Der Prenzelberger
Mein augenblicklicher tagsüber Aufenthaltsort ermöglicht mir diese speziellen Menschen in Augenschein zu nehmen.
Wichtig: es gibt ihn nicht, also erstens ist er mehrheitlich weiblich, meistens zwischen zwanzig und fünfzig entweder schwanger, Kinderwagen schiebend oder mindestens mit zwei, mehr oder minder herzlichen Kinderlein im Schlepptau, laut gestikulierent quer über Straßen, Plätze und mit Tischen blockierten Gehwegen unterwegs. Der freundliche ehemalig junge Mann der bereitwillig Platz machen würde, weil echt kein Durchkommen ist, weiß leider nicht wohin. Madame starrt auf ihr mobiles Endgerät und taumelt laut redend über die gesamte Breite des zu Verfügung stehenden Platzes. Leider kann ich auch nicht fragen, ob ich helfen kann, da ich das, was ich höre nicht kenne und es für eine Mischung aus schwäbisch, russisch und irgend einen Resavatsdilekt aus der Sahelzone halte.
Die Zweite also andere Sorte Mensch die mir begegnet sind die Schüler. Nein, das heißt Elite von morgen. Denn dort befinden sich zahlreich überlaufene Gymnasien. Alles, was es trotz bester familiärer und monnitären Voraussetzungen nicht bis zum Oberarzt, Nobelpreisträger oder bis zur Bezirksbürgermeisterin bringt, wird Autohändler, Youtuber oder macht sonstwas mit Medialkunst.
Menschen über sechzig sieht man nur noch sehr vereinzelt. Diese kramen dann nach leeren Flaschen in den Mülleimern und gehören offensichtlich nicht wirklich hier her.