Im vorigen Kapitel habe ich über Aftercare gesprochen. Es gibt allerdings auch einige Subs, die gar keine Aftercare brauchen, bzw. lieber alleine sind. Und es gibt Subs, die entweder zusätzlich oder stattdessen Precare brauchen.

Das heißt, dass es ihnen am Anfang schwer fällt, in die Situation einzusteigen und ihre Rolle zu finden. Oder sie fühlen sich einfach noch etwas unwohl mit der Gesamtsituation. Sie müssen erst wieder eine Verbindung zu ihrem Dom aufbauen.

Manchen Subs fällt es schwer, sich direkt hinzugeben und zu unterwerfen, dafür kann es hilfreich sein, wenn man sich vorher trifft und zum Beispiel gemeinsam zum Ort der Session spaziert. Außerdem hilft es, wenn sie die Nähe und Zuneigung ihres Partners spüren können und auch, wenn sie sich noch an den Ort gewöhnen können, bevor dann ein bestimmtes Ritual den Beginn der Session ankündigt.

Precare bedeutet für manche auch, dass sie sich selbst auf die Session vorbereiten. Wenn ich weiß, dass eine Session angekündigt ist, dann habe ich ein bestimmtes Duschritual, welches sicherstellt, dass ich gut auf die folgende Session vorbereitet bin.

Klar dusche ich auch, wenn ich meinen Dom/Freund in einem anderen Rahmen treffe, aber ich mache mich nicht ganz so gründlich zurecht, wie wenn ich weiß, dass ihm völlig ausgeliefert und nackt sein werde.

Andere mögen es auch, den Ort vorzubereiten, die Toys zurechtzulegen, das Bett zu beziehen, um sich mental richtig einzustellen.

Das sind aber Precare Dinge, die man eher alleine macht.

Precare zu zweit, kann kuscheln sein, muss es nicht.

Und Precare kann auch sowas wie das erste Element in der Session selbst sein, es kann der gesamten Session vorausgestellt sein oder eben nur dem "harten" Teil.

Ich knie zum Beispiel zunächst zu Füßen meines Doms und er redet sanft mit mir, beginnt mich sachte in den Subspace zu geleiten.

Ich könnte nicht in die Wohnung kommen, mich hinknien und warten, während er mir keine Beachtung schenkt, das wäre für mich nicht passend, auch wenn andere Subs damit durchaus zurechtkommen.

Mein Dom startet also nicht mit einem harten Spanking, sondern damit, mir zu helfen, mich wohlzufühlen und zu öffnen.

Zusammengefasst kann man sagen, dass man als dominanter Part stets auf seine Sub achten soll und ihr auch am Anfang Zeit geben sollte, sich zu akklimatisieren. Je nach Sub ist es so, dass sie am Anfang vielleicht Precare benötigen, oder dass sie durch kleine Rituale in ihre Rolle finden müssen.

Manche Subs brauchen nur Aftercare, andere nur Precare und wieder andere beides.

Kommunikation ist der Schlüssel zur erfolgreichen Session, die mit guten Gefühlen auf beiden Seiten endet.