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»Au, ich hab ‘nen tierischen Kater«, knurrte Garrett, als er am Morgen die Stiege in den Wohnraum hinunterkraxelte.
»Guten Morgen, Schatz«, flötete Henry heiter aus der Küchennische und schenkte Kaffee ein.
»Schrei’ mich nicht an«, murmelte der junge Mann und rieb sich die Schläfen und den Hals. Ihr nächtliches Liebesspiel hatte zu einem Blutverlust geführt, da der Vampir ihn gebissen hatte. Offenbar hatte das die Wirkung des Rums noch verstärkt.
»Ich brauch eine brühheiße Dusche und ’ne Wagenladung Aspirin.«
»Gegen Kater hilft Kaffee.« Henry hielt ihm einen hin und grinste spitzbübisch.
»Ist was?« Zaghaft nippte Garrett an der Tasse und folgte mit seinem Blick Henrys Finger, der über ihn zeigte. Der junge Mann brummte.
»Ein Mistelzweig? Wirklich? Mir ist noch nicht nach Romantik so früh und vor der Morgentoilette.«
Der Vampir legte schmunzelnd den Kopf schief und setzte einen Hundeblick auf, der durch seine schokobraunen Augen wunderbar gelang.
»Du bist der Teufel«, knurrte Garrett, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
»Bekomme ich meinen Mistelzweig-Kuss?«
»Nach dem Zähneputzen!«
»Aber das bringt Unglück, sich darunter nicht zu küssen!«
»Das ist gar nicht wahr, die sollen Geister abhalten, du Schwindler. Aber na gut«, antwortete Garrett lächelnd und hielt Henry die Wange hin.