nicht sein, durfte sie nicht sein, verdammt!
„Ich… ich… als ich das Mal entdeckt habe… ich hab wohl die Contenance verloren, Draco!“, bekannte ich unwillig und erwiderte stoisch seinen Blick hart und vielleicht eine Spur zu verbittert.
„Was heißen soll, du hast sie geschlagen?“, fragte er gleichgültig und trank erneut einen Schuck.
„Nein, ja… ach, geschlagen… nicht wirklich! Nur eine klitzekleine Ohrfeige, aber nein, das meinte ich nicht, ich war sehr grob, brutal… ich hab sie wohl eher…?“, zuckte ich widerstrebend die Schultern, das hier war nicht ich, aber es fiel mir schwer, Draco meine Schwäche einzugestehen.
„Was... Gewalt angetan?“, fragte Draco rau und sah mich immer noch mit ausdrucksloser Maske an und ich nickte nur minimal mit dem Haupt und trank gierig einen großen Schluck, während sich seine Hände sehr wohl sehr fest um sein Glas schlossen.
„Chrrrrm... nun denn, was erwartest du jetzt, Severus, dass ich dir gratuliere?“, kam es sarkastisch von Draco.
„Nein, zum Teufel, das kleine Biest hat mich so wütend gemacht…“, brauste ich ungehalten auf und funkelte ihn aufgebracht an.
„Und du hast dich wohl eher darüber aufgeregt, dass sie dich so lange an der Nase herumgeführt hat, gib es zu!“, sah ich nun ein ironisches Lächeln auf seinen Lippen. „Du wirst dies aber nicht nochmal tun, Severus! Haben wir uns verstanden? Sie steht unter meinem ganz persönlichen Schutz, du wirst dich ihr nicht noch einmal aufzwingen, haben wir uns verstanden? Sie gehört mir, vergiss das nie!“, klirrte seine Stimme wie gefrorenes Eis und alles an Draco schien geballt an Macht zu sein. „Hat sie es gut überstanden, oder hast du sie… gebrochen?“, zeigte er sich sichtlich besorgt und hatte sich etwas aufgerichtet.
„Natürlich nicht, was denkst du von mir? Die Lage ist mir in dem Moment etwas entglitten…“, entgegnete ich antipathisch und reckte mein Kinn stur in die Höhe, was dachte er von mir? „Und nein, es muss wohl viel, viel mehr passieren, um sie zu brechen, keine Träne, keine Reaktion, kein gar nichts, eigentlich beängstigend in ihrer kalten Art! Was mich wohl noch mehr in Rage versetzt hat!“, zuckte ich die Schultern.
„Das ist mein Mädchen, hätte mich auch sehr gewundert, wenn sie ihre Worte nicht so umsetzen würde, wie sie diese sagt, sie ist unheimlich stark… ich bewundere sie sehr, Severus! Ja, sie hat die Gabe, immer sehr starke Gefühle in einem auszulösen!“, erklärte er sichtlich stolz und überzeugt.
„Aber warum hast du diese weitreichende Entscheidung getroffen und dieses uralte Ritual durchgeführt, was wird Lucius sagen? Noch dazu ist sie ein Mudblood und so etwas hast du in die reinblütigste Familie überhaupt aufgenommen, da wird einige der Schlag treffen“, wandte ich sorgenvoll ein und sein Blick wurde unbeugsam und stechend scharf, als er mir nun antwortete.
„Als ob ich jemals unüberlegt oder unbedacht handeln würde…tse, tse, ich habe die begabteste, mächtigste und klügste Hexe unserer Zeit in meine Familie aufgenommen und sei versichert, selbst unser Lord würde dies zu schätzen wissen. Ich werte mit ihr meine Familie auf und nicht ab. Sie ist ein Juwel und ich weiß, dass was ich will zu bekommen, zu behalten und zu schützen!“, wow, kam es souverän von Draco, ich zeigte mich tief beeindruckt, wie weitsichtig und willensstark dieser Junge doch geworden war, aber gleichzeitig zweifelte ich stark, ob er wusste, auf was er sich mit ihr einließ, er unterschätzte sie, davon war ich überzeugt.
„Du siehst mich überrascht und schockiert, Draco! Was hast du vor?“
„Du solltest mich halt nicht unterschätzen! Was ich vor habe? Nichts! Aber Hermione gehört zu uns, für immer, nur Vater soll die Griffel von ihr lassen!“, erwiderte er beherrscht.
„Wie stellst du dir das vor? Er ist das Oberhaupt, er ist sogar älter als ich, wenn er erfährt, zu wem er an sich uneingeschränkten Zugang hat, dann sehe ich da schwarz…“, wandte ich hart ein, aber ich war mir sicher, dass Lucius die Gunst der Stunde nützen würde.
„Och, ich denke, wenn ich mich auf mein Recht berufe, als der, der sie zeichnete, wird ihn das ein wenig bremsen. Wenn Vater etwas tut, ist es mich zu respektieren und er achtet meist auf meine Wünsche und ich denke, mit deiner Hilfe, dass er sie nicht gleich in sein Bett zerrt, sondern versucht, sich zu beherrschen!“, meinte er eiskalt, kalkulierend und ich war erstaunt, wie sehr Draco die Sache anscheinend schon durchdacht hatte.
„Ja, an sich stimme ich dir zu und gebe dir recht. Lucius erkennt in dir seinen Erben und was auch immer er als Liebe versteht, wirst du diesem am nächsten kommen, du bist ihm wichtig. Aber wir wissen beide, bei Granger läuft nie etwas so wie es sollte…“, wagte ich nachdenklich einzuwenden, bei Granger setzte ich ab jetzt nichts mehr voraus, oder aber immer das Schlechteste.
„Wohl war…“, kam es mit einem resignierten Seufzen von Draco.
„Ich muss dir noch was sagen, nach dem ganzen, unglückseligen Zusammenstoß…“, unterbrach er mich.
„Nette Umschreibung!“, lachte Draco rau auf, was mich ihm einen stechenden, giftigen Blick zuwerfen ließ.
„… wo war ich? Wir sind noch Lucius begegnet!“, wurde Draco von einem Schlag auf den nächsten ernst und sah mich ungeduldig an.
„Sie konnte ihm entkommen, obwohl auch er sie kaufen wollte, selbst als Blondhaarige schien sie ihm zuzusagen, aber sie hat ihm erschreckend kalt vorgespielt, sie müsse zu ihrem Baby heim!“, schüttelte ich noch immer den Kopf über Granger, sie schien die geborene Lügnerin und Betrügerin zu sein.
„Was? Wow, schade, dass ich nicht dabei war, sie war wahrscheinlich grandios, ich liebe es, wenn sie so was tut!“, kam es erschreckend gefühlskalt von Draco.
„Weißt du was, Draco? Ihr zwei habt sie beide nicht mehr!“, bescheinigte ich ihm nun knapp, die hatten sich wirklich gesucht und gefunden. Wer war schlimmer? Er oder sie, diese Frage würde mich wohl noch beschäftigen!
„Warum? Wir haben halt einen ähnlichen Humor! Nun sag, wie war sie im Bett?“, wollte er plötzlich interessiert wissen.
„Deine Moral lässt zu wünschen übrig!“, beschied ich ihm kalt, überschlug nun meine Beine und Arme ablehnend und lehnte mich zurück.
„Och, komm schon!“, drang er weiter unnachgiebig in mich.
„Ich denke, du bist oft genug selbst mit ihr im Bett, als dass ich dir darüber Bericht oder Rechenschafft geben müsste!“ Ich würde mich nicht von meinem Patensohn ausfragen lassen.
„So gut?“, lachte er nun sehr dreckig auf. Ich presste meine Kiefer sehr fest aufeinander.
„Dass ihr zusammen Spaß haben könnt, hab ich damals schon im Hog´s Head gesehen!“, grinste er diabolisch und mir entglitt doch kurzzeitig die so perfekte Maske. Ich sah ihn schockiert an, was für ein durchtriebenes, kaltes und teuflisches Kind hatte ich da erzogen und herangezüchtet? Dies fragte ich mich schockiert.
„Ja, ich hab euch damals durch ein Fenster beobachtet, bei ihr schienst du mehr Spaß zu haben als sonst!“, erzählte er ungerührt weiter, als ich verächtlich einen Mundwinkel hochzog.
„Du bist unmöglich, weißt du das?“, knurrte ich gepresst auf und legte alle unterdrückte Wut in meine magische Macht.
„Nun, sagen wir mal so, ich bin, was ich bin und um nett zu sein, nein, so habt ihr mich nicht erzogen!“, es war doch zu frustrierend, denn wo er recht hatte... „Aber nun gut, ich werde Hermione fragen!“
„Was?“, zischte ich aufgebracht.
„Ja, was dachtest du denn? Dass ich es ihr durchgehen lasse, dass sie die Vereinbarung bricht und einfach das Schloss verlässt, ohne mich zu informieren? Die bekommt ihre Abreibung, mir das zu verschweigen ist und war inakzeptabel und das bedeutet Ärger für sie, richtigen Ärger!“, zeigte er sich sehr hochmütig und anmaßend, aber er meinte das sehr ernst, arme Granger, das würde nicht schön für sie werden.
„Nun denn, Draco, ich werde mich nun zurückziehen, du weißt jetzt alles, lebe damit!“, erhob ich mich entschlossen und Draco tat es mir gleich, ging auf mich zu, was mich überrascht innehalten ließ, wollte er mir eine verpassen? Zutrauen würde ich ihm gerade alles und wenn wir ehrlich sind, ich hätte es verdient, aber nein, er überraschte mich wieder.
Er streckte mir den rechten Arm hin, so wie ich auch Lucius immer begrüßte und ich streckte auch meinen reflexartig nach vorne und Dracos Finger umschlossen meinen Unterarm fest und ich den seinen, ich hob fragend eine Augenbraue.
„Ich freue mich, dass du nun eingeweiht bist und ich baue auf deine Mithilfe, Onkel Severus!“, drückte er bestärkend zu und sah mir klar und ernst in die Augen.
„Ich werde immer zu dir stehen. Wenn du mich brauchst, werde ich an deiner Seite sein, Draco, das weißt du und deine Sorge ist unbegründet, Granger steht nun genauso unter meinem Schutz wie alle Mitglieder der Familie Malfoy!“, sprach ich feierlich und durchschaute diese kleine Viper deutlich, er unterdrückte mir gegenüber jeglichen Rachedurst oder auch seine Wut, da er wusste, gegen Lucius würde er noch meine volle Unterstützung brauchen. So etwas Hinterlistiges und Durchtriebenes, wenn ich nicht so involviert wäre, wäre ich stolz und tief gerührt, was für ein Mann Draco geworden war, so aber fühlte ich mich nur wie ein Bauer auf seinem Schachbrett.
„Danke, Severus, ich wusste, ich kann auf dich zählen!“, sah er mich zufrieden an, ließ nun los und wandte sich ab.
„Halt, warte! Warum hast du es mir nicht eher erzählt… warum hast du es so eskalieren lassen? Denn wir wissen beide, umkehrbar ist das Ritual eh nicht!“, fragte ich neugierig und sah, wie er mir nur den Kopf zudrehte und kurz anhielt.
„So war es doch viel lustiger!“, lachte er rau auf, ging und ließ mich erschüttert zurück.
Snapes Sicht ende