In einem sehr alten und zerklüfteten Gebäude, das nicht mehr an ein einst prachtvolles Anwesen erinnerte und nun einer Ruine glich, befand sich ein einsamer Raum.
In jenem abgeschieden und fast vergessenen Raum befsnd sich keine Möbelierung, nicht einmal ein einziges Fenster, bis auf einen Stuhl. Ein Stuhl in mitten des rechteckigen Raumes. Es war finster, ein modriger Geruch lag in der Luft. Ein fast beißender schwerer Dunst. Durch die angesammelte Luftfeuchtigkeit löste sich die Tapete von den Wänden, ließ die Farbe abblättern und enthüllte manche schimmelnde Stelle oder Ungeziefer dahinter.
Der Stuhl in der Mitte des Raumes hingegen wirkte noch fast neu. Sicherlich hatte dieser seine besten Jahre bereits hinter sich und einige Gebrauchsspuren waren zu erkennen, aber dennoch war es eine solide Handarbeit.
Das Haus und dieser elendig herunter gekommener Raum waren jedoch nicht verlassen oder vergessen. Eine schemen- und schattenhafte Gestalt von einem Mädchen bewohnte dieses alte Verlies. Dürr, abgemagert, verwahrlost und ohne Verstand oder einen klaren Gedanken. Mal saß sie auf dem Stuhl, wackelte mit ihren kleinen Knöcheln vor und zurück und murmelte eine Melodie, die jedem noch lebendigen Wesen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Im nächsten Moment stand sie im Raum, starrt in die weite Leere. Unregelmäßige aber kraftvolle Zuckungen durchfuhren ihren zerschundenen Leib und hinterließen eine schaurige Darbietung an übernatürlichen Verenkungen. Mal kratzte sie mit ihren kleinen Fingernägeln zusammenhanglose Worte oder Zeichen in Wände und den Boden. Ein Geräusch, dumpf, unverkennbar, durchzogen von Trauer und Zorn ertönte bei jedem Reiben der kleinen Nägel auf den Holz und Stein.
Doch meistens saß sie in einer der Ecken des Raumes. Umhüllt von der Dunkelheit. Die langen Haare fielen über die Arme und Beine, welche bis zum Kinn herangezogen waren. Verharrend in der ewigen Finsternis,
wartend in der ewigen Finsternis,
allein in der ewigen Finsternis....