(Tristan ist hier 19 und Isolde 18 Jahre alt.)
Trotz Sonnencreme, einem breitkrempigen Sonnenhut und Schatten fühlte Tristan das Spannen und Stechen eines Sonnenbrandes in seiner Haut. In jedem anderen Moment wäre er zurück ins Haus verschwunden, um Schlimmeres zu verhindern, aber darüber dachte er nicht nach. Jetzt hatte er nur Aufmerksamkeit für Isolde, die mit geübten Zügen durch den Bergsee schwamm, der so klar war, dass Tristan kein Detail ihres Körpers verborgen blieb.
Neben ihm lag ihre Kleidung, in seinen Händen ein angebissener Sommerapfel, dessen Fleisch sich braun färbte. Die Äpfel hier oben waren klein, bleich und mehr sauer als süß — so wie er selbst.
Tristan wollte Isolde ewig zusehen, aber sie verließ letztlich das Wasser und joggte auf ihn zu, vollkommen nackt. Das Wasser perlte von ihrer gebräunten Haut, ihr dichtes rotes Haar klebte an ihrem stämmigen Körper. Als sie sich noch immer nass neben ihn auf die Decke setzte, blieb Tristan sprachlos. Seine Röte konnte er auf den Sonnenbrand schieben.
Isolde nahm den Apfel aus seiner Hand, aß ihn in zwei großen Bissen und warf den Rest ins Gebüsch.
„Wollen wir wieder heimgehen?“, fragte sie. „Ich glaube dir jetzt, dass du schnell verbrennst.“
Tristan schüttelte den Kopf. „Bleiben wir ein bisschen länger.“