Im Zentrum Australiens - bei triefend kaltem Regen - taten wir unseren Campingnachbarn leid. Statt eines kleinen Zeltes verfügten sie über einen luxuriösen Camping-Van.
Als wir über unsere Reiseroute sprachen, stellte sich heraus, dass wir in einigen Monaten an ihrer Farm vorbei kommen würden. "In der Nähe von Perth." Also luden sie uns ein, sie zu besichtigen. "Ich bin Farmer. Tiere habe ich kaum", sagte unser neuer Bekannter.
Tatsächlich hatten sie Zeit, als wir anriefen - leicht unsicher, ob so eine Einladung wohl dazu da war, sie zu nutzen, freuten wir uns irgendwie. Allerdings stellte sich bei der Suche auf der Landkarte, dass "in der Nähe" einige hundert Kilometer östlich von Perth bedeutete. Da es ohnehin unsere Route war, konnte uns die Entfernung nicht abschrecken. Kurz vor dem Farmhaus sahen wir überall Schafe. Herden in einer Größenordnung, die wir uns von deutschen Deichen her überhaupt nicht vorstellen konnten. Keine Tiere, nur Farmer, ja?
Naja, andere Länder, andere Maßstäbe.
Unsere Gastgeber fuhren uns überall herum. Zeigten Buschland, Weiden, Maschinen im Wert von rund fünf Millionen australischen Dollar - und den besonderen Clou: Ein Wasser-Becken - zum Auffangen von Regen - hinter dem Haus. Mit "ein paar Yabbies".
Probiert haben wir nicht, da wir beide Vegatarier waren. Das Zubrot, dass sich das Paar damit verdiente, hätte eigentlich für ein bescheidenes Outdoor-Leben gereicht ...