Irgendwo im Süden Australiens - also Victoria oder Südaustralien - gibt es einen kleinen Nationalpark, der aus nicht viel mehr als einem runden See und Wald drumherum besteht.
Dass man dort mit etwas Glück frei lebende Koalas finden kann, hatten wir irgendwo in einem Reiseführer oder so aufgeschnappt.
Also zog uns dieses Fleckchen Erde magisch an und wir stellten unseren Landcruiser auf dem Parkplatz ab, packten unsere Kameras ein und machten uns auf die Wanderung: Eine Stunde rund um den See latschen.
Doch schon zu Beginn fiel uns ein enorm strenger Geruch auf.
Iiiih! Da mag ich nicht hin! Wenn das jetzt so die ganze Zeit geht ...
Zum Glück schauten wir zufällig nach oben: Ein KOALA!
Klickklickklick.
Ooooooooh!
Am liebsten hätte ich mich nicht mehr vom Fleck bewegt, aber schließlich entschlossen wir uns doch, unseren ersten freien Koala in Ruhe auf seinem Baum hocken zu lassen. Durch seine hartnäckige Unbeweglichkeit trug er ein wenig dazu bei: Vermutlich wäre er noch da, wenn wir wieder kämen.
Keine 100 Meter stank es wieder besonders arg nach Eukalyptus.
Iiiih.
Ooooooh!
Noch ein Koala.
Klickklickklickklick.
Tolle Überraschung. Unglaubliches Glück.
Keine 100 Meter weiter ...
Iiih!
Oooooooooooooo!
Du, ich glaube, der Gestank kommt von den Koalas!
Meinst du?
Ja, wir können ja mal drauf achten.
Okay.
Ziemlich bald:
Iiih. Ach nee.
Hochschauen.
Daaaa!
Ooooooh!
Klickklick ...
Insgesamt entdeckten wir meist zuerst per Geruchssinn 21 Koala.
Auf einer Strecke, die man angeblich in einer Stunde zurücklegen kann.
Wir brauchten mehr als drei Stunden ...
Dafür haben wir auch unzählige Fotos von ihnen.
Und noch schönere Erinnerungen.
Es war fast der einzige Ort, an dem wir ungestört diese kuscheligen Tiere beobachten konnten.
Entsprechend entsetzt waren wir, als uns ein Ranger von Plänen erzählte, aus dem beschaulichen Naturpark einen Erlebnispark mit Lift über den See zu machen.
Furchtbar.
Welcher Koala würde dann noch dort leben wollen, wenn unzählige kreischende Menschenmassen an ihnen vorbeiströmen?
Zu unserem Schrecken befürwortete der Ranger die Pläne.
Und das soll Tierschutz sein?!
Einige Wochen später begegnete uns ein Koala im Wilsons Promontory Nationalpark. Unverhofft war er von seinem Baum geklettert, bevor er uns entdeckte. Leider erschrak er und galoppierte schnell zum nächsten Baum, auf den er sich rettete.
Dieser Koala bekommt vermutlich weniger Menschen zu Gesicht: Wir trafen ihn auf einer viertägigen Wanderung.
Ich hoffe, er ist keinem der Waldbrände zum Opfer gefallen ...