Bei uns ist ja alles groß und offen, weshalb durchaus auch schon mal der Fernseher läuft, wenn wir abends bei Tisch sitzen und speisen.
Dass machen wir abends warm, doch ich musste nicht kochen, weil ich am Vortag vier Stunden an einer richtigen Minestrone gefuhrwerkt hatte, die für zwei Tage reicht.
In der Servicezeit im WDR bastelte die Bauingeneurin für Bienen Hotels zwei Modelle, zusammen mit einer interessierten jungen Frau, in deren Garten.
Ein kleines und ein großes.
Nur mäßig interessiert schauten wir es uns an. Nicht weil wir Bienen kein Hotel gönnen. Wir haben eines.
Mir erschloss sich nicht, warum ich so was selber basteln sollte, denn außer, wenn man gerne bastelt, fällt mir dazu kein Grund ein.
Ich bastele nicht nur nicht gerne, ich hasse es.
Mir fehlt die Geduld. In der Regel erwarte ich, mit allem, was ich bastele, in zwei Stunden fertig zu sein, und dass es wird, wie auf dem Anleitungsbild.
So wird es nie.
Ich sitze am Ende mit Kleister in den Haaren, blutend und schwitzend vor einem beispielsweise Adventskranz-Konstrukt, das man höchstens im Moma ausstellen könnte, sofern man als Künstler bereits einen Namen hat.
Meist geht Basteln mit Verletzungen einher, in einem Fall derart, dass ich ins Krankenhaus musste.
Aber ich konstatierte, dass andere basteln können, und es u.U. gerne tun, und beguckte das Werden eines kleinen Bienenhotels und das Erschaffen eines größeren in einem abgesägten Holzstamm, in den Löcher gebohrt wurden.
Mit der Gabel zucke ich zum Fernsehen. "Wenn die Löcher anschließend die Kammern sind, warum machen die zuerst. die Rinde ab?"
"Keine Ahnung." Der Liebste nippt am Wein. "Vielleicht…"
"Ständig wird irgendetwas für irgendjemanden gebaut, ohne dass die Betroffenen gefragt werden", schimpfe ich. "Es es wie mit Behindertentoiletten. Die sind meistens entsetzlich kompliziert, weil die Bauingenieure nicht einen einzigen Rollstuhlfahrer gefragt haben."
"Du meinst", sagt er grinsend, "Man müsse Bienen hinzuziehen."
Ich stelle mir den Wildbienenausschuss vor, der an stündlich stattfindenden Meetings während der Bauphase teilnimmt.
Lächerlich, ich weiß.
Aber eine andere Sache ist nicht lächerlich. Ich schiebe den Teller von mir und tupfe mir mit der Serviette den Mund. "Diese ganzen Bienen-Hotel-Sendungen vergessen immer eines. Immer."
Er sieht raus auf den Kirschbaum im Garten, an dem unser Bienenhotel direkt oberhalb des Wildblumenbeetes hängt. "Den Standort."
"Genau." Ich lehne mich zurück. "Wir können doch unmöglich die Einzigen sein, die bemerken, dass sich an jedes Bienenhotel Spinnweben hängen. Manchmal sieht man sie ja. Die fette Spinne. Spinnen sind ja nicht doof. Die Wissen, wie Bienen-Hotels aussehen."
"Vielleicht sollten wir auch basteln", schlägt er vor. "Ein kleines hölzernes Schild, mit der Aufschrift Bates Motel."