Stichwort: Grenze
Ich rieb mir die Augen, in der irrigen Hoffnung das, dass die Situation verbesserte.
Natürlich, geschah das nicht, stattdessen bewegte die Frau sich langsam in meine Richtung.
Statt die sich anbahnende Erstarrung meines Körpers zuzulassen, sprang ich auf und sprintete über den Platz direkt in die Stadt hinein. Irritierenderweise, wurde es dunkler und dunkler, die Laternen leuchteten nicht. Ich blickte mich nach allen Richtungen um, doch außer mir, schien es niemanden hierher verschlagen zu haben. Warum nicht? Der Bahnhof war nicht allzu weit weg, außerdem gab es einige Bars hier, die und das fiel mir jetzt erst auf ebenfalls still und dunkel waren. Mit einer Mischung aus Neugier und Beklemmung, näherte ich mich den schwarzen Fenstern. Ich blickte hinein, konnte jedoch nichts erkennen, Mit gerunzelter Stirn trat ich zurück, das war hier doch alles nicht normal. Sättel hingen nicht an irgendwelchen Gebäuden und niemand ließ von Larven das Gesicht fressen, zumal jedes Geräusch verschwunden war und auch sonst, hatten die Leute sich eigenartig verhalten. Was war hier passiert? Wann und vor allem wo, hatte ich eine unsichtbare Grenze überschritten? Viel wichtiger noch, wie kam ich wieder zurück? Unschlüssig blieb ich, vor der stillen Bar stehen und starrte nachdenklich in den Himmel, der immerhin Sternen verhangen war und mir etwas zweifelhaftes Licht spendete. Den Mond konnte ich nicht erblicken, was mir nur noch eigenartiger erschien. Was sollte ich jetzt tun? Zurück zum Marktplatz, wo diese kruden Geschöpfe waren? Menschen wollte ich sie irgendwie nicht nennen. Es kam mir einfach nicht über die Lippen. Trotzdem, war der Marktplatz der einzige Ort, von dem ich genau wusste, wo er sich befand, zumal dort Bahnen fuhren. Theoretisch, könnte ich auch zum Bahnhof gehen, doch wer wusste schon, was mich dort erwarten würde?