Hey.
Ich habe einen neuen Spitznamen für dich. Maikäfer. Weil du so süß auf dem Rücken liegst. Am Pool. Auf dem Bild, das dein Freund gepostet hat.
Nennt er dich manchmal so? Oder anders? Hat er dir jemals gesagt, wie schön dein Haar in der Sommersonne funkelt? Gefällt es ihm, wie deine Wimperntusche unter deinen Lidern zerfließt, wenn du dir mit deinen feuchten Handrücken über die Augen reibst?
Mir schon.
…
Apropos, Haar. Du warst beim Friseur, nicht wahr? Der im Einkaufszentrum in der City. Ich weiß, dass du den Post gelikt hast. 20 % Rabatt auf jeden Schnitt.
Ich habe mir den Vorher-Nachher-Shoot in deiner Story angesehen. Zweimal. Dreimal.
Zwölfmal.
Hast du mich in den Views erkannt?
Vielleicht würdest du dich freuen, wenn ich dir schreiben würde, dass mir das Ergebnis gefällt. Schulterlang, undercut … völlig egal. Auf meinem Display bist du immer wunderschön.
Mit und ohne Filter.
Aber weißt du was? Ein anderer Friseur hätte dich besser behandelt. Nicht so viel genörgelt und mehr auf deine Wünsche geachtet.
Ich hätte auf deine Wünsche geachtet.
Ob es dir wohl auffiele, wenn – 50 % auf jeden Schnitt auf meinem Facebookheader stände? Ob du zu mir kommen und mir dein weiches, duftendes Haar anvertrauen würdest? Ich habe früher oft den Pony meiner Cousine geschnitten, und sie war immer sehr zufrieden … haha.
Kleiner Scherz. Ich habe gar keine Cousine. Aber die brauche ich auch nicht.
Du reichst mir, mein kleiner Maikäfer.
Du reichst mir vollkommen.