Man hat uns alle belogen.
Ja, findet euch damit ab, eure Eltern lügen!
Sie haben euch so im Alter von 9-13 sicher erzählt, dass jetzt die fiese Pubertät kommt. Manche der Gebildeteren haben vielleicht von der Adoleszenz gesprochen, ein wunderbares Wort für genau die selbe Sache.
Nämlich die Zeit des Jugendalters, bis zum Erwachsenenalter.
Gut, also haben wir versucht unseren Charakter zu formen und auszubilden.
Zwischen 13-18, in unserer Teenzeit, als pickelige, unförmige Teenager.
Manche waren sicher auch Beautys, aber das ist egal, Fragen und Probleme haben alle die selben, oder fast.
Man fühlt sich irrsinnig erwachsen und weiß ja ganz genau was man tut.
Man bildet sich Meinungen, hat Ziele und Ideale.
Man würde nie so werden wie die Eltern, oder all die anderen.
Dann ist man plötzlich erwachen.
Und dann?
Dann geht die Scheiße erst wirklich los!
Man verrät aus gesellschaftlichem Druck, Einsamkeit oder Feigheit alles woran man geglaubt hat.
Man wird ein heuchelnder Lügner, im Job und im Freundeskreis.
Man umgibt sich, auf einmal, mit Leuten die man früher naserümpfend stehen gelassen hätte.
Wo man in der Jugend noch andere anprangerte, so verrät man sich nach und nach selbst. Bis man passt, oder, wenn man nicht passt, einsam ist.
Und dann macht man sich meist passend.
Ein beschissener Kreislauf - the circle goes on.
Aber mal ehrlich, wenn man Freunde haben möchte, dann darf man doch nicht zu wählerisch sein.
Gut dann kifft halt der ein oder andere, auch wenn man das in der Jugend verurteilt hat und nie mit Kiffern, Säufern und dem anderen Abschaum abhängen wollte.
Aber was bleibt für eine Alternative?
Soll man ein Arschloch mit misanthropischer Weltansicht sein und alleine bleiben?
Falls ihr in eurem tiefsten Inneren lieber alleine sein wollt - ja!
Dann muss man sich ein Rückgrat wachsen lassen und aufhören zu heucheln und zu lügen, sonst bleibt man unglücklich.
Wenn man sich zu einem Wirbeltier entwickelt, dann kann man sich Gedanken darüber machen was man eigentlich mit den 60-90 Jahren (im besten Fall) anstellen will. Diese Entwicklung ist aber bestimmt nicht mit 18 erreicht, da fängt der Spaß erst an. Da muss man, falls man nicht Zuhause leben möchte, auf einmal Scheiße fressen und arbeiten.
Und am Arbeitsmarkt hat wirklich keiner auf euch gewartet, also geht gefälligst putzen wenn es nichts anderes gibt.
Egal was ihr für eine Ausbildung habt, ihr müsst immer unten anfangen.
Und dann lernen was die verdammte Welt kostet.
Da wird man sich oft die Frage stellen wie sich die Eltern all den Schwachsinn für uns leisten konnten.
Ihr werdet merken wie sehr euch die Gesellschaft verändert.
Oder wie ausgestoßen ihr bleiben werdet.
Und wie aus "ich werde niemals Drogen nehmen, oder zu solchen Leuten Kontakt haben!" ein "ab und zu geht schon!" oder ein "ich mag die Leute, es ist ja nur ein bisschen Gras!" wird.
Gratuliere euch zur fehlenden Integrität.
Vielleicht, ich lasse mich überraschen, ist dieser Prozess mit 30 abgeschlossen!
Bei manchen endet er wahrscheinlich nie, manche schließen ihn schon mit 25 ab, andere bringen sich um... Man weiß es nicht.
Spoiler - Es wird immer schwer sein den eigenen Weg zu verfolgen.
Wenn man ihn komplett verliert ist es umso schwerer den roten Faden wieder zu finden. Es wird nicht leicht, der Gegenwind wird immer stärker und man hat bestimmt nicht viele Freunde.
Aber man kann in den Spiegel schauen und hasst sich nicht die ganze Zeit selbst.
Und irgendwann erreicht man eine große, innere Zufriedenheit.
Viel Glück!