Alles ist warm, still und angenehm.
Da bist nur du und dieses rhythmische Pochen.
Und du tanzt so mit dem Rhythmus
Und nur ganz, ganz selten
Wird dein Tanzen unterbrochen
Die Welt ist klein und das ist gut so,
Doch von irgendwo da draußen
Meinst du etwas zu erahnen,
Kannst fremden Klängen lauschen
Klänge, die dich an eine Welt erinnern,
Die du noch nie gesehen.
Du kannst nicht aufhören zuzuhören,
Du kannst nicht widerstehen.
Und irgendwann ist es so weit,
Das Pochen wird erst schneller.
Dann wird plötzlich alles eng,
Der Lärm von draußen greller.
Es löst sich aller Druck von dir
Du kannst es erst nicht glauben
Und zum ersten Mal im Leben
Öffnest du die Augen.
Die Welt ist groß und das ist gut so!
Es gibt immer was zu sehen.
Ob Schmetterlinge, Elefanten,
Getreidefelder, Krähen
Fachwerkhäuser, Mama, Papa,
Wohin dein Blick auch fällt.
Du wirst des Staunens niemals müde,
Zu groß ist diese Welt.
Wo immer du gerade bist,
Du bildest stets die Mitte.
Erstes Lachen, erste Worte,
Krabbeln, erste Schritte.
Du bist stark und voller Leben,
Wie roter Dynamit.
Doch wenn du nachts nicht schlafen kannst,
Singt Mama dieses Lied.
Weckerklingeln, Decke weg!
Ein kurzer Abschiedskuss.
Denn heut fährst du zum ersten Mal
Im großen gelben Bus.
Türen auf, die Reifen quietschen!
Auf in die Welt hinaus!
Bis zum Ende dieser Straße,
Denn dort steht jenes Haus.
Und wohin auch dein Blick dich trägt,
Auf Schultüten und Ranzen
Ein Jeder scheint im schnellen Takt
Des Schulalltags zu tanzen.
Doch für dich ist dieser Trubel
Der schönste Platz auf Erden.
Denn hier fängt deine Reise an,
Ein Astronaut zu werden.
Du warst wandern mit diesem alten Mann,
Dem Vater deines Vaters.
Im Walde sieht er jedes Tier
Mit Augen eines Adlers.
Steigend auf die höchsten Gipfel,
Blickend in die Ferne,
Ihr lauft den ganzen Tag so fort,
Des Nachts zählt ihr die Sterne.
Und noch so manchen Sommertag
Habt ihr am See verbracht.
Im Scheine eines Lagerfeuers
Gegessen und Gelacht.
Du sitzt im Garten deines Kumpels
Kratzt Bierhalsetiketten.
Der Alkohol löst dir die Zunge,
Er sprengt dir alle Ketten.
Über Frauen, Gras, das Leben,
Tief im Gespräch versunken.
Und mit Musik von Kurt Cobain
Werden Nächte Stunden.
Du tanzt mit ihr zu satten Beats
Den Kopf voll Wodka-Lemon
Du blickst sie an und lässt dich von
Gefühlen überschwemmen
Du sitzt daheim und denkst an sie.
Du magst es, wie sie lacht.
Du sitzt nur da und blickst nach vorn,
Du denkst die ganze Nacht.
Mathe-Abi endlich rum!
Du läufst schon Sinus-Kurven.
Doch heute Nacht, da darfst du alles,
Selbst schwankend in die Freiheit schlurfen.
Mit Freunden auf der Wiese chillen,
Von grünem Rauch umringt
Teilt ihr lachend Zukunftspläne,
Was auch der Morgen bringt.
Und du stehst wieder auf Berge
Blickst auf dein kleines Dorf zurück.
Was früher deine ganze Welt war ist heute
Vom Puzzle nur ein kleines Stück.
Fremde Länder, Fremde Welten
Werden nun zum Greifen nah!
Rausgehn, sehen und entdecken,
Dafür ist das Leben da.
Die Welt ist groß und das ist gut so!
Es gibt kein Grund mehr hier zu bleiben!
Und du lässt los und lässt dich langsam
Vom Strom des jungen Lebens treiben.
Doch selbst der Fluss des Lebens
Fließt manchmal nur bergauf
Und ab und an taucht selbst im ruhigsten Abschnitt
Ein Wasserfall noch auf.
Und letztendlich bist du nur
Ein Tropfen unter vielen
Jung, rebellisch, zu viel Zeit
Viel vor, doch keine Ziele.
Und so wirst selbst du
An Land zurück geschwemmt.
Viel gesehen, viel erlebt,
Doch nass das letzte Hemd.
Und während du so bibbernd kauerst,
Siehst du am Wegesrand
Diese Frau mit warmen Lächeln,
Hält wärmend deine kühle Hand.
Sie scherzt, erzählt, bringt neue Kleider.
Du magst es, wie sie lacht.
Der ganze Tag mit ihr macht glücklich,
Du bleibst noch über Nacht.
Und so werden Tage Wochen
Und Wochen werden Jahre.
Und jede Nacht zur selben Zeit
Riechst du ihre Haare
Denn mehr brauchst du nicht, um glücklich zu sein.
Und zum Glück braucht es doch nur zwei.
Doch irgendwie und irgendwann
Werden aus zwei auf einmal ... drei.
Ein Ohr an ihrem Bauch
Kannst du dem Pochen lauschen
Und mit keinem Menschen dieser Erde
Willst du dein Leben tauschen.
Doch irgendwas an dem Pochen erinnert dich
an eine Welt, die du noch nie gesehen.
Du kannst nicht aufhören nachzudenken
Und kannst doch nicht verstehen.
Weckerklingeln, Decke weg.
Ein kurzer Abschiedskuss.
Müsli essen, Schuhe binden
Die Hand zum stillen Gruß.
Jeden Tag derselbe Ablauf,
Der graue Alltag ruft.
Fabrikgelände, Fließbandarbeit,
Viel Lärm, viel schlechte Luft.
Und die Kollegen schimpfen nur,
Dass sie die Arbeit hassen.
Du blickst sie an und denkst dir still:
„Es geht. Es wird schon passen“.
Denn nach der Arbeit, weißt du sicher,
Dass Menschen auf dich warten.
Kannst allen Ärger runterschlucken.
Ein neues Leben starten.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Auch er wird einst ein Baum.
Er braucht nur Erde, Wasser, Sonne
Viel Liebe, etwas Raum.
Du siehst dich selbst in deinem Sohn,
In allem, was er macht.
Doch du siehst auch seine Mutter,
Du magst es, wie er lacht.
Wo immer auch dein Sohn verweilt,
Er bildet stets die Mitte.
Erstes Lachen, erste Worte,
Krabbeln, erste Schritte.
Er ist stark und voller Leben,
Wie roter Dynamit.
Doch wenn er nachts nicht schlafen kann,
Singst du ihm dieses Lied.
Und du spielst nur die zweite Geige
Im Orchester deines Glückes.
Auf einmal schwingen Andere
Den Taktstock dieses Stückes.
Denn Glück ist wie ein guter Wein,
Man trinkt ihn nur zu zweit.
Oder wie ein großes Festmahl,
Es schmeckt erst wirklich, wenn man teilt.
Du warst wandern mit dem Jüngsten
Dem Sohn von deinem Sohne.
Zuhause liegt dein Wanderstock,
Heut läufst du lieber ohne.
Steigend auf die höchstens Gipfel,
Blickend in die Ferne.
Ihr lauft den ganzen Tag so fort,
Des Nachts zählt ihr die Sterne.
Und noch so manchen Sommertag
Habt ihr am See verbracht.
Im Scheine eines Lagerfeuers
Die ganze Nacht gelacht.
Das Leben, das war gut zu dir,
Doch selbst du brauchst Ruhe.
Und so schlüpfst du in Pantoffeln,
Legst weg die Wanderschuhe.
Du sitzt in deinem Schaukelstuhl
Und vor dir sitzen Kinder.
Gespitzte Ohren, weite Augen,
Offen stehn die Münder.
Du sitzt in deinem Schaukelstuhl,
Heut bist du ganz allein.
Nur des Stuhles leises Quietschen
Lädt dich zum stillen Tanze ein.
Die Welt ist klein und das ist gut so
Doch von irgendwo da draußen
Meinst du etwas zu erahnen,
Kannst fremden Klängen lauschen.
Klänge, die dich an eine Welt erinnern,
Die du noch nie gesehen.
Und langsam schließt du deine Augen,
Erlaubst es dir, zu gehen.
Da bist nur du und dieses Pochen
Und du tanzt so mit dem Rhythmus.
Doch irgendetwas tief in dir,
Weiß längst, dass du zurück musst.
hier zum Anhören :)
https://www.youtube.com/watch?v=FogxLqX7aCk