Summer säufzte zufrieden und schlug mit den, aus dem Wasser ragenden Zehen kleine Wellen. Baden war ihrer Ansicht nach das Entspannenste überhaupt. Sie ließ sich jedes Mal gerne viel Zeit und verließ die Wanne manchmal erst nach einigen Stunden. Verträumt schloss sie die Augen, es gab nichts besseres.Es klopfte leise an der Tür. "Ja?", murmelte Summer verträumt."Könntest du dich endlich mal beeilen und raus kommen? Du liegst da schon seit 4 Stunden drin und ich brauche meinen Kamm!", motzte es von der anderen Seite der Tür."Ach was, du übertreibst mal wieder. Nur noch ne halbe Stunde, ja?", schlug sie mit ruhiger Stimme vor und ließ sich wieder etwas mehr ins angenehme Wasser sinken. Mit dem Mund blubberte sie vergnügt kleine Blasen."Nichts da, du kommst jetzt sofort raus und zwar zackig. Du hast bestimmt schon Fischhäute zwischen Fingern und Zehen.", kam die rotzige Antwort.Summer rollte genervt mit den Augen. "Ich kann da keine erkennen und wenn ist das wohl kaum dein Problem, Schwesterherz.", flötete sie und spielte mit einer Strähne ihrer roten Haare. Sie hatte nicht vor klein bei zu geben. Es dauerte diesmal einige Zeit, bis sich das andere Mädchen wieder zu Wort meldete. Mit zuckersüße Stimme meinte ihre Schwester nur: "Gut, wenn das so ist, wird es dich sicherlich nicht stören, wenn ich mich vor den Fernseher setze und Bumbum-Eis esse. Viel ist ja leider nicht mehr da..."Nun war es bei Summer entgültig vorbei mit der geheuchelten Ruhe und ihr hitziges Gemüt brach wieder aus ihr heraus. "Niemand...", murmelte sie todernst. "Niemand...", sagte sie ein zweites Mal und wurde immer lauter. "Niemand und am allerwenigsten du, Spring, fasst mein Eis an!"Man hörte Wasser schwappen und spritzen, als Summer übereilt die Wanne verließ. Ihre Schwester stapfte absichtlich laut in Richtung Kühlschrank davon. Mit einem wütenden Aufschrei sprang die Badezimmertür auf und Summer stürzte notdürftig in ein Handtuch gewickelt aus dem Bad an ihr vorbei in die Küche. Spring hörte kurz darauf das Rascheln von Plastik. Zufrieden drehte sie sich um, ging ins Bad und sperrte hinter sich ab. Kopfschüttelnd betrachtete sie die Wasserlache auf dem Boden. Sie wusste nur zu gut, wer das wieder sauber wischen durfte. Seufzend griff sie in die Wanne und zog den Stöpsel raus. Bei der Wassertemperatur sträubten sich ihr die Haare. Unzählige Eiswürfel klimpert gegeneinander, als das eisige Wasser in den Abfluss gezogen wurde. Ihre Schwester hatte echt einen Knall.