Stichwort: Brille
Unschlüssig stand ich da und entschied mich dann doch für den Bahnhof, was könnte schlimmer sein, als Kreaturen deren Gesichter gefressen wurden? Himmel vielleicht waren es Zombies? Ich blickte prüfend hinter mich und setzte mich dann in Bewegung. Meine Schritte waren das Einzige, was ein Geräusch verursachte, wenn man von Atem und Herzschlag einmal absah.
Die Pflastersteine unter meinen Füßen strahlten eine Kälte ab, die mühelos durch meine dicken Schuhsohlen drang und mich zittern ließ. Atemwolken entkamen in die Nachtluft. Wann, war es eigentlich so furchtbar kalt geworden? Ich rieb meine Hände aneinander, um für etwas Wärme zu sorgen, doch es half nicht viel und die Haut begann sich zu röten, es brannte unangenehm.
Je tiefer ich in die Stadt drang, desto kälter wurde es. Wenn das so weiterging, würde ich es nicht zum Bahnhof schaffen. Ich fluchte laut, zurück konnte ich nicht mehr, denn als ich mich umsah, erkannte ich den vertrauten Weg nicht mehr. Soweit, war ich unmöglich gegangen, ich suchte die Bar, ich fand sie, doch nicht dort, wo ich es erwartet hätte. Irgendetwas stimmte mit der Perspektive nicht. Die Kälte fraß sich erbarmungslos durch meinen Körper und ich beschloss, die Bar zu betreten. Ich griff nach der Türklinke und drückte sie hinunter.
Unerwartet leicht, glitt sie zur Seite und offenbarte einen dunklen Raum. Vorsichtig ging ich hinein, darauf achtend nicht zu stolpern, denn der Boden war voll von Gerümpel. Licht wäre jetzt voll gut, ich kramte in meiner Hosentasche und ertastete eine Schachtel Streichhölzer, ja ich war ein wenig altmodisch. Vielleicht konnte ich eine Laterne oder Kerze auftreiben, oder wenigstens ein Feuerzeug. Das Streichholz schenkte nur für Sekunden Licht, doch es reichte, um eine schwarzgerahmte, kaputte Brille zu offenbaren. Es ließ die gesprungenen Gläser funkeln und ich glaubte etwas zu sehen, doch bevor ich den Gedankengang beenden konnte, verlosch das Licht.