Im Prinzip bin ich der Meinung, dass es völlig egal ist, wie ihr euch und eure Rolle nennt, so lange ihr euch mit dem Begriff wohlfühlt.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich viel über Begrifflichkeiten gestritten wird, weswegen ich mich im Gespräch mit anderen Kinkstern aus Verständigungsgründen an einige Definitionen halte, damit wir die gleiche Basis haben. Die Community, in der ich mich bewege, grenzt die Begriffe folgendermaßen ab:
Top: Überbegriff für so ziemlich alle dominanten Rollen
Bottom: Überbegriff für alle devoten Rollen
Switch: Jemand der sich sowohl dominante als auch devote Rollen zuordnet - dabei ist es egal, ob er sie mit der gleichen Person oder mit unterschiedlichen Spielpartnern auslebt bzw. ob er überhaupt beide Seiten auslebt
Dominate Rollen:
Dom: Dom ist eine Rolle, die eigentlich genau wie Top ein Oberbegriff darstellt. Häufig spielen Doms aber alle in eine ähnliche Rolle.
Herr: Herr ist auch gleichzeitig eine Anrede, Herren haben oft eine Sub, die ihnen meistens Hingabe entgegen bringt (was nicht heißt, dass Herren keine Brats haben können)
Brattamer: Brattamer lieben den Machtkampf mit ihrer Brat. Sie lieben die Herausforderung und mögen das Spiel mi
Rigger: Fesseln ist das Hauptmerkmal des gemeinsamen Spiels. Oft sind Rigger nicht unbedingt Sadisten oder anderweitig im BDSM Bereich tätig. Nur in der kunstvollen Seilkunst.
Daddy/Mommy: Sind im Ageplay Bereich zu finden, oft sehr liebevoll mit ihren Littles. Daddykink wird damit ausgelebt oder DDLG. Oft gibt es in dem Bereich auch Regeln, die übers Schlafzimmer hinaus gehen und dem Little helfen, den Alltag zu strukturieren und allgemein besser zurecht zu kommen.
Jäger: Liebt es, sich seine Partnerin oder seinen Partner zu erbeuten, oder zu jagen. Oft sehr animalisch. Die andere Person muss überwältigt werden.
Sadist: Mag es, Schmerzen zuzfügen.
Bulle: Ist oft bei Cuckys (dazu unten mehr) ins Spiel eingebunden, als die dritte Person, die vor dem Partner oder der Partnerin ihres Geschlechtsverkehrspartner beim Sex beobachtet oder belauscht wird. Oft gut bestückte Männer, die bei Paaren helfen, den Cucky zu demütigen, in dem sie Sex mit der Partnerin oder dem Partner haben.
Devote Rollen:
Sub: Sie sind das Gegenstück zum Dom. Sie ist unterwürfig, devot, und meistens hingebungsvoll.
Sklavin: Viele Menschen sind der Meinung, dass Sklavinnen Subs sind, die weniger Tabus haben und bei denen das Machtgefälle mehr Auswirkung auf Alltag und Beziehungsgeschehen haben.
Brat: Brats sind zwar auch devot, aber sie wollen ihren Platz gezeigt kriegen und provozieren Strafen.
Little: Little ist auch ein Ausdruck für sfw und nonsexuelle Bewältigungsmechanismusrollen, die nichts mit BDSM und Kink zu tun haben. Aber es gibt auch Littles, die nichts mit dem psychologischen Little zu tun haben und Ageplay extrem in ihr sexuelles Leben einbinden. Sie haben oft eine große Abhängigkeit von ihrem Dom und verhalten sich oft kindlich. Littles haben oft ein sehr inniges Verhältnis zu ihrem Dom, was sehr eng und liebevoll ist. (Es gibt sogar dominante Littles, die verwöhnt werden und ihren Daddy rumschicken)
Pet: Petplay ;) Menschen, die beim Sex gern so tun, als wären sie Hausstiere. Oft gewählt sind Katzen, Hunde und Häschen. Hab aber auch schon Füchse, Stuten und Kühe angetroffen!
Ropebunny: Hierbei gehts nicht immer um Sex, aber um die Vorliebe kunstvoll gefesselt zu werden.
Beute: Gegenstück zum Jäger. Sie lieben das Gefühl erobert und erbeutet zu werden. Manchmal geht es Richtung Rapeplay. Manchmal nicht.
Masochist: Mag es Schmerzen zu kriegen auf sexueller Ebene
Cuckold, Cuckqueen: Meist devote Männer bzw. Frauen, die darauf stehen, ihrem Partner oder ihrer Partnerin beim Sex mit anderen Menschen zuzuschauen, meistens demütigt sie es, aber nicht zwingend. Manche bleiben dabei auch die ganze Zeit keusch.
Das war nur ein kleiner, persönlicher Überblick, manchmal nur (zu) knapp beschrieben. Es gibt ausführlichere Definitionen. Lest euch gerne mal rein.
Welche Rollen kennt ihr noch, die ich nicht berücksichtigt habe?