Der Wanderer
Einsam durchstreift er die Welt,
mit wenig Gepäck, Gehstock und Zelt.
Zielstrebig kommt er daher,
über jedes Terrain, sei der Weg noch so schwer.
Schweigend folgt er den Winden,
was hofft er nur zu finden?
Einen Menschen, Erleuchtung, oder ein Objekt?
Niemand weiß, was im Kopfe ihm steckt.
War er nicht erwünscht, sogar auf der Flucht?
Schwankend überquert er eine Schlucht.
War es sein Wunsch, die Welt zu erkunden,
eins mit der Erde, für immer verbunden?
Sucht er nach Antwort, Wahrheit und Wissen,
sein Arm übersät mit Spuren von Bissen.
Wofür nur nimmt er die Strapazen auf sich?
Müde kratzt er sich den juckenden Stich.
Seine Haare lang, grau und zerzaust,
sein Gesicht geschwollen, Abdruck einer Faust.
Beinahe leblos starren zwei eisige Augen,
die zum sehen wohl kaum noch etwas taugen.
Seit Jahren ist der Mann nun schon unterwegs,
steht nun am Ende seines langen Wegs.
Dies ist das Ziel seiner Wanderschaft,
er zieht sich aus, mit letzter Kraft.
An diesem Ort, wurde er geboren,
an diesem Platz hat er alles verloren.
Als junger Mann fand er hier einst sein Glück,
nach langer Zeit, brach heraus, aus ihm ein Stück.
Was er verlor, war seine Familie,
legt auf die Steine, eine zarte Lilie.
Kraftlos fällt er in sich zusammen,
Erinnerungen im Herzen, brennen wie Flammen.
Weinend liegt er neben den Steinen,
klammert sich fest an den Gebeinen.
An Frau und Kinder, hat er gedacht,
weiß es noch klar, hat sie umgebracht.
Von seiner Tat weiß niemand Bescheid,
er brachte ihnen ach so viel Leid.
Wie konnten sie nur, sie wollten nicht hören,
warum mussten sie ihn andauernd stören?
Wutentbrannt, nahm er sich Frau und Kinder vor,
versteckte sie heimlich im nahen Moor.
Lebte dann ein neues Leben, an einem fernen Ort,
doch dachte immerzu, an seinen Mord.
Gewissensbisse ihn bis zuletzt plagen,
unbeantwortet, bleiben die Fragen.
Nur wegen ihnen kehrte er heim,
wollte am Ende, bei ihnen sein.
Ende