Zwischen Kommen und Gehen lag Lust und Gier.
Verlangen und Fieber.
Eilige Hast und sanftes Stöhnen.
Durchwühlte Laken, schwitzende Körper und seufzendes Flüstern.
Immer und jedes Mal aufs Neue. Manchmal lagen Stunden dazwischen, manchmal lange Wochen.
Lippen, die sich trafen.
Hände, die Körper erkundeten.
Wie Ertrinkende klammerten sie sich aneinander.
Schliefen eng umschlungen.
Die Worte des Begehrens waren allgegenwärtig.
Nie wusste sie, wann er kam oder wie lange er bleiben würde. Wenn er aber da war, dann zählte nur sie. Jeder Zentimeter ihrer Haut wurde mit Küssen bedeckt.
Jeder Millimeter erforscht, wie beim ersten Mal.
Damals.
In der regnerischen Sommernacht, als ein Blick reichte.
Sofortiges Einverständnis.
Seine Stimme war rau gewesen, als er sie einlud.
Ihr Körper glühte, bevor er sie erstmals berührte.
Die Sanftheit seiner großen Hände hatte sie überrascht, ihr fast den Atem genommen.
Sie waren überrascht worden von dem Regenguss.
Sie auf dem Weg von einem mißglückten Date.
Er von der Abendvorstellung.
Das kleine Hotel, keine hundert Meter entfernt von der nächsten Bahnstation, war ihr zufälliger, gemeinsamer Anlaufpunkt gewesen.
Kurz unterstellen.
Warten, bis der Regen nachließ, um einigermaßen trocken nach Hause zu kommen.
Er saß an der Bar, hatte sich zur Überbrückung ein Getränk bestellt.
Sie fand nur den einen Platz.
Neben ihm.
Erst hatte sie ihn gar nicht wahrgenommen. Erst als sie ihre nasse Jacke auf hing und den Schirm zum Trocknen auf spannte, erwiderte sie sein Lächeln.
Sie bestellte ebenfalls ein Getränk.
Er bezahlte ungefragt.
Zufällig hatten sie sich für das Selbe entschieden. Sie lachten darüber. Tranken langsam, um den Moment des Abschieds hinauszuzögern.
Er nahm den letzten Schluck.
Sie tat es ihm Sekunden später gleich.
Dabei sahen sie sich an. Die Intensität raubte beiden den Atem. Dabei glaubte keiner von Beiden an die Liebe auf den ersten Blick. Was den Ausschlag gab? Keiner konnte es später sagen.
Sie stand auf. Wollte sich verabschieden.
Er schüttelte den Kopf. Und bat, sie möge bleiben.
Wozu, hatte sie wissen wollen.
Er hatte den Kopf etwas schief gelegt. Sein Blick in ihre Augen ging direkt in ihr Herz. Und in ihre Seele.
Sie nickte nur.
Er räusperte sich.
Ging zur Rezeption. Kam wieder.
Ihr Herz schlug bis zum Anschlag. Wortlos hielt er den Schlüssel hoch.
Im Aufzug war es warm. Und eng. Noch immer schlug ihr Herz unruhig.
Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. Ein eiskalter Schauer jagte über ihren Körper. Zitternd folgte sie ihm in den kleinen Flur.
Ins Zimmer.
Nummer 366.
Für die nächsten 16 Stunden.
Sie spürte, wie erregt sie war. Ihre Brustwarzen, die sich an der dünnen Bluse rieben.
Er hielt ihr die Tür auf. Ließ sie voran gehen. Das Licht von der gegenüberliegenden Straßenlaterne reichte ihnen aus. Die Tür fiel zu.
Er blieb stehen.
Sie ebenfalls. Einen kurzen Moment verharrten Beide.
Unsicher.
Erhitzt.
Unruhig.
Bereit.
Schließlich zog er sie zu sich. Streichelte über ihre Arm und sah ihr in die Augen.
Seine Hand wanderte über ihre Schulter zu ihrem Hals. Der Daumen fuhr über ihre Lippen.
Neckisch küsste sie ihn und saugte kurz daran.
Es gab nur noch sie Beide.
Hier und jetzt.
Seine Hand wanderte über ihre Brust. Verharrte auf der Linken. Seine Finger reizten sie.
Sie knöpfte sein Hemd auf, langsam.
Fuhr über den muskulösen Oberkörper.
Seine Gänsehaut verriet ihn.
Sie ließ das Hemd offen stehen. Schlang ihre Arme um seinen Körper. Zog sich dich an ihn heran.
Sein Kopf senkte sich.
Er öffnete seine Lippen.
Seufzend erwiderte sie diesen ersten Kuss. Dem noch viele hunderte folgten.
Seine Zunge spielte vorwitzig mit der ihren.
Sie streifte ihm das Hemd ab.
Ihre Hände glitten über seinen Rücken.
Sie versank in diesem Kuß.
Ihre Bluse fiel als nächstes.
Langsam dirigierte er sie zum Bett.
Dabei trennten sich ihre Lippen keine Sekunde voneinander.
Es war nichts zu hören, außer ihrem gemeinsamen Keuchen.
Leichter Verkehrslärm, ab und an ein Hupen. Oder eine Sirene.
Hinterher hatten beide das Gefühl, dass dieser Kuss endlos dauerte.
Dabei wurde er immer intensiver.
Fordernder.
Verlangender.
Ihre Hose hatte er längst geöffnet. Sie landete neben dem Bett, ehe er sie darauf bettete.
Mit dunklem Blick beugte er sich über sie. Musterte ihren Körper.
Dabei wurde er von der Laterne angestrahlt.
Sein ebenmäßiges Gesicht.
Das Grübchen am Kinn.
Die breiten Schultern.
Gierig hatte sie auch ihm die restliche Kleidung genommen.
Nie war ihr ein Mann männlicher erschienen, als jetzt er.
Er schwitzte leicht. Der leichte Film verlieh seinem Körper einen Glanz.
Sie konnte sich kaum satt sehen.
Er kniete vor ihr. Seine Erektion stand prall und stolz ab.
Mit seinen Händen umfasste er ihre Hüften. Er streichelte sanft über ihren Venushügel.
Berührte ihr Lustzentrum beinahe ehrfurchtsvoll.
Sie wimmerte leise.
Wand sich unter seinen Berührungen.
Zischend atmete er ein, als sie ihn ebenfalls berührte.
Ihre Hand umfasste seine Eichel.
Sie fuhr genussvoll darüber und entlockte ihm ein leises Stöhnen.
Dann umfasste sie seine ganze Männlichkeit.
Jetzt gehörte er ganz ihr.
Doch er stoppte ihr Tun.
Kam neben ihr zum Liegen.
Nahm ihre vorwitzige Hand.
Küsste diese und streichelte nun wieder sie.
Ungeduldig drückte sie sich ihm entgegen.
Er wusste, was er tat.
Seine Finger waren überall. Und nirgends.
Sie verweilten immer nur kurz.
Ihre Lust steigerte sich dadurch nur noch mehr.
Sie flehte ihn an.
Wollte Erlösung,
Ihn spüren.
In sich.
Tief.
Sie bäumte sich auf.
Seine Hand rieb über ihren Kitzler.
Sie spürte ihre Nässe.
Sie war bereit.
Wie selten.
Nie.
Wieder brachte er sie zum Stöhnen.
Ihre Hände krallten sich in das Laken.
Er sollte sie nehmen.
In ihr sein.
Ganz nah.
Jetzt
Doch er hielt wieder inne.
Kniete vor ihr.
Umfasste sich.
Keuchte.
Sein fragender Blick.
Sie verstand.
Eilte aus dem Bett.
Kramte in ihrer Handtasche.
Mit wippenden Brüsten kam sie zurück.
Sein Blick war verschleiert.
Nun kniete sie sich zu ihm.
Öffnete gekonnt das Päckchen.
Rollte ihm langsam das Kondom über sein Glied.
Sehr langsam.
Aufreizend.
Kurz hatte er die Augen geschlossen.
Biss sich auf die Lippe.
Genoss ihre sanfte Berührung.
Ihre zarte Hand.
Griff danach.
Stoppte.
Sein raues Flüstern machte sie an.
Sie kam auf dem Rücken zu liegen.
Schlang ihre Beine um ihn. Zog ihn zu sich herunter.
Wieder vereinten sich ihre Lippen.
Gleichzeitig vereinigte er sich mit ihr.
Drang schnell in sie ein.
Sie keuchte auf. Schob sich ihm entgegen.
Er löste sich aus dem Kuss.
Heftiger Atem war an ihrem Ohr zu hören.
Sie konnte seinen Herzschlag auf ihrer Brust spüren.
Als er sich zu bewegen begann, stöhnte sie laut.
Ihre Hände suchten seinen Rücken. Sie klammerte sich fest.
Das Tempo war schnell und ungeduldig.
Beide konnten nicht länger warten.
Zu empfindsam waren ihre Körper.
Sie schrie leise, biss ihm vor Lust sanft in die Schulter.
Er keuchte neben ihrem Ohr, flüsterte ihr liebevolle Dinge zu.
Sagte ihr, wie schön sie war.
Wie sehr er sie begehrte und wollte.
Jetzt. In diesem Moment.
Dass sie ihn verrückt machte.
Dass er sich kaum noch kontrollieren konnte.
Er wollte, dass sie für ihn kam.
Was sie tat.
Heftig und laut.
Zuckend hob sie ihr Becken.
Er stieß dabei noch tiefer in sie hinein.
Und erstickte sein Stöhnen an ihrem Hals.
Ein Schauer durchlief sie und sie kam erneut.
Fast gleichzeitig mit ihm.
Sie spürte, wie er sich entlud.
Noch immer hielt sie sich an ihm fest.
Kein Blatt Papier passte zwischen sie.
Gemeinsam erlebten sie diesen Höhepunkt.
Sekundenlang hörte man nur Keuchen und Stöhnen.
Dann sank er über ihr zusammen.
Bettete seinen Kopf neben ihren.
Sah ihr in die Augen.
Schob wie gefühlte Stunden zuvor, eine Haarsträhne hinter ihr Ohr.
Streichelte dann ihre Wange.
Fuhr mit seinem Finger über ihr Kinn.
Sie streichelte seinen feuchten Rücken und kam wieder zu Atem.
"In dich könnte ich mich verlieben.", flüsterte er.
Nur unwillig zog er sich aus ihr zurück.
Sie betrachtete ihn nachdenklich.
Wie er da saß, das Kondom abstreifte und dabei lächelte.
Sein Körper, der der sich so wunderbar anfühlte.
Der den ihrigen so ergänzte.
Seine blitzenden Augen.
Die geschwungenen Lippen.
Wie zum Küssen gemacht.
Als er zu ihr kam, kuschelte sie sich an seine Schulter.
Dann erzählten sie sich ihr Leben.
Schliefen erneut miteinander.
Weniger gierig.
Aber genauso intensiv.
Mitten in der Nacht bestellte er etwas zu essen.
Sie fütterten sich mit Pizza.
Duschten gemeinsamen.
Erkundeten erneut ihre Körper.
Die ganze Nacht.
Am frühen Morgen.
Verschliefen den Vormittag.
Verstohlenen beobachtete sie ihn, als sie wach wurde.
Die Sonne schien hell ins Zimmer.
Verlieben?
Seine entspannten Gesichtszüge.
Leicht zuckende Lider.
Bartstoppeln, die ihm etwas verwegenes verliehen.
Ja.
Längst passiert.