Textsorte: Roman; Themen um Survival, recht cozy
Inhalt: Eine Gruppe Kinder/Jugendlicher strandet auf einer Insel und muss überleben. Geplant war nicht viel Drama, sondern eher cozy Beschreibungen, wie sie beispielsweise einen großen Baumstamm auseinandernehmen, um daraus Teller und anderes Material zu schnitzen, und wie sie kleine Ausflüge unternehmen, im überschwemmten Gebiet Früchte finden und ernten ... So ein bisschen wie ein Aufbau-Simulator, nur in Buchform! Die Idee ist wirklich uuuralt und basiert auf einem Spiel, das wir als Kinder gespielt haben.
Vorhanden: Ein längst wieder verworfener Anfang. Ich ... kann gar nicht sagen, wie viele Jahrzehnte das alt ist.
Co-Civilisation
Die Insel:
Linda, Felix und Tim waren Freunde, seit sie sich kannten. Und sie kannten sich bereits seit ihrem dritten Lebensjahr. Als sie heute vom gemeinsamen Einkaufen zurückkamen ahnten sie noch nicht, dass sich ihr Leben sehr bald grundlegend ändern würde. Sie wollten zusammen spielen, als zwölf- und dreizehnjährige in ihrem Dorf gab es auch wenig anderes Angebot. In dem kleinen Laden am Marktplatz holten sie sich eine Flasche Cola, zwei Kaugummis und eine Tafel Schokolade, die sie sich sofort teilten. Ihr Spielplatz war eine weite Wiese außerhalb des Dorfes. Mit einem kleinen Boot paddelten die Kinder den kleinen Fluss hoch, der sie zu ihrer Wiese brachte. Die Wiese war zu uneben, um aus ihr eine Ackerfläche zu machen, sie gehörte zum Vorgebirge. Dahinter begannen die Berge, eigentlich nur größere Hügel. Aber da sie weit und breit die höchsten Punkte waren, nannten die wenigen Menschen hier sie die Berge.
Heute war der Fluss bereits durch das Schmelzwasser angeschwollen. Obwohl die Kinder für ihr Alter ziemlich kräftig waren, fiel es ihnen schwer, ihr kleines Boot den Fluss gegen die Strömung hinaufzubewegen.
„So schwer war das seit hundert Jahren bestimmt nicht!“ keuchte Tim. Er war der Größte der drei und hatte lange, blonde Locken. Nicht schulterlang, nur knapp über die Ohren. Seine Haare wehrten sich hartnäckig dagegen, in gekämmter Form zu bleiben und war nach wenigen Sekunden bereits wieder strubbelig. Felix auf der anderen Seite des Bootes antwortete: „Bestimmt seit tausend Jahren nicht mehr! Das ist auf jeden Fall ein neuer Rekord!“ Felix war klein und hatte braune Haare, die etwas halb so kurz waren wie Tims. Beide Jungen waren kräftig und hatten weiche Gesichter, Tim hatte blaue Augen, Felix braune. Sie trugen einfache Kleidung in Braun- und Grüntönen. Linda, die im hinteren Teil des Bootes saß, schwieg. Ihre Haare waren rötlich und schulterlang, die Augen von einem tiefen Blau. Sie war die reifste unter ihren Freunden, unter den ganzen Kindern im Dorf.
Auf der Wiese tollten die Kinder umher, spielten Fangen und Verstecken. Die Wiese mit ihren Gräben und kleinen Buschbeständen war ein optimales Spielfeld. Erst spät am Abend tauchten die Kinder, müde und erschöpft, aus ihrer Spielwelt auf. Was sie sahen, lies sie erschrecken: Ihr Dorf, tief unter ihnen, war mit Wasser bedeckt. Entsetzt beobachteten die Kinder, wie das Wasser immer noch stieg.
„Mama!“ rief Felix. Von unten kam keine Antwort.
Die drei Kinder fuhren mit ihrem Boot nach unten. Nur noch die Hausdächer ragten aus der Flut hervor. Schockiert ruderten die Kinder weiter. Es fing an zu regnen, erst leicht, dann immer stärker und stärker, bis sich die Kinder hilflos aneinander drängten. Irgendwann schliefen sie, eng zusammen gekuschelt, ein.
Der nächste Morgen brachte einen Regenbogen, als die letzten Wolken verschwanden und jede Menge Wasser. Tatsächlich war die ganze Ebene überflutet, auch die Insel, auf der die Kinder gestern noch gespielt hatten. Am Horizont war jedoch noch etwas Land zu sehen. Die Kinder zwangen ihre vor Kälte steifen Glieder, dorthin zu rudern. Das Land war anscheinend die Kuppe der Berge. Es waren mehrere kleine Inseln mit seichtem Gewässer dazwischen. Müde landeten die Kinder und zogen das Boot an Land, bevor sie vor Erschöpfung einschliefen.
Als sie, ausgeruhter, erwachten, war ihre Insel zwar getrocknet, das Wasser aber immer noch da. In der Zwischenzeit hatten die Kinder einen gehörigen Hunger und Durst entwickelt, trotzdem teilten sie sich ihre Vorräte auf Lindas Rat hin ein. Jeder bekam einen Kaugummi und einen Schluck Cola.
Linda hatte bereits mehrere Bücher über ähnliche Situationen gelesen. Sie wusste, dass sie Feuer brauchten, Nahrung und – am wichtigsten – Wasser. Zu dritt sammelten die Kinder Holz und erforschten dabei die Insel. Es gab nicht viel zu erfahren. Die Insel war vielleicht sechs, sieben Meter im Durchmesser und annähernd kreisrund. Zwei kleine Bäumchen wuchsen hier, einer war ganz klar ein Apfelbaum. Auch wenn die Früchte noch nicht reif waren, aßen die Kinder jeder einen der sauren Äpfel. Das Holz, das sie sammelten, legten sie zum Trocknen auf einen großen Stein, der sich in der Mitte ihrer Insel erhob. Mit einem scharfkantigem Stein, den sie gefunden hatten, machten Felix und Tim Rinde von einem dickeren Ast ab und entdeckten darunter haufenweise tote Insekten. Linda lies die beiden ein Loch in der Erde als Vorratskammer ausheben, in die die Jungen die Insekten dankbar und angeekelt versteckten. Tim baute sogar aus Blättern und Holzstückchen eine Art Dach darüber.
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Marvin Grauwolf (https://belletristica.com/de/author/marvin-grauwolf-1658)