Besucher
Immer, wenn ich in Stimmung bin,
hör' ich sie langsam kommen,
finden den Weg dann zu mir hin,
dann ist die Angst genommen.
Es ist dann stets das Gleiche,
still und leise, klopfen sie an,
als stellt' ich eine Weiche,
solche Geleise, führen sie heran.
Ich mache mich ganz weit,
bin dann für sie offen,
für sie ist's an der Zeit,
sie beginnen zu hoffen.
Sie treiben umher
im seelenlosen Grau,
kommen immer mehr,
wohin ich auch schau.
Haben das Licht verpasst,
in ihrem Leben,
vielleicht zu viel gehasst,
so ist das eben.
Oder ein Schreck an ihrem Ende,
der sie plötzlich hat geschockt,
den Weg, den sonst wohl jeder fände,
er war dann irgendwie geblockt.
Ein plötzlich Licht,
das nur noch blendet,
hat kein Gewicht,
so hat's geendet.
Ich lad' sie ein,
schaffe Vertrauen,
das neue Sein,
sich anzuschauen.
Manchmal Erstaunen,
seh' ich im Blick,
oder ein innert Raunen,
jetzt braucht's Geschick.
Der Faden darf nicht reißen,
das erste zarte Band,
Licht darf nicht zu sehr gleißen,
ich nehm' sie bei der Hand.
Es wird dann immer heller,
in den Seelen keimt das Wissen,
geht alles immer schneller,
wolln's jetzt nicht mehr missen.
Strömen hin zum Lichte,
hin in großer Zahl,
Grau hat kein Gewichte,
es freut mich jedes Mal.
Tolkien