Sie ist widerspenstig. Diese Molluske.
Kaum hat sie mein virtuelles Gift aus deiner Kommentarspalte getilgt, schleimt sie sich auf einer anderen Plattform in dein Leben und verkleistert meine Sicht auf dein süßes Antlitz.
Sie geht mir auf die Nerven. Pardon.
Er.
Wer ist er, was will er? Wie ist er auf dich aufmerksam geworden? Seit zehn Tagen und vierzehn Stunden zerbreche ich mir den Kopf darüber, wie ich dieses Subjekt aus unserer Beziehung schneide, doch es fällt mir von Like zu Like schwerer.
Weil du auf jeden seiner schmalzigen Kommentare reagierst.
Jeden einzelnen.
Ein Smiley, ein Upvote. Drei purpurne Herzen.
Das verletzt mich, mein Smaragdkäfer. Schlimmer, als du dir vorstellen kannst.
Anja kennt dich viel besser als er, Louisa hast du weitaus mehr von dir erzählt. Und mit Jonas sextest du manchmal sogar. Nicht so intensiv, wie er es gern hätte, aber du hast dich darauf eingelassen.
Bis vor zehn Tagen und vierzehn Stunden.
Natürlich ist das kein Problem für Jonas. Er ist sich deiner Zuneigung bewusst. Er ist geduldig. Er kann warten.
Aber Moritz nicht. Denn Moritz hasst Gastropoden. Und er kennt sich aus mit Schädlingsvernichtung.
Im Regen zertritt er ihre Häuser und schmiert sie mit den Sohlen über den Asphalt. Im Sonnenschein pflückt er sie von den Blättern, häuft sie zusammen und vertikutiert sie. Vollkommen gleich, zu welcher Tages- oder Nachtzeit, er sieht ihnen gern dabei zu.
Wie sie elendig krepieren.
Also gewöhne dich bitte nicht allzu sehr an den funkelnden Schleimfilter in deinem Followerbereich, mein Schatz.
Das Schneckenkorn ist schon gestreut. 🐌