Oberflächlich betrachtet sah das, was an Prinzessin Osakas Kopf grünlich leuchtete, aus wie ein etwas groß geratener Ohrring. Ungewöhnlich, aber wahrscheinlich bald modern. Denn nichts, was sie tat, sagte oder zeigte, blieb lange verborgen im Reiche Absurdistans. Ettliche Papparotzis verbargen sich im Dickicht um Schloss Moosaik und warteten auf die Gelegenheit, ihre Neuigkeiten auszukundschaften und alsbald - und vor allen anderen - an die Händler in den umliegenden Dörfern und Städten zu verkaufen. Sie zahlten eine Menge guter Dinge, um den neuesten Schrei zu hören oder zu erschaffen.
Auch dieses Mal lauerte natürlich ein halbes Dutzend Paparotzis. Einige von ihnen hatten winzige Drohen ausgesetzt, die blitzschnell umherliefen und bewegte Bilder lieferten von allem, an dem sie vorbei kamen. "Da haben wir es - die Prinzessin investiert neuerdings in Luxusartikel", unkte Muhlmuh Kuh, als er zufrieden seine Drohen einfing und schnell die bewegten Bilder überflog. Mit dem kleinen Käfer in der Tasche wollte er gerade aufbrechen, als die Prinzessin vor das Burgtor trat.
"Oh, was für eine Ehre, Prinzessin."
Aus ihren Augen traf ihn ein langer, dunkler Blick. Sagen tat sie nichts, schritt anmutig hinaus und atmete tief ein. Mit der Hand spielte sie an diesem Ohrring.
"Ganz schön pelzig, ich möchte wissen, was für ein Tier sie dafür geopfert hat", knurrte Muhlmuh Kuh in seinen Bart und holte seine Drohen hervor. "So ein Mist, kaum noch Leistung!" Ob die Batterie halten würde? Er musste es riskieren.
Prinzessin Osako tat so, als habe sie nichts bemerkt und ging weiter. "Was er wohl vor hat, dieser Bärtige?" Ein kaum sichtbares Beben ging durch das Wesen, das der Paparotzi für Schmuck gehalten hatte. Es machte sich bereit für seinen Einsatz:
In einem Moment, in dem die Prinzessin von einem großen Baum verdeckt wurde, ließ sich der Ohrwurm schnell fallen. Dabei verlängerte er sich enorm. Die Drohen, die alsbald auftauchte, umwickelte er mit einem Ende, mit dem anderen hangelte er sich am Bein der Prinzessin wieder hinauf. Sie hielt ihre Hand auf und übernahm die Drohen, während sich der Wurm zu seiner ursprünglichen Größe zusammenzog und seinen Platz wieder einnahm.
"Danke", murmelte Osako und schritt hoheitsvoll weiter. "Die sieht aus wie die anderen. Hm." Schnell schaute sie die Bilder an, die die Drohen gemacht hatte. "Ich glaube, dich hat noch keiner wirklich entdeckt." Zufrieden sperrte sie den Käfer zu den anderen in ein kleines Kästchen.
Der Ohrwurm schaukelte leicht. Er freute sich auf das Abendmahl, das ihn in der Burg erwarten würde.