Ich dachte immer, ich schaff das alles. Hab mein Leben mit 20 im Griff, eigene Wohnung, gute Freunde, feste Arbeit, Haustier - wie es sich eben so gehört in den Prosieben Filmen. Doch nichts von dem scheint mit Zwanzig Jahren von Bedeutung zu sein, das alles scheint nur ein Traum. Denn man hat tatsächlich nichts davon. Die Arbeit läuft mies, die Freunde selten da oder an weit entfernten Orten. Eine feste Beziehung? Bitte, wie fühlen uns wohler in verschiedenen Betten. Alkohol, Gras und Zigaretten sind stattdessen unsere treuesten Begleiter und wohl das einzige was in diesem Moment für uns da ist. Was sollen wir auch schon an einem Wochenende in der großen Stadt, wenn in unserer einen Hand kein Vodka vor sich hin schwämmt und in der anderen nicht die Zigarette den dunklen Weg erleuchtet. Was sollten wir sonst um 4 Uhr morgens tun, als auf einer Parkbank den Joint zu Rauchen? Wir haben uns das alles so perfekt vorgestellt, doch die Realität sieht anders aus. Sie wirkt daneben viel kleiner, gar nicht mehr so groß. Und statt zu lernen und zu Kämpfen, verschwenden wir unsere Kraft nicht. Wozu auch? Für die nächste Person, die vielleicht die richtige sein könnte - ja, das hoffen wir sogar- doch die uns nur was von der Liebe heuchelt, oder doch für den nächsten, ganz großen Vertrag, der am Ende doch im Rauch verschwindet, weil wir es uns anders überlegt haben. Wir haben so viel Kraft in uns, doch wir sparen sie lieber auf, wer weiß wann man die mal braucht. Doch warum? Warum jetzt nicht alles geben, was erleben um später was zu erzählen vom ganz großen Leben? Warum Sparen, die Nacht ist jung und lang, lass uns daraus was machen, lass uns darauf Pfaffen, lass uns darauf quatschen. Lass uns darauf Leben.