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Der Weihnachtsmorgen war mehr ein Weihnachtsmittag, als Henry und Garrett schließlich erwachten. Es hatte, nachdem die Nordlichter wieder verblasst waren, erneut zu schneien begonnen und der Wind, der um die Hütte geheult hatte, hatte bis in die frühen Morgenstunden angehalten. Keiner von beiden hatte es für nötig befunden, das Bett zu verlassen.
»Hmmm«, brummte Garrett, sich genüsslich streckend. »Ob der Weihnachtsmann wohl was gebracht hat?«, fragte er kichernd. Den Löwenanteil der Geschenke, die er für Henry besorgt hatte, hatte er in Gatwick gelassen. Es wäre dämlich gewesen, sie mitzuschleppen, nur um sie wieder mit heim zu nehmen. Doch eine Kleinigkeit hatte er eingepackt. Der Weihnachtsmorgen ganz ohne das Auspacken eines Päckchens war doch nicht dasselbe.
»Weiß nicht. Kommt der nicht aus Finnland? Vielleicht hat er uns nicht gefunden«, giggelte Henry unter der Decke und zog sich diese vom Kopf. »Na los, schauen wir nach. Ich bin durstig.«
Mit Kaffee machten sie es sich vor dem frisch eingeheizten Kamin gemütlich und beide bemerkten, dass jeder von ihnen etwas mitgebracht hatte. Grinsend zogen sie die Päckchen unter ihrem Bäumchen hervor und auf drei wickelten sie sie aus. Eine Sekunde herrschte verdattertes Schweigen, bevor beide lauthals in Gelächter ausbrachen. Sie hielten ihre Geschenke hoch und hatten Mühe, sich wieder zu beruhigen.
»Zwei Dumme, ein Gedanke«, presste Garrett hervor, als er den Pullover betrachtete, den er in den Händen hielt. Er war schwarz-rot gestreift mit grünen Rentieren und Tannenbäumen. In Henrys Schoß lag ein ähnliches Modell, marineblau mit weißen Schneeflocken.
»Ugly Christmas Sweater!«, lachte Garrett und zog seinen kurzerhand an.
»Gefällt er dir oder machst du das nur, weil es lustig ist?«, grinste Henry und tat es ihm nach.
»Ich liebe ihn«, schnurrte der junge Mann und küsste den Vampir. »Den trage ich jetzt jedes Jahr. Frohe Weihnachten, mein Liebling.«
»Dir auch, mein Herz.«
~ ENDE ~
In diesem Sinne, schöne Feiertage!