Liebe Marielle,
wie sehr vermisse ich deine wandlungsfähigen Kleider mit ihren Glitzereffekten! Wie du sie mit wenigen Griffen in ganz andere Stile ändern konntest, hat mich sehr beeindruckt. Auch wie umweltverträglich die Stoffe waren. Sie konnten problemlos in Rohstoffe zerlegt werden, ohne Schadstoffe zu hinterlassen.Und soga aufgegessen werden. Wow!
So sollten unsere Klamotten sein.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich unter dieser Überproduktion leide. Niemand braucht so viele Sachen. Längst können die Bedürftigen nicht mehr alle aussortierten Stücke auftragen. In allen Preissegmenten gibt es zu viel - und in allen werden Giftstoffe eingesetzt, die über die Flüsse in die Meere gelangen ...
... mir tut der Gedanke daran weh, wie wir alles Leben gefährden. Erst die Fische, dann ihr - und wenn das Grundwasser belastet ist, nach und nach auch wir.
Eigentlich gibt es kein ihr und wir. Es gibt nur ein Wir.
Außer, dass wir es noch nicht entdeckt haben. Nicht wirklich jedenfalls. Nicht kollektiv.
Was muss passieren, damit wir auf dem Land unser Handeln ändern?
Ihr im Wasser, auch Delfine, Wale, ihr kommt mir so viel intelligenter vor.
Schade, dass das mit der Sprache meist nicht so gut klappt.
Es gibt so viele Berichte von Delfinen, die Menschen gerettet haben.
Wieviele Berichte von Walrettungen durch Menschen gibt es?
Was entgeht uns dadurch, dass wir euch nicht richtig verstehen?
Wie können wir mehr zusammenfinden?
Wenigstens die Literatur ist voll mit diesen Sehnsüchten, mit Geschichten von echten Freundschaften zwischen Delfinen, Walen, Meerfrauen und Menschen.
Mögen die Dichter die Leser inspirieren und zu einer Verständigung helfen.
Vielleicht kommen wir auch eines Tages wieder zusammen.
Du fehlst mir.
In Liebe
Elle
PS: Snoozi fehlst du auch!