Sie hauchte in die Luft. Dort stieg ihr Atem als Eiswolke auf. Sie lachte und verschnellerte ihr Tempo. Sie würde bald Zuhause sein. Dort würden Kaffee und ein warmer Toast mit Butter und Erdbeermarmelade auf sie warten.
Sie schaute sich auf dem Feldweg um, auf dem sie joggte.
Links und rechts des Weges lagen Wiesen, die nicht grün waren, sondern weiß.
Dies aber nicht von Schnee. Dafür war es Anfang Oktober noch zu warm. Der Reif, der sich über die Grashalme legte, wirkte wie eine Schutzschicht.
Er würde die Grashalme beschützen, bis die Sonne aufging.
Sie bog vom Feldweg ab in ihre Straße.
Gerade ging die Sonne auf.
Sie stieß das Gartentor auf und schloss es hinter sich.
Sie ging den kurzen Weg zu den Stufen ihres Hauses.
Dort blieb sie aber nochmal stehen und sah auf den Rasen hinunter.
Auch hier standen die Grashalme vom Reif. Sie bewunderte, wie der Reif jeden einzelnen der Halme eingeschlossen hatte.
Dort stand sie noch eine Weile, bis die Sonne vollkommen aufgegangen war und anfing den Reif zu vertreiben.
Sie wurde aus ihrer Bewunderung herausgerissen, als ihr Freund das Küchenfenster aufstieß und ihr zurief: „Komm rein, du erkältest dich noch!“
Da wurde sie sich erst der Kälte bewusst, die sich durch ihre Laufkleidung stahl und sie erschauderte.
Kurz schaute sie nochmal zu dem Gras, das beinahe seine grüne Farbe vollkommen zurück erhalten hatte. Dann glitt ihr Blick Richtung Haus und sie erklomm die drei Stufen um gleich eine heiße Dusche zu nehmen und anschließend ein leckeres Frühstück zu essen.