Es ist etwas passiert. Etwas, das mich beunruhigt.
Zutiefst.
Mein Herzschlag legt zu, wenn ich daran denke. Abends, wenn ich das Fernglas auf den Fenstersims lege. Morgens, wenn ich aus meinem Traum mit dir erwache. Und jedes Mal, wenn mich eine Benachrichtigung von deinem Kanal erreicht.
Weil ich es nicht schaffe, deinen Beitrag zu liken.
Nicht vor ihm.
Beim bloßen Gedanken an sein Pseudonym wird mir übel. Sein selbstgefälliges Profilbildgrinsen ritzt meine Nerven blutig, seine Beharrlichkeit lässt mich vor Zorn zittern.
Du wirst beobachtet, mein Käferchen. Von Abschaum, der dich nicht kennt.
Nicht wie ich.
Er votet für deine Posts, kommentiert deine Bilder und schleimt sich in dein Leben wie eine Nacktschnecke auf der Türschwelle. Wenn ich könnte, würde ich sie zuschlagen, sie zerquetschen und ihre Eingeweide über die Verandafliesen schmieren. Ich würde sie anzünden. Das ganze Haus würde ich abfackeln, um seine widerlichen Smileys nicht mehr unter deinen Hashtags sehen zu müssen.
Er ist es nicht wert, dein Gesicht mit seinen Komplimenten zu besudeln.
Er ist nichts.
Aber keine Angst, mein Schatz. Bald wird deine Kommentarspalte wieder vor Reinheit erstrahlen. Dann werden allein Anna, Lukas und Kim deine zauberhaften Kurven vergöttern.
Dafür sorge ich, mein Liebling.
Und wenn ich alle Nacktschnecken der Welt verbrennen muss.