Die Organisation der Streitkräfte Lanois ist dem Laufe der Zeit zum Trutz bis heute überkommen. Möge ihrer jüngeren Historie auch kleiner Wandel innewohnen; ihre innere Struktur ist im Kern unverbrüchlich wie ihre Treue zum Herrscherhaus Kãn.
In der Hierarchie der Streitmacht Lanois finden sich derer fünf Ebenen. Als da sind von kleinster zu größter Rangfolge: das Fähnlein, das Banner, der Stander, das Heer und endlich das Großheer; die Gesamtheit aller Streitkräfte umfassend. An der Spitze eines Fähnleins je nach Gattung ein Rittmeister, Hauptmann oder Antwerkmeister waltet; die rangfolgenden Heeresteile von Obristen und Marschallen geführt sind. Die Befehlsgewalt über die Heere obliegt den Generälen, deren höchster führt als Oberster General das Großheer.
Den Grundstock der Heere bilden zu jeder Zeit jene tapferen Männer, denen das Führen einer Waffe Profession ist; wiewohl in Stellung beim Adel, der Stadtwache, als landfahrender Krieger oder gar in Diensten des Herrscherhauses. Zudem wird in Zeiten des Krieges ein jeder zwölfte Sohn des Landes, der mindestens fünfzehn Lenze, nicht aber deren fünfundvierzig vollendet hat, unbeschadet seines Standes einberufen. Dem Ruf seines Herrschers zu folgen, ist dabei eines jeden Lanoi Pflicht und Ehr! Dieser Obliegenheit enthoben sind lediglich Knaben und Greise, Versehrte und Siechende. Die Töchter des Landes sind mitnichten vom Dienst an der Waffe ausgeschlossen, obschon sie angehalten, zuvörderst ihre ehrenvolle Rolle als Wahrerin von Haus und Zukunft auszufüllen. Ab deren drei in einer Familie hat jede Zwölfte der nachfolgend geborenen Töchter ebenfalls dem Rufe ihres Herrschers zu folgen, insofern kein Sohn dieser Pflicht nachzukommen vermag.
Traditionsgemäß stellen alle zwölf Landesteile Lanois sowie Yara und Umland Männer für die Streitkräfte; jeder Landesteil dabei ein Stander. Aus dichtbesiedelten Gebieten wie Lenemie, Vertia und Diranda werden naturgemäß mehr Männer rekrutiert, als aus jenen mit weniger Bevölkerung, darob letztere Stander durch die Mannen Yaras verstärkt werden. Altem Brauch folgend sind die Stander der einflussreichsten Landesteile fest zu einem der drei Heere gehörig, wogegen andere unter wechselndem Befehl kämpfen.
Vordergründigste Pflicht der Streitmacht ist freilich der Schutz Lanois vor Gewaltstreichen der benachbarten Reiche, allen voran vor den seit unzähligen Generationen verfeindeten Barbaren Æhrans und den Glaubensfanatikern Utlays. Gleichwohl leisten einzelne Banner und Stander, im Notfall gar die Heere, auch bei der Sicherung des inländischen Friedens ihren Beitrag und werden hinzugezogen, wann immer die Männer der Stadtwachen an ihre Grenzen stoßen.
Folgendes Brevier wird dem geneigten Leser zuvörderst die Grundstruktur des Heeresregimes Lanois darstellen; hernach die drei Heere einzeln näher beleuchtet werden.
Die zum Verständnis benötigten gegenwärtigen Grenzverläufe zwischen Lanoi und seinen Nachbarreichen auf der Karte der nächsten Seite nachgebildet sind: https://schicksalsfeuerstuff.tumblr.com/image/175821958214. Abbildungen früherer Verläufe der Grenzlinien Lanois finden sich an entsprechender Stelle zur Geschichte des Reiches in diesem Almanach. Für eine Übersicht der Landesteile sei an die bis zum heutigen Tage unverändert gültige, detaillierte Landkarte Lanois im Einband dieses Almanachs erinnert: https://schicksalsfeuerstuff.tumblr.com/image/175878116814.