„Wie sinnvoll ist das Geschlecht als Leistungsklasse?“ ist die Leitfrage dieser Ausarbeitung. Begründet in der biologischen Vielfalt der Geschlechter (2.1.1 Geschlecht biologisch) und den offensichtlich existierenden Problemen mit der Einteilung von Leistungsklassen im Sport nach dem binären Geschlechtssystem (2.2.3 Probleme mit dem Geschlecht als Leistungsklasse) lässt sich sagen, dass das Geschlecht als Leistungsklasse nicht unbedingt tauglich ist. Dennoch ist es so, dass große Teile der Menschheit diese Einteilung als sinnvoll und funktionstüchtig halten (2.2.2 Geschlecht als Leistungsklasse).
Das in dieser Ausarbeitung aufgegriffene Thema ist eines, welches stark von der subjektiven Meinung abhängt. Ich persönlich halte das binäre Geschlechtssystem in unserer Gesellschaft für nicht wirklich zukunftstauglich. Ebenso wie viele Wissenschaftler:innen sehe ich das Geschlecht als Spektrum und halte es für wichtig, dass jeder Mensch in der Geschlechtsidentität leben darf, der er sich zugehörig fühlt – somit sind auch Gender wie Non-Binary[1] oder Agender[2] für mich real, obwohl diese oftmals noch weniger anerkannt werden, als die Intersexualität. Daraus ergibt sich, dass ich für die Abschaffung präsumtiver Leistungsklassen bin. Stattdessen könnten neue Leistungsklassen im Bereich der funktionellen Leistungsklassen (2.2.2 Geschlecht als Leistungsklasse) gebildet werden. Dies würde unter anderem die für Menschen jedes Geschlechts (vorrangig Frauen* oder Nicht-Binäre Personen) oft unfairen Entscheidungen über die erlaubte Startklasse unnötig machen. Außerdem würden auch andere Formen der Diskriminierung, beispielsweise aufgrund von ethnischer Herkunft, Gewicht oder Körpergröße voraussichtlich minimiert.
Trotz aller Hoffnungen und Wünsche halte ich eine solche Entwicklung leider für unwahrscheinlich. Das binäre Geschlechtssystem ist in unserer Gesellschaft tief verwurzelt und eine Vielzahl von Personen möchte daran festhalten – ganz besonders im Sport. Somit wäre eine weitere Möglichkeit für die Zukunft das Einführen einer dritten Leistungsklasse, sodass jeder Mensch auswählen könnte, ob er als Mann*, Frau* oder (angelehnt an das dritte Geschlecht) Divers* antreten möchte.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------
[1] Wenn Menschen sich in den Kategorien «Frau» oder «Mann» nicht repräsentiert sehen, wird das auch non-binäres Geschlecht […] genannt. (https://www.nonbinary.ch/was-ist-non-binaer/ [So, 03.01.2021; 12.41Uhr])
[2] Agender Menschen, auch genderless genannt, haben kein Geschlecht, fühlen sich keinem Geschlecht zugehörig oder können mit dem Konzept von Geschlecht nichts anfangen. (https://queer-lexikon.net/2017/06/15/agender/ [So, 03.01.2021; 12.42Uhr])