Alles dreht sich noch in meinem Kopf, und ich bringe es nicht über mich, die Augen zu öffnen, doch langsam komme ich wieder zu Bewusstsein. Ich bin nackt, so viel spüre ich, und mein Köper treibt im Wasser. Was ist gestern Nacht noch passiert? Und wo zum Teufel bin ich eigentlich? Wenn ich wieder mal betrunken in der Badewanne eingepennt bin, wieso brennt dann die Sonne auf meinem Gesicht?
Wiederwillig überwinde ich mich dazu, die Augen einen Spalt zu öffnen, und raunze mürrisch, als die Sonne mich blendet. Über mir erstreckt sich ein klarer blauer Himmel, und die Wellen rauschen sanft an meinem Ohr. Bin ich... bin ich gestern Nacht etwa noch ans Meer gefahren? Hatte ich so einen Vollrausch?
Mein Schädel pocht ohne Unterlass. Ich stöhne etwas und drehe mich um, um den Boden zu ertasten. Erleichtert stelle ich fest, dass ich zumindest nicht auf's offene Meer hinaus getrieben wurde, spüre ich doch deutlich den schlammigen Boden unter meinen Knien und Handflächen. Doch... wo zur Hölle ist dann der Strand geblieben?
Ich richte mich mit wackligen Beinen auf, wische mir die nassen Haare aus dem Gesicht und drehe mich einmal herum, bevor ich wieder zusammensacke und nicht gerade elegant auf dem Hintern lande. Kein Ufer in Sicht, egal in welcher Richtung.
»Hallo?«, rufe ich etwas zaghaft heraus, »Ist... ist vielleicht zufällig jemand hier?«
Keine Antwort.
Noch einmal blicke ich mich um... doch da ist nichts. Nur Himmel und Wasser, und dazwischen lediglich der Horizont wo Hellblau und Türkis sich berühren.
Ein winziges Detail aber bedeutsames Detail wird mir mit einem Mal schlagartig bewusst: Die Sonne blendet mich zwar im Gesicht, doch gleichzeitig spüre ich ihre warmen Strahlen auch überall auf meinem Rücken und im Genick.
Ich drehe mich um, blicke nach oben und muss mir sofort meine Hand vors Gesicht halten um zu sicher zu gehen, dass ich nicht nur schiele und in meinem Zustand die Dinge doppelt sehe.
Doch es ist echt. Zwei Sonnen prangen hell am Himmel.
Wo immer ich gelandet bin, ich befinde mich nicht auf der Erde.