Diese Geschichte erzählte mir mein Kollege, der seit der Zeit der Sowjetunion zu lange in einer Notfallstation gearbeitet hatte.
Es waren die schneidigen 90er Jahre. In dem Land gab es hohe Kriminalität. An den Treppen der Häuser war oft keine Beleuchtung. Es waren viele Rauschgiftsüchtige sowohl in Wohnungen als auch in jedem Hof, die für ein Paar Euro einen Mord an Ihnen begehen könnten.
Notärzte und Rettungsassistenten, heben als sie in den Dienst gegangen sind, nicht gewusst, ob sie unversehrt nach Hause zurückkommen würden.
Also fährt ein Arzt mit seiner kleinen Rettungsassistentin zum Patienten, der verprügelt worden ist. Sie sind zu der Tür gekommen, die ein bisschen geöffnet war. Der Arzt ist eingetreten und hat etwas gesehen: Ein Mann stand mit dem Beil neben der Tür. Der Arzt dachte nicht lange noch. Er hatte eine eiserne medizinische Tasche dabei, mit der er diesen Mann geschlagen hat. Es kann sein, Kieferbruch, aber es stellte sich heraus, dass die Adresse unrichtig war und der Mann reparierte nur seine Wohnungstür.
Es waren die schneidigen 90er Jahre. Der Arzt und der neue Patient haben sich unterhalten und sich verstanden. Es war keine Beschwerde, aber der Arzt hat einen Spitznamen bekommen: der Killer.
Deutschland, Straubing, April 2017(Erinnerung an Woronesch, 2005)