Die Landesteile im Westen Lanois stellen seit ehedem die Streitkräfte des Dritten Heeres. Dieser Zeiten rekrutieren die Mannen des Roten Mondes sich aus Salzau, Lemorin, Diranda und Taquoi. Ob der bedeutsamen Handelsroute durch Diranda, einem der Grenzgebiete zum Zwillingsreich der Viborianer sowie der grünen Auen entlang des im Grenzgebirge von Taquoi entspringenden Nias sind diese beiden Stander dem Dritten Heer von Anbeginn an fest zugehörig.
Pate für den Namen des Dritten Heeres stand eine seltene Naturbegebenheit des Himmels, im Volksmund auch Blutmond geheißen. Vom ersten General dieses Heeres, Arkyan Magian Ardora, seines Zeichens brennender Verehrer der Gestirnskunde und von aufbrausendem Temperament, aus Anlass der Heerestaufe in einer ebensolchen Nacht nach diesem bis zum heutigen Tag rätselhaften Geschehnis geheißen steht sein Name als warnend Sinnbild für dieses Heer. Aus miteinander verfehdeten Landesteilen Lanois nach Gutdünken und unter Zwang zusammengesetzt sind innere Spannungen, umstürzlerische Strömungen und aggressive Kriegsführung von jeher dem Roten Mond inbegriffen, wessenthalben nicht wenige ihrer Anführer den Tod nicht in der Schlacht fanden. Folglich die Banner des Dritten Heeres samt und sonders nach gefährlichen Ereignissen oder unbezwingbaren Dingen der Natur benannt sind.
Den mit 420 Mann stärksten Stander stellt das nördliche Diranda mit der von Hochpässen und Schluchten zahlreich durchbrochenen Gebirgslinie zu Rooc; vornehmlich Reiter. Je 150 Mann stark sind die Reiterbanner „Der Feuerball“ und „Der Sternenfall“, komplettiert durch 120 Mann Fußtruppen, „Die Stacheln“ geheißen.
Je ein Banner jeder Gattung entsendet Taquoi; insgesamt 360 Mann in diesem Stander kämpfen. Das Reiterbanner „Der Sturm“ stellt 120 Männer, „Die Funken“ Fußtruppen von 180 Mann. Ein kleines Banner, „Der Riese“ genannt, stellt 60 Mann Belagerungstruppen.
Das im Westen an die durch zahlreiche Schluchten und Pässe zerklüfteten Gebirgsketten Coohs grenzende Lemorin rekrutiert ebenfalls ein 60 Mann starkes Belagerungsbanner mit Namen „Der Turm“, ferner 150 Mann Fußtruppe, „Die Dornen“ geheißen sowie „Der Orkan“, das mit 180 Mann größte Reiterbanner dieses Heeres. In Summe führt das Stander Lemorin folglich 390 Mann ins Felde.
Salzau, der ob weiter Moore und des unbefestigten Grenzgebietes zu Cooh bevölkerungsärmste Landesteil Lanois, stellt mit 30 Mann das kleinste Belagerungsbanner des ganzen Großheeres, „Der Fels“ genannt, sowie 120 Fußkrieger, „Die Flammen geheißen“. Dessentwegen es von Kriegern aus Yara und Umland unterstützt wird, als da sind das 150 Mann starke Reiterbanner „Der Blitz“ und 120 Mann Fußtruppen mit Namen „Die Sterne“. Darob das Stander in der Zahl 420 Männer umfasst.
Das Generalsbanner „Die Monde“ verdeutlicht mit seinen seit ehedem 60 Mann Reiterei nicht nur die Vorliebe aller bisherigen Befehlshaber für eine angriffstaktische Ausrichtung dieses Heer. Auch eilt ihm von Stund der Taufe an ein eher berüchtigter, denn berühmter Ruf voraus; so mancher vormalige General sah in diesem Banner seine ganz persönliche berittene Meuchel- und Brandschatztruppe, deren vordinglichstes Ziel es war, auch abseits des Schlachtfeldes größtmöglichen Schaden an Gut und Bevölkerung anzurichten. Über die Kriterien nach denen der itzige Heermeister die Männer dieses Banners bestimmt hat, ist wenig bekannt. Allein, des Volkes Mund will, dass er die Waffenkunst eines jeden höchstselbst im Zweikampf auf die Probe gestellt hat. Gleichwohl scheint es gerechtfertigt die Treue dieses Banners zu seinem Anführer zu hinterfragen, da die Geschichte lehrt, wie vergänglich diese sein kann, sowie der Heermeister Schwächen offenbart.
Yo Valkja, ein geheimnisumwitterter und außerhalb der Reihen seiner Krieger mehr gefürchteter denn geachteter Mann fremder Herkunft, erhielt den Befehl über das Dritte Heer erst im ausgehenden Winter vor dem Ausbruch des itzigen Dreifrontenkrieges. In diesen zieht der Rote Mond mit 810 Mann Reiterei, 690 Mann Fußtruppen und 150 Man Belagerungstruppen. Mit in der Zahl 1650 Mann bildet es folglich das kleinste der drei Heere, nennt dafür aber die größte Reiterei sein Eigen. Die Heeresführung des um die 27 Winter alten Anführers steht dem Vernehmen nach ganz im Geiste Arkyan Magian Ardoras, dem er in nahezu allen Charakterschwächen nicht nur ähneln, sondern jenen gar übertrumpfen soll. Nichtsdestoweniger ist diesem Heermeister mit drastischen Mitteln gelungen, woran beide Vorgänger gescheitert sind; der Ruf des Roten Mondes nach vielen dunklen Jahren der Unehrenhaftigkeit und inneren Machtkämpfe in neuem Glanz erstrahlt und seine Mannen als einig Schlagkraft dieser Lande mit neuem Zusammenhalt und starker Bande in die Schlacht gegen das Zwillingsreich ziehen. In nahezu jedem Punkt seiner Erscheinung und Wesensart dem Anführer des Ersten Heeres entgegengesetzt, der Dritte Heermeister diesem in brennendem Hass verbunden ist, wiewohl er freundschaftliche Bande mit dem mittleren der Heermeister pflegt.
An der Seite des Dritten Generals stehen dessen etwas mehr als fünf Winter jüngerer Schüler Inor Kívíako als Vizegeneral sowie der mittlere und dem Vernehmen nach opportunistischste der Teusch-Brüder, Isidor Rochus von Teusch, als Magistrat. Der Wahlspruch des Roten Mondes lautet: „Dort, wo nie die Sonne wohnt, thront der feurig Rote Mond!“ Den schematischen Aufbau des Dritten Heeres bildet umseitig folgende Skizze ab: https://64.media.tumblr.com/81bf1c0bd40cb5a75eb651133a828bff/5c29e2930ac84477-d0/s640x960/657c564ba15516c3b3fe51ef24f3169e5dfabe49.jpg.