"Wo ist er?! Wo ist mein Ring?!?" schimpfte seine Mutter. Billy wusste es nicht. Billy wusste nie etwas. Billy ist nämlich ein kleiner, dummer Junge der nichts weiß. Das zumindest sagen die Anderen. Die Großen. Billy weiß nicht ob das stimmt. Er ist sich nicht sicher. Genau genommen ist Billy sich nie sicher. Seine Mutter braucht deswegen ziemlich viel Geduld mit ihm glaubt Billy. Aber sicher ist er sich nicht. Woher sollte er sich auch darin sicher sein? Er kann ja schließlich nicht in seine Mutter hineingucken. Das kann niemand. "Hast du meinen Ring, Billy?", Billy's Mutter sah ihn prüfend an. Billy schüttelte stumm den Kopf und spielte weiter. Seine Mutter ging fort. Wahrscheinlich suchte sie ihren Ring weiter. Billy baute. Mit Bausteinen. Mit welchen aus Holz. Er baute einen Stall. Für sein Pferd. Billy hatte es gestern in einem Schaufenster in der nächsten Straße gesehen. Er sollte es an Weihnachten bekommen, hatte ihm seine Mutter versprochen. Bis Weihnachten war noch lange hin. Weihnachten ist im Winter wenn es draußen kalt ist und es schneit, jetzt ist aber Sommer weil es warm ist draußen. Billy hoffte inständig, dass es bald Winter werden würde. Nicht nur wegen dem Pferd. Seinem Pferd. Nein, er wollte auch dass es schnell Winter wird damit es kälter werden würde. Billy mochte es nämlich nicht so warm draußen. Er mochte es ganz und gar nicht, vor allem wenn es drinnen in der kleinen Wohnung, in der seine Mutter und er lebten, noch viel wärmer war als draußen. Da machte es keinen Spaß zu spielen, auch einen Stall zu bauen machte da nicht wirklich Spaß. Manchmal legte Billy sich auch einfach nur auf den Boden und tat nichts. Und genau das machte er jetzt auch. Er legte sich hin. Auf dem Rücken, die Augen geschlossen. Seine Mutter kam erneut in das Zimmer. Das hörte er an ihren hektischen Schritten. Und weil ihre Schritte klangen. Tock, tock, tock. Wegen ihren Schuhen, die sie noch immer trug. "Billy, weißt du denn wirklich nichts von dem Ring? Hast du vielleicht gesehen ob ich ihn verloren habe?", ihre Stimme klang verzweifelt. Billy schüttelte erneut den Kopf ohne etwas zu sagen. "Billy, komm, hilf mir doch bitte suchen." "Wo denn?", entgegnete Billy. Seine Mutter blieb stumm. Sie hatte ja schon alles in der kleinen Wohnung abgesucht. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Sie ließ sich neben Billy auf die Knie sinken und strich ihm über den Kopf. Billy machte die Augen auf und sah seine Mutter an. Eigentlich wollte Billy jetzt etwas sagen. Aber er wusste nicht was. Deswegen ließ er es bleiben und schloss wieder die Augen. "Ach Billy", seufzte seine Mutter und stand auf. Billy öffnete ein Auge und blinzelte seine Mutter an. Aber sie sah es nicht. Sie hatte sich schon umgewandt und ging. Das sah Billy. Und er hörte es auch. Tock, tock, tock. Billy schloss wieder die Augen und drehte sich auf die Seite. Es war wirklich unerträglich heiß. Und so drückend. Billy wünschte sich, er könnte das Fenster aufmachen. Hier, im Kinderzimmer. Aber er war zu klein. Er kam nicht ran. Und so blieb es geschlossen. Er wollte nicht aufstehen um seine Mutter zu fragen. Nicht jetzt. Später vielleicht.