Laryn bemerkte durchaus, dass Delia wohl oder übel auf sie gewartet hatte. Wieder tauchten diese gemischten Gefühle auf, auch wenn sie sie mittlerweile mit Tirzahs Hilfe etwas hatte ordnen können. Ihre Freundin tat es nicht, weil sie aufgegeben hatte, sondern um ihre Tochter zurück zu gewinnen. Sie war sich noch nicht sicher, ob sie wie ein einfaches Weibchen behandeln sollte oder nicht. Aber ihre Schritte wurden deswegen nicht langsamer. Thanos erkannte ebenso das Weibchen und rannte sogleich auf sie zu, um sie zu begrüßen.
Mit seinem ungestümen Verhalten schaffte es Thanos, dass Delia lachen musste. Sie strich ihm über den Kopf und klopfte ihm die Schuppen. Doch sie wurde schnell wieder ernst. Die Schultern gestrafft trat sie auf Laryn zu und grüßte sie respektvoll, wie sie sie die ganze Zeit über als ihre Lehrmeisterin begrüßt hatte.
Sacht legte Tirzah seiner Gefährtin eine Hand auf die Schulter, doch er würde sich nicht einmischen. Noch war es keine Sache des Rates. Das ging allein Laryn und ihre Schülerinnen an. „Ich gehe vor“, gab er ihr leise zu verstehen. Die Tür schloss sich hinter ihm und ließ die Beiden allein.
Sie blieb stehen und musterte Delia. Alleine ihre hart trainierte Selbstbeherrschung war es, die verhinderte, zu zeigen, wie wütend und enttäuscht sie war. Auf Tirzahs Worte nickte sie und sie wartete auch geduldig, bis er verschwunden war. Die Tür schloss sich und Laryn ließ ihre Trophäen vor ihre Füße fallen. Die Arme verschränkte sie und ihr Blick wurde streng. „Sprich", verlangte sie.
Wie es der Respekt verlangte, hatte Delia geschwiegen, bis sie aufgefordert wurde zu sprechen. Nun brach jedoch alles aus ihr heraus. „Es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht habe! Ich habe es nicht aufgegeben, Jägerin zu werden und ich werde es auch nie, aber ich kann nicht meine Tochter dafür opfern.“ Sie sah zu Boden. „Meinen Gefährten habe ich bereits verloren, aber ich kann Janna nicht aufgeben. Das hat sie nicht verdient.“ Delia atmete tief durch und sah Laryn direkt ins Gesicht. Sie zwang sich zur Ruhe. „Wenn Janna erwachsen ist und sie ihren Weg gefunden hat, würde ich mich geehrt fühlen, mich erneut deine Schülerin nennen zu dürfen.“ Mit allem gebührenden Respekt, die rechte Hand auf der linken Schulter, grüßte sie Laryn. „Bis dahin hoffe ich, dass ich dich trotz allem meine Freundin nennen darf.“ Sie hoffte es so sehr.
Laryn wartete, bis Delia zu Ende gesprochen hat. Kein bisschen lockerte sich ihr strenger Blick. Sie schwieg auch noch eine ganze Weile, bis sie schließlich wusste, was sie antworten sollte. "Die Zukunft bringt starke Jägerinnen hervor. Die Männchen werden es alle früher oder später akzeptieren. Ich sehe daher keinen Verlust, dass Makish dich verstoßen hat. Du hast jemanden verdient, der dich und deinen Weg genauso respektiert, wie dich selbst. Mir fielen ebenso deine Blicke auf, die du Rhutvak zugeworfen hast und mir ist es immer noch schleierhaft, warum du deine Chancen dahingehend nicht nutzt. Du behauptest, den Weg der Jägerin nicht aufgegeben zu haben. Ich sehe es anders. Jägerin zu sein bedeutet, dafür einzustehen, wofür zu kämpfst, keine Kompromisse einzugehen, sich durchzusetzen. Ich verstehe deinen Verlust in Janna. Vielleicht sogar besser, als alle anderen. Aber was glaubst du, was diese Entscheidung deinerseits dir gebracht hat? Du gibst Makish nach, aber es steht trotzdem nicht fest, ob er nun zulässt, dass du dich wieder um deine Tochter kümmerst. Ein einfaches Weibchen hat auch nichts in meiner Wohnung verloren. Du lässt dir lieber auf der Nase rumtanzen, anstatt dass du kämpfst. Ich hätte dich gelehrt, wie du Makish herausforderst und besiegen kannst und für das Recht über deine Tochter einstehen kannst. In der Zwischenzeit hätte ich alles daran gesetzt, den Rat davon zu überzeugen, dass ihr euch regelmäßig sehen könnt. Aber stattdessen... hast du aufgegeben."
„Ich habe nicht aufgegeben!“, protestierte Delia. „Ich...“ Wie sollte sie das Laryn nur verständlich machen? Es fiel ihr zwar schwer, Makish nicht doch ein wenig hinterher zu trauern, doch sie hatte mit ihm abgeschlossen. Selbst wenn er sie wieder umwerben würde, würde sie ablehnen. Und was war so falsch daran, dass sie noch abwarten wollte, bevor sie sich Rhutvak näherte? Er war ein großer Jäger, beeindruckend in seiner Gestalt, anziehend und wenn sie sich nicht in den Kopf gesetzt hätte, sich zuerst als Jägerin zu beweisen, würde sie sich ihm schon längst präsentieren und um ihn werben. Doch sie wollte nicht riskieren, erneut verstoßen zu werden, nur weil sie Jägerin werden wollte. Es hatte auch nichts mit einem Kompromiss zu tun. Sie wollte doch nur nicht, dass ihre Tochter unglücklich war.
Am Meisten traf sie jedoch die Ablehnung Laryns als ihre Freundin. Geschlagen senkte Delia den Kopf. „Ich habe nicht aufgegeben, Laryn“, sagte sie hart. „Und das werde ich auch nicht.“ Letztendlich sah sie sie doch wieder an. „Dann werde ich eben allein meinen Weg finden.“ Sie wandte sich zum Gehen.
Genau in dem Moment, als sich ihre Freundin umdrehte, packte sie sie und beförderte sie zu Boden. Den Fuß auf ihrer Brust abgesetzt, hinderte sie sie daran, wieder aufzustehen. Wütend beugte sie sich zu ihr hinab. „Und wieder hast du aufgegeben!“, schrie sie sie nun an. „Bleibe hartnäckig! Es hat keinen Sinn, wenn du mich fragst, ob ich dich in ein paar Jahren unterrichten werde und dann bei dem leisesten Zweifel daran, einfach umdrehst und abhaust!“ Ihr Atem bebte. Nicht vor der Anstrengung, viel mehr vor Wut. Laryn richtete sich auf, verlagerte aber ihr Gewicht aber noch auf die Brust Delias. „Glaubst du ehrlich, Janna würde das wollen?“, fragte sie. „Dass du deinen Weg als Jägerin für sie aufgibst, wenn auch auf Zeit? Hast du so große Zweifel in deiner Meisterin, dass du glaubst, ich könnte dich nicht dazu befähigen, gegen Makish anzutreten?“
Knurrend umfasste Delia den Fuß auf ihrer Brust. „Ich habe NICHT aufgegeben!“, fauchte sie und wandte den Griff an, den ihr Laryn gezeigt hatte, um sie auszuhebeln. „Doch ich werde nicht als Jägerin um meine Tochter kämpfen, sondern als Weibchen! Jedes Weibchen sollte das Recht haben ihre Kinder zu sehen, selbst wenn sie verstoßen werden! Nicht nur Jägerinnen!“
Laryn runzelte die Stirn, als Delia sich zu wehren begann. Sie war nicht konzentriert genug, aber die Wirkung verfehlte es trotzdem nicht. Sie war die einzige Schülerin gewesen, die niemals aufgegeben hatte, wenn sie mal am Boden lag. Sie ließ von ihr ab und sah zu ihr. Wie könnte sie daraufhin nicht nachgeben? Als Meisterin vielleicht… aber nicht als ihre Freundin. Freundschaft. Bedeutete es das? Nachzugeben, wenn sonst keiner nachgab? Auch sie als Jägerin? Obwohl sie sich geschworen hatte, niemals nachzugeben? Mit einem Schnauben reichte sie ihr endlich die Hand, um ihr aufzuhelfen. „Glaubst du nicht, du hättest schneller dein Ziel erreicht, wenn du Jägerin wärst?“, hörte sie sich fragen. Aber ihre Stimme hatte sich verändert. Sie war nicht länger wütend.
Nach einem Moment des Zögerns ergriff Delia die dargebotene Hand und ließ sich aufhelfen. „Ich habe nicht aufgegeben“, wiederholte sie noch einmal. „Ich werde Jägerin werden.“ In diesen wenigen Worten lag all die Entschlossenheit, die sie in dieses Ziel setzte. „Möglicherweise könnte ich als Jägerin schneller etwas erreichen, aber das ist etwas, das ich als Mutter erreichen muss. Nicht jedes Weibchen kann als Jägerin für seine Rechte kämpfen und sie sollten es auch nicht müssen.“ Was einzig und allein als Kampf um Janna begonnen hatte, war in den letzten Tagen zu mehr geworden. Delia war klar geworden, dass die Weibchen immer im Nachteil waren, wenn sie verstoßen wurden oder ihren Gefährten verließen. Wenn sie nun schon das Recht bekamen, Jägerinnen zu werden, dann sollten sie doch auch mehr Rechte erhalten, was ihre Nachkommen betraf. So wie die Männchen dieses Recht hatten. Wenn sie dies nun als Jägerin durchsetzte, wäre wirklich erreicht, was erreicht werden musste?
Ohne weiteres zog sie Delia hoch und… nickte schließlich. Das war schlüssig und sie verstand es. Auch wenn sie ihre Entscheidung in dieser Sache nicht gutheißen konnte. Das nächste Problem wurde ich auch schon bewusst. Wie wollte sie sich als Mutter durchsetzen, wenn sie nicht einmal zum Rat durfte? „Wie lautet dein Plan?“
Mit dieser Frage hatte Laryn sie erwischt. „Ich habe noch keinen Plan“, gestand sie. „Ich brauche jemanden, der für mich beim Rat spricht.“ Das war eindeutig Fakt. „Obwohl ich gern selbst mit ihnen reden würde. Als Mutter.“ Sie sah Laryn an. „Die korrekte Vorgehensweise wäre, wenn ich zuvor mit unserem Ältesten rede, so dass dieser mein Anliegen dem Rat vorbringen kann, aber... Er ist auch nur ein Männchen und ich weiß nicht, ob er meine Bitte verstehen würde.“
Laryn ging ein paar Schritte hin und her, um nachzudenken. Es wäre tatsächlich nicht gerade optimal, wenn Delia sofort bei Tirzah vorsprechen würde. Es mochte wohl sein, dass er das oberste Ratsmitglied war, aber das hieß noch lange nicht, dass die Clans sich damit über ihre Ältesten hinwegsetzen konnten. Schließlich nickte sie kurz, als sich eine Idee in ihrem Kopf geformt hat. „Du hast sehr wahrscheinlich Recht. Er würde dir nicht zuhören, nicht dir alleine. Suche dir Verbündete. Im Frauenhaus wirst du bestimmt einige davon finden, die auf deiner Seite sind. Wenn du als Stimmträgerin dann bei Talin deine Bitte äußerst, wird er es wohl kaum ignorieren können.“
Konzentriert hörte Delia zu. Ihr Gesicht hellte sich auf. „Das könnte funktionieren“, stellte sie hoffnungsvoll fest. Es gab mit Sicherheit ein paar Frauen, die Kinder zurückgelassen hatten, als sie sich von ihren Gefährten getrennt hatten oder verstoßen worden sind. Und wenn diese ebenfalls mehr Rechte einfordern würden, vielleicht konnten sie auch an die Weibchen der anderen Clans herantreten. Sie packte Laryn an den Schultern. „Danke Laryn!“, sagte sie. „Danke danke danke...“ Nicht nur dafür, dass sie verstand, weshalb sie diesen Kampf nicht als Jägerin führen wollte, sondern auch für ihre Hilfe. Warum war sie nur nicht selbst darauf gekommen? „Ich werde sofort anfangen!“ Damit ließ sie ihre Freundin stehen und lief zur Küche. Dort würde sie wohl die meisten Frauen finden.
Laryn war auf Delias Überfall doch recht erschrocken, musste dann aber irgendwie grinsen. Kopfschüttelnd sah sie ihrer Freundin nach. „Armer Tirzah…“, entkam ihr. Das alles würde ganz sicher auf ihn zurückfallen.
Ihre Sachen wieder geschultert, betrat sie das Haus. Sie fand ihren Gefährten genau dort, wo sie ihn vermutet hatte. In seinem Trophäenraum. Immerhin hatte er ein paar neue und die wollten ebenso ihren Platz finden, wie alle anderen auch. Ihr Blick glitt zu dem menschlichen Schädel, der unter all den anderen ziemlich unterging. „Ich verstehe nicht, warum du ihn hier aufgehängt hast“, meinte sie leise. „Das ist dein Haus und da sollten keine ungebetenen Gäste sein.“ Nachdenklich ließ sie ihre Finger über den blanken Knochen streichen.
Tirzah wandte sich zu seiner Gefährtin um. Einen Moment lang stockte er, als er registrierte, was die Geste bedeutete. Er hatte geahnt, vermutet, dass sie wusste, dass er Raymond gejagt hatte. Immerhin hatte er sich für ein paar Tage ohne sie auf die Jagd gemacht. Und das zu einer Zeit, in der sie eigentlich jede Jagd gemeinsam bestritten hatten. Das Thema 'Raymond' war jedoch nie zur Sprache gekommen. Was ihm eigentlich nur recht war. Eigentlich hätte er wissen müssen, dass Laryn längst gewusst hatte, zu wem dieser Schädel einst gehört hatte. Es wäre wohl eher verwunderlich, wenn sie es nicht täte.
Er trat zu ihr. Seine Hand legte sich auf ihre und zog sie von dem Schädel weg. „Er ist eine... Erinnerung“, antwortete er. So wie es die zerstörte Brustplatte einst gewesen war. Eine Mahnung, dass er Laryn an einen anderen verlieren könnte, wenn er ihr Vertrauen betrog.
Laryn trat näher an Tirzah heran, als er ihre Hand von dem Schädel wegnahm. Wollte er nicht einmal, dass sie ihn noch in seinem Tod berührte? War es immer noch so schlimm? Ihr Blick war sanft, als sie zu ihm hoch sah. „Geschichte…“, korrigierte sie ihn flüsternd.
„Eine Geschichte, die sich nie wiederholen wird“, versprach er und strich ihr sacht über die Wange. Er hatte sie damals benutzt und bereute es bis jetzt. Andererseits hatte es ihn und sie ebenso in eine Position gebracht, die sie ohne diese Begebenheiten nur schwer oder gar nie erreicht hatten. Laryn war dabei den Begriff der Jägerin zu etablieren und er... hatte die wohl undankbarste Aufgabe. Wann immer er im Rat ein Veto einlegen und durchsetzen würde, brachte er die anderen Räte gegen sich auf. Ganz gleich, wie Recht er im Endeffekt haben würde.
„Möchtest du mir erzählen, was Delia wollte?“, fragte er nach, um das Thema zu wechseln. Sie war nicht mit Rüstung erschienen, sondern im Kleid. Wie ein einfaches Weibchen. Also konnte es kaum sein, dass sie als Schülerin zu Laryn zurückgekehrt war. Oder doch? Immerhin hatte sie sie ganz so gegrüßt.
Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich in die zärtliche Berührung. Sie machte sich auch nicht die Mühe, ihn bei ihrer Antwort wieder anzusehen. Zu sehr genoss sie es, bei ihm zu sein. Morgen würde das ganz anders aussehen und sobald Delia ihre Gefolgschaft zusammen hatte, erst recht.
„Delia hat sich entschuldigt und bat mich darum, sie wieder zu unterrichten, wenn Janna erwachsen ist. Sie möchte als Mutter für mehr Rechte kämpfen und ich verstehe das. Bevor ich ihr allerdings sagen konnte, dass sie damit rechnen sollte, dass ich in ein paar Jahren auch tot sein könnte, ist sie schon auf und davon. Sie wird Weibchen um sich scharen und ihr Anliegen Talin vortragen. Ich fürchte, Geliebter, du wirst in nächster Zeit einiges zu tun haben…“
Das klang tatsächlich nach einer Menge Arbeit für ihn und die Räte. Trotzdem hoffte Tirzah, dass Delia es schaffen würde, ausreichend Weibchen um sich zu scharen, um genug Druck ausüben zu können. Es war tatsächlich eine Zeit der Veränderungen. Und es war Zeit für Veränderungen. Bei einem musste er jedoch widersprechen. „Du wirst bestimmt nicht in ein paar Jahren tot sein“, meinte er. „Du bist zu gut und außerdem hast du die Verantwortung für deine Schülerinnen. Du willst sie doch nicht etwa mitten in der Ausbildung im Stich lassen?“ Davon völlig abgesehen, konnte er nicht zulassen, dass sie auf eine Jagd ging, die ihr Können so weit überstieg, dass es ihr Tod wäre. Er wollte sich sein Leben ohne Laryn schlicht nicht vorstellen.
Nun öffnete sie doch wieder ihre Augen und blickte schmunzeln zu ihrem Gefährten hoch. Das waren durchaus gute Gründe, warum sie nicht in den nächsten Jahren sterben sollte. Dennoch war sie nicht fehlerfrei. Einmal nicht aufgepasst und es war vorbei. Vor allem, weil niemand so gut wie Tirzah ihren Rücken decken konnte und er leider im Rat festsaß. Aber Laryn meinte, etwas anderes als Schmeicheleien rausgehört zu haben. „Was ist los, Tirzah?“, fragte sie und grinste schelmisch. „Angst, dass du morgens keine Kissenschlachten mehr erlebst?“
Er lachte leise. „Es wird langweilig ohne Kissenschlachten“, gab er grinsend zurück. „Allerdings könnte ich versuchen, mir Ersatz zu suchen.“
Empört stieß Laryn Tirzah zurück. „Untersteh dich!“, fauchte sie, wenn auch nicht sonderlich ernst. Schnell ließ sie ihre Angriffsstellung wieder fallen und nahm eine ganz andere Haltung ein. Provokativ. „Na schön. Wenn du das so sagst, hast du bestimmt nichts dagegen, wenn ich…“ Ihre Hand hob sich über Raymonds Schädel und kam diesem immer näher.
Kaum einen Moment später hatte Tirzah den winzigen Abstand zwischen ihnen überwunden und seine Arme um Laryn gelegt. Er fesselte sie ja schon beinahe damit, auch wenn er wusste, dass sie sich durchaus dagegen wehren könnte. „Ich sagte 'ich könnte'“, grollte er sacht in dieser bestimmten Stimmlage, mit der allein er seine Gefährtin schon erregen konnte. „Was nicht bedeutet, dass ich auch würde. Zumindest nicht, so lange ich dich habe und du mir Kissen hinterher wirfst.“
Sie lachte, als Tirzah sie einfing. Anstatt sich zu befreien, legte sie ihre Arme um ihn. „Ich werde alle Kissen der Welt nach dir werfen, die mir in die Finger kommen“, antwortete sie grinsend. Seine Stimme ließ sie ganz und gar nicht kalt und sie wusste schon genau, was die nächsten Augenblicke geschehen würde. „Komm. Lass uns Raymond eifersüchtig machen.“ Mit dem letzten Wort des Satzes fiel prompt der Schulterschutz ihres Gefährten zu Boden.
tbc...